Relegation: Marathon-Tag ohne Happy-End

TTV Neustadt : TTF Frankenthal 9:4  /  TTC Pirmasens : TTV Neustadt  7:9

Im Wettkampf um den Verbleib bzw. Aufstieg in die 1. Pfalzliga trafen am vergangenen Samstag der TTF Frankenthal III, der TTC Pirmasens und unsere erste Mannschaft im direkten Duell Jeder-gegen-Jeden aufeinander. An einem solchen Tag gibt es chancentechnisch nur 50:50-Duelle, doch die TTVler waren aufgrund der vielen erfolgreichen Entscheidungsspiele in den vergangenen Wochen frohen Mutes.

In der ersten Begegnung trafen sie nach einem ordentlichen Frühstück um 11:00 Uhr auf stark eingeschätzten Frankenthaler. Die ausgeglichene Partie bekam erst in der zweiten Hälfte eine Tendenz, denn die Neustadter konnte ab da eine Schippe drauflegen. Nach einem 3:4-Rückstand holten sie jedes Einzel, so dass als Endstand ein 9:4 zu Buche stand. Ganz klar eine starke Mannschaftsleistung, bei der Sebbi, Christian, Jürgen, Andy, Oli und Walde alles mobilisierten was ging. Einen großen Anteil an der Energieexplosion hatte der Neustadter Anhang. Es wurde geklatscht und angefeuert, bis die Hände bluteten.

Im Anschluss trafen die Frankenthaler auf Pirmasens. Die lange Spielpause seitens der TTVler wurde zum Ausruhen, Döneressen und Sonnenbaden genutzt. Ungewohnt für die Spieler, gut für die Regeneration, aber schwierig für das Aufrechterhalten der Spannung. Währenddessen besiegten die Pirmasenser die Frankenthaler überraschend deutlich mit 9:3. Damit war klar, dass den Neustadtern ein Unentschieden nicht reichen würde.

Deutlich um Wiederaufbau der Spannung nach der langen Spielpause bemüht, ging es für unsere Jungs um 19:00 Uhr erneut an die Platten. Die Pirmasenser waren sichtbar warmgespielt und legten auch gleich gut vor. Beim zwischenzeitlichen Stand von 2:5 für Pirmasens konnte lediglich Sebbi im Einzel und an der Seite von Andy im Doppel punkten. Höchste Zeit aufzupowern, und das gelang insbesondere dem hinteren Paarkreuz sehr gut. Walde und Oli erkämpften mit enormer Fokussierung jeweils beide Einzel und hielten damit den TTV im Spiel. Auch Frontmann Sebbi setze mit seinen zwei Einzelerfolgen ein starkes Zeichen. Knackpunkt der Partie waren dann die Matches von Christian und Jürgen. Beide fighteten sich mit einer wahnsinnigen Energieleistung in den Entscheidungssatz. Jürgen hatte sogar Matchbälle. Doch es sollte diesmal nicht sein und beide Punkte wanderten nach Pirmasens. Im Anschluss konnte auch Andy nichts mehr ausrichten, zu gut spielte der Gegner. Der damit erspielte 8. Punkt für Pirmasens bedeutete die Entscheidung und der TTV konnte nur noch Ergebniskosmetik betreiben. 9:7 für Pirmasens, die damit den Aufstieg in die 1. Pfalzliga bejubeln konnten. Ein verdienter Sieg – Glückwunsch!

Was bleibt nach dieser Niederlage für unsere Männer und wie fühlt es sich an? Sicherlich Enttäuschung, da die Chance da war, die Klasse zu halten. Insbesondere nach 6 Endspielen in Folge (Mörsbach, Kreimbach-Kaulbach, Burrweiler, Duttweiler, Winnweiler, Frankenthal), die alle erfolgreich absolviert werden konnten, wäre der Klassenerhalt ein verdientes Happy-End gewesen. Verrückt, was das Team trotz Verletzungspech und anderen Widrigkeiten noch gestemmt hat. So überwiegt bereits nach dem ersten Schlucken bei den TTVlern der Stolz über das Erreichte. Klar ist auch, wer absteigt kann auch wieder aufsteigen. Mit diesen Gedanken feierte die Erste den Saisonabschluss bis zum Morgengrauen.

Am Ende nicht fehlen darf der Dank an all diejenigen, die uns unterstützt haben. An erster Stelle unseren Spielern aus der zweiten Mannschaft, ganz speziell an Gerd (und die verständnisvolle Sandra), ohne dessen Einsatz wir es womöglich nicht in die Relegation geschafft hätten. Erstklassig war zudem der Support unserer Zuschauer – ob vereinseigen oder vereinsfremd, vielen Dank! Wichtig auch immer das Essen gehen und feiern nach den Spielen. Ein großes „Ευχαριστώ“ deshalb an das Poseidon-Restaurant, die uns zu jeder späten Stunde noch ein Gyros auftischten, Ouzo inklusive.

Zum Abschluss dieser Wahnsinns-Runde erlaube ich mir noch ein persönliches Statement: Es war unheimlich geil, Teil dieser Mannschaft zu sein. Der Zusammenhalt, das intensive Training und das Beisammensein neben dem Sport war und ist Grund für die Leistung dieses Teams. Sportlich und auch persönlich bereichert freue ich mich auf die nächste Runde. Und auch dir als Leser: Danke fürs Durchhalten 🙂

Spieltag 22: Tanz auf dem Vulkan

TTC Winnweiler : TTV Neustadt  8:8

Der letzte Spieltag der laufenden Runde bot ein Konzentrat an Spannung und nervenaufreibenden Duellen – Zeit für Entscheidungen! Der TTV musste dringend punkten, um den Relegationsplatz zum möglichen Verbleib in der 1. Pfalzliga zu halten, denn der TTC Burrweiler hatte im direkten Vergleich bereits vorgelegt. Die Männer unserer Ersten hatten zwar durch etliche Entscheidungsspiele im Vorfeld der Partie bereits emotionale Hornhaut züchten und ordentlich Selbstvertrauen tanken können, ganz ohne Anspannung war jedoch keiner. Denn mit dem TTC Winnweiler wartete ein starker Gegner, der als Gastgeber an diesem Sonntagmorgen in Bestbesetzung antrat und heiß war, die Niederlage der Hinrunde wettzumachen.

Der TTV konnte dagegen seit langer Verletzungspause wieder auf Christian setzen, der bei heißen Fights dieser Art nicht fehlen wollte. In den Doppeln gab es zu Beginn eine Punkteteilung. Sebbi und Andy besiegten Salm/Müller, während Christian und Jürgen gegen Kratschmer/Paquette unterlagen. Beide Partien endeten klar mit 3:0. Im Duell der Dreierdoppel war ein sagenhaftes Match zwischen dem Duo Oli/Walde und Kolbin/Linder zu bestaunen. Mutiges Angriffsspiel auf neustadter Seite kontra unglaubliches Abwehrspiel seitens Winnweiler. Nachdem die TTVler einen Matchball nicht nutzen konnten, siegten die Gastgeber in diesem Doppel mit 13:11 im Entscheidungssatz. Dies war Nervenschlacht Nr. 1.

In der Folge starteten die Einzelpartien. Christian hatte gegen Ilja Kratschmers Tempospiel nicht viel zu melden und ging mit 0:3 unter. Sebbi überließ Martin Salm noch den ersten Satz, steigerte sich dann aber und holte den Punkt mit 3:1 nach Neustadt. Im mittleren Paarkreuz lief es weniger erfolgreich. Erst musste Andy einem bärenstarken Thomas Kolbin zum Sieg gratulieren (0:3 Sätze), dann unterlag auch Jürgen gegen den alles fischenden Matthias Linder (0:3 Sätze). Nachdem auch noch Oli dem heißen „JP“ Paquette mit 1:3 unterlag, stand es in der Summe 3:6 aus neustadter Sicht – keine gute Zwischenmeldung und für das Nervenkostüm eine wahre Zerreißprobe.

Doch die zahlreich mitgereisten TTV-Anhänger peitschten die Spieler weiter an – das half. Sebbi bestätigte seinen Ruf als Kratschmer-Schreck und erkämpfte einen kanpen 3:2-Satzsieg. Nervenschlacht Nr. 2. Am Nebentisch suchte Christian noch nach alter Form. Er lag bereits 0:2 in Sätzen zurück, Salm schickte ihn immer wieder mit harten Spins in die Ecke, doch der Mann berappelte sich und zeigte Moral. Sein gefürchtetes Abwehrspiel wiederentdeckend rang er den Winnweilerer noch mit 3:2 nieder. Nervenschlacht Nr. 3. Auch Jürgen lag bereits mit o:2-Sätzen gegen Kolbin hinten und schaffte es diesen in den Entscheidungssatz zu zwingen. Doch auch hier bewies der winnweiler Allrounder Kampfgeist und holte den Punkt nach Hause. Das war damit Nervenschlacht Nr. 4.

Oli und Andy, auf ergebnistechnische Besserung aus, wollten unbedingt nachlegen und schritten motiviert an die Platte. Andy machten Linders Noppen wenig aus, er gewann mit 3:0. Oli hatte erst seine Mühe mit Müllers Spiel, nach zwei verlorenen Sätzen drehte er jedoch mächtig auf und rockte das Spiel noch mit 3:2. Dies war Nervenschlacht Nr. 5 und ein Wechselbad der Gefühle. Nun stand es in der Summe 7:7.

Für die folgende Partie von Walde gegen „JP“ Paquette wäre das Prädikat „Nervenschlacht Nr. 6“ weit untertrieben. Der TTVler spielte richtig gutes Tischtennis gegen einen ebenbürtigen TTCler. Er schaffte es, mit 2:0 in Führung zu gehen. Als es dann im Folgesatz 9:3 Punkte aus neustadter Sicht hieß, schien der Käse gegessen – doch weit gefehlt. Paquette erspielte sich Punkt um Punkt, und gewann den Satz noch. Es kam, wie es kommen musste. Der Winnweilerer witterte seine Chance und legte alles ins Zeug. Walde kämpfte hingebungsvoll und verlor dennoch mit 3:2. Stille und leichter Schrecken auf der neustadter Bank. So manche Bissspur blieb auf den Spielbelägen zurück.

Wieder einmal musste das Schlussdoppel entscheiden. Nervenschlacht Nr. 7. Im Falle einer Niederlage wäre Neustadt abgestiegen. Die Paarung Kratschmer/Paquette waren als Links-Rechts-Kombi eines der erfolgreichsten Doppel der Liga, aber auch Sebbi/Andy konnten eine gleichwertige Bilanz vorweisen. Spielerisch also alles offen, doch wie stand es um die Nerven der TTVler? Sebbi spielte bärig, Andy jedoch zu Beginn zu zaghaft. Mit aller Erfahrung holten sie trotzdem immer wieder kleine Punkte und hielten sich somit über Wasser. Doch die Winnweilerer spielten energisch konsequent und legten mit 2:1-Sätzen vor. Jetzt half nur noch eine taktische Umstellung. Die Gäste spielten von nun an cleverer an, und leisteten sich weniger Fehler. Es ging in den Entscheidungssatz. Beim Stand von 9:9 Punkten schien die Zeit still zu stehen. 2 Punkte noch zum erhofften Glück – oder zur bitteren Niederlage. Es gelang! Die TTVler holten den Sieg im Abschlussdoppel. Der Rest war Freude und pure Erleichterung. Mit dem damit nach knapp fünf Stunden erreichten 8:8-Unentschieden verteidigten die Neustadter Platz 8 der Liga und erspielten sich damit die Möglichkeit in der Relegation am 6. Mai 2023 um den Verbleib in der Liga zu kämpfen … der Wahnsinn geht weiter!

Spieltag 21: Klare Sache im Stadtderby

TTV Neustadt : VfL Duttweiler  9:0

Unsere Erste bleibt weiterhin auf Kurs. Nach dem vierten Sieg im fünften Spiel behaupten die neustadter Dauerbrenner den heiß umkämpften Relegationsplatz in der 1. Pfalzliga. Die ersatzgeschwächten Duttweilerer gewannen lediglich 4 Einzelsätze, während die Gastgeber nichts anbrennen ließen. Die TTV-Mannen hier in der Einzelkritik:

Sebbi: Kapitän und Leistungsträger im vorderen Paarkreuz. Bräuchte auch an der Platte einen Waffenschein. Beschäftigte Philipp Amann mit beidseitigen Spins und zielgenauen Power-Blocks. Ließ bei seinem 3:0-Satzerfolg kaum Fehler zu. Essen der Wahl: Gyrossalat.

Jürgen: Materialkenner und Mentalcoach. Als Aufschlagsmonster gefürchtet. Auch Jochen Zeil fraß einige Services. Durch gute Platzierung der Rückschläge und variablem Spiel erspielte sich der TTVler ein saftiges 3:0. Essen der Wahl: Gyros.

Andy: Essenslieferant und Konditionstrainer. Fischt gerne auch mal 4 Meter hinter der Platte. Ließ Finn Stralucke dank Schnittwechsel und Drallspins nicht in Fahrt kommen. Auch er holte einen 3:0-Satzerfolg. Essen der Wahl: Gyrossalat.

Oli: Taktiker und Kämpfer. Erfinder des extrem erfolgreichen Klapp-Flips. Lieferte sich mit Stephan Wald ein ansehnliches Match mit langen Ballwechseln und überwand mit explosivem Topspinspiel die duttweiler Blockmauer. Essen der Wahl: Poseidonteller.

Walde: Topspin-Maschine und chinesischer Aufschläger. Liebt Schulhof-Services und Gegentopspinduelle. Bezwang das junge Talent Finn Zeil in 3:0-Sätzen mit varialblem Spiel und einer konzentrierten Leistung. Essen der Wahl: Epidaurus-Platte.

Gerd: Routinier und Kampftier. Schießt selbst Bälle unter Tischniveau mit Maximal-Km/h auf des Gegners Grund. Das musste auch Denis Belitz erleben und mit 3:0-Sätzen heimfahren. Essen der Wahl: Fitness-Salat.

Für die letzten drei Punkte sorgten die stabilen Doppel der Neustadter. Ein wichtiger Sieg im laufenden Abstiegskampf. Nach der Osterpause folgt das letzte Rundenspiel in Winnweiler. Bis dahin heißt es: weiter trainieren und Eier sammeln.

Spieltag 20: No Panic! at the Disco

TV Colgenstein-Heidesheim : TTV Neustadt  9:2

Auswärtsspiel unserer Ersten gegen den Tabellenzweiten der 1. Pfalzliga. Da war nicht viel drin für unsere Mannen. Die Colgensteiner präsentierten sich aufstiegsbereit und zeigten, dass sie in heimischer Halle nochmal stärker spielen können als auswärts. Nach drei Siegen in Folge, hieß es für die Neustadter nun mal wieder einstecken, lediglich zwei Einzel-Punkte waren ihnen vergönnt. Und dies lag hauptsächlich an Rampensau Sebbi Rapp, der sowohl im Einzel an der Seite von Andy punktete, als auch im Einzel brillierte. Dort fügte er der heimischen Nummer 1, Sebastian Gailing, die erste Saisonniederlage in der laufenden Rückrunde zu. Famoses Angriffsspiel und eine wenig Netzroller-Glück ließen den TTVler in 3:2-Sätzen siegen. Ansonsten war nichts zu holen für Neustadt.

Panik machte sich trotz der Niederlage nicht breit, da ein Sieg nicht zu erwarten war. Der Blick richtet sich wie immer nach vorn, das spannende Saisonfinale geht weiter. Zurzeit steht der TTV auf dem Relegationsplatz, noch zwei Spiele sind zu bestreiten – da geht was!

Spieltag 19: Dramaturgie eines Spiels

TTV Neustadt : TTC Burrweiler  9:7

Wer ins Kino geht, ein Buch liest oder einfach nur einer Erzählung lauscht, der hat es bestimmt schon erlebt: Die Story plätschert gelangweilt vor sich hin, der Handlung fehlt einfach ein überraschender Wendepunkt oder es mangelt generell an rotem Faden. In diesem Fall empfehlen wir den Besuch eines Meisterschaftsspiels in der 1. Verbandsliga beim TTV Neustadt. Zur Prime Time versammelte sich dort am vergangenen Samstag unsere erste Equipe, um sich dem Abstiegskrimi gegen den TTC Burrweiler zu stellen. Beide Mannschaften lauerten bis dato punktgleich hinter Kreimbach-Kaulbach, mit dem Ziel diese vom Relegationsplatz zu verdrängen. Burrweiler hatte von den letzten fünf Spielen nur eines verloren (bei zwei Unentschieden) und auch der TTV befand sich mit zwei Siegen in Folge im Aufwind. Ein Sieg gegen einen direkten Tabellennachbarn würde also doppelten Wert haben.

Dies spürten auch die Zuschauer deutlich, als es zu Spielbeginn an die bevorstehenden Doppelbegegnungen ging. Die Luft in der Halle flirrte und die sonst so übliche Lockerheit in dem traditionellen Weinstraßen-Derby wich einer spannungsgeladenen und hochkonzentrierten Atmosphäre, bei der vor jedem Aufschlag der Atemrhythmus des Doppelpartners zum Metronom des eigenen Herzschlages gedieh. Zwischen den Ballwechseln wurde gejubelt, ge“tschot“ und geflucht, bis die Halle bebte. Inmitten dieser Stimmung duellierten sich Sebbi und Andy mit der Paarung Lerch/Richter, sowie Jürgen und Gerd mit Lischer/Speth. Die erstgenannte Begegnung lieferte gleich reinstes Material für ein vielversprechendes Drehbuch. Sebbi und Andy lagen bereits 2:0 Sätze zurück, nachdem sie der Kombi aus gefährlichem Material (Noppe/Anti) und Topspin-Klatschen regelrecht ausgeliefert waren. Nach taktischer Einstellung jedoch gelang den beiden noch der 2:2-Ausgleich. Im Entscheidungssatz riss dann der Faden, die TTVler lagen bereits mit 0:8 Punkten hinten. Trotzdem gelang ihnen dank mutigem Angriffsspiel eine verrückte Aufholjagd zum 9:9 – um dann schlussendlich mit 9:11 zu verlieren. Brutal und erbarmungslos ist dieser Sport. Brutal gut spielten Jürgen und Gerd, die das Burrer Paradedoppel Lischer/Speth mit 3:0 deklassierten. Eine Neustadter Doppelmixtur mit dem richtigen Mischungsverhältnis aus Block, Schuss und Topspin. Eine faustdicke Überraschung, die den Verlust des ersten Doppels wieder gut machte. In gleichem Tempo ging es zwischen Oli/Walde und Gärtner/Ackermann zur Sache. In fünf umkämpften Sätzen, bei denen die Gäste einen 0:2-Rückstand aufholten, holten die Neustadter mit einem konsequent angriffslustigen Entscheidungssatz das Spiel nach Hause. Zwischenstand 2:1 nach den Doppeln. Ein kurzes Durchatmen und geistiges Sammeln – dann folgte der zweite Akt.

Die Einzel versprachen einen weiteren Klimax, als Sebbi und Alex Lischer zum Schläger griffen. Beide spielen in der Regel kompromissloses Tischtennis und sind in Bestform kaum zu schlagen. An diesem Abend zeigten sie aber leichte Unsicherheiten. In Folge dessen konzentrierten sich die Duellanten auf sicheres Spiel und zwangen den Gegenüber aufgrund gefährlichen Anspielens immer wieder zu Fehlern. Sebbi hatte dabei die ruhigere Hand und siegte mit 3:1, sichtbar erleichtert. Zeitgleich zog Jürgen in den spielerischen Kampf mit Manu Lerch. Ein interessantes Spiel zwischen zwei ganz unterschiedlichen Spielertypen. Jürgen, mit konsequentem Spiel und klarer Linie auf der einen – Manu mit frechem und überraschendem Allroundspiel auf der anderen Seite. Jürgens Sturm und Drang führte sehr schnell zu einer 2:0-Satzführung, aber der Burrweiler Fighter zwang sich zurück ins Spiel und wendete diese mit 3:2 zu seinen Gunsten. Es sollte nicht das letzte Fünfsatzspiel mit besserem Ausgang für die Gäste werden.

Nach den ersten Herzschlagspielen sollte es keine weitere Verschnaufpause geben. Der Dramaturgie im Film ist dies methodisch durchaus zu wünschen, an diesem Abend gab es derlei keine. Etliche Ausdünstungen der konzentriertesten Art mischten sich zu explosiver Spielgewalt. So brachte sich Andy gegen Jürgen Speth in Stimmung. Die burrer Topspinmaschine lief an diesem Abend dermaßen heiß, dass Andy kaum zum Gegenzug kam. Erst durch geschicktes Anspiel kam er selbst zum Zug. Doch in einem wechselhaften Schlagabtausch behielt Speth die Nerven und siegte mit 3:2. Ein Spiel für die Lunge. Dann bekam es Oli mit Material-Mozart Torge Richter zu tun. Entweder gibt es Noppe oder Anti – beides ist verdammt unbequem und schmeckte dem TTVler nicht. Im ersten Satz kontrollierte Oli noch das Spiel, dann wurde Richter immer sicherer und rührte dermaßen Fett in die Bälle, dass jeder Topspin schlimmer zurückkam als versendet. 3:1-Sätze für den TTCler.

Dass Burrweiler nun mit 4:3 in Front ging, wollte das hintere Paarkreuz des TTV nicht auf sich sitzen lassen. Walde legte gegen Christoph Ackermann dermaßen los, dass sich selbst die Heimbank verwundert und erfreut die Augen rieb. Jeder Topspin saß, jeder Rückschlag kam mit viel Qualität auf die gegnerische Plattenhälfte. Ein sauberer 3:0-Erfolg war der verdiente Lohn. Da schlug das Neustadter Herz doch gleich viel schneller und auch Gerd nahm das seine in die Hand. Robin Gärtner gefiel das gar nicht, aber gegen das beharrliche Druckspiel des neustadter Energiewunders musste er mit 1:3 passen. Beeindruckend, wie Gerd das Ding zu Ende brachte. Der Vorsprung war nun mit einem Zwischenstand von 5:4 wieder hergestellt, aber immer noch verdammt knapp. Früh wurde klar, dass die Belohnung für beide Mannschaften in Form von griechischen Hauptspeisen weit nach hinten geschoben werden musste. An Essen war sowieso nicht zu denken, selbst die mitfiebernden Gäste schlugen jegliche Fütterung durch Körnernahrung aus.

In Durchgang Nr. 2 verlief es ergebnistechnisch ähnlich wechselhaft. Das Spitzenduell zwischen Sebbi und Manu Lerch geriet ebenfalls zu einer nervenzerreißenden Show. Beide Akteure klappten ihre Visiere komplett runter – Schupfen verboten. Die Halbdistanzrallies aus saftigen Topspins wollten nicht abnehmen, insbesondere der letzte Satz bot ein fernsehreifes Niveau. Zum Glück für Sebbi, der mit zunehmender Kontrolle beim Annehmen des Aufschlages keine einfachen Fehler mehr zuließ und mit 3:2 siegte. Nun war der noch nicht 100% genesene Jürgen an der Reihe, gegen Alex Lischer zeigte der Aufschlagsking einige Wahsinns-Gegentopspins und machte dem Gast das Leben schwer. Doch mit zunehmender Spieldauer machte sich seine noch fehlende Fitness bemerkbar. 3:1 für Lischer.

Jetzt lag es an Neustadt wieder nachzuziehen, und das glückte Andy recht ordentlich. Er bekam Torge Richters Spiel gut in den Griff und brachte dessen Schnittvarianten sicher auf den Tisch zurück. 3:0 in Sätzen. Gleichzeitig hieß es für Oli dem an diesem Abend spielstarken Jürgen Speth Paroli zu bieten. Wieder ging dessen Match in den Entscheidungssatz, wieder war jeder Ball umkämpft und kraftraubend, und wieder siegte der Burrer mit 3:2. Eine starke Leistung des Linkshänders. Das hintere Paarkreuz hatte nun die Chance, Richtung Zielgerade den Sieg einzufahren. Walde war gegen Robin Gärtner bereits auf bestem Wege, führte mit 2:1 und hatte das Spiel im Griff. Doch Gärtner steigerte sich noch einmal, und wieder ging das Spiel mit 2:3 an die Gäste. Es war zum Schreien. Zwischenstand 7:7.

Das Drama bahnte sich an, zwei Spiele waren noch offen. Das Einzel von Gerd und das Abschlussdoppel. Da wurde die ein oder andere Nussmischung als Nervennahrung geleert, die antreibende Schoko reingestopft und aufgrund unkontrolliertem Wasserreinführens das dritte Mal aufs Klo gerannt. Gestandene Männer suchten nach Kontrolle – auf beiden Seiten. Gerd bahnte sich seinen Weg an die Platte, zum Duell mit Christoph Ackermann. Anfänglich hatte der Burrer Probleme mit Gerds Spiel, kam dann aber immer besser zurecht. Nach 1:1 in Sätzen legte Gerd jedoch los: Die Rückhand umlaufend und gefühlvoll blockend kämpfte er sich von Punkt zu Punkt. Ein offenes Match, mit dem besseren Ende für den TTVler. Nun blieb noch das Schlussdoppel – der Showdown: Sebbi und Andy gegen Lischer/Speth. Das burrweiler Doppel ist eines der stärksten der Liga und als Links-Rechts-Kombi brandgefährlich. Die Neustadter kennen sich seit Jahren gemeinsamer Doppelspiele in und auswendig, wie in der Ehe. In der Halle herrschte mittlerweile Silencio wie bei Gary Cooper in „High Noon“ kurz vor dem Schuss. Dann ging es los und die Gäste feuerten aus allen Rohren. Gleich holten sie sich den ersten Satz – das hatte gesessen. Nervosität machte sich auf der TTV-Bank breit, zumal noch kein richtiges Rezept gegen die Burrer Buben gefunden war. Doch mit Unterstützung der Coaches und dem ungebremsten Anfeuern des Anhangs hielten die TTVler dagegen. Immer seltener retounierten beide die gefährlichen Services von Lischer ins Netz, blockten die seitspingeschwängerten Geschosse von Speth dagegen und immer öfter kamen sie selbst zum vielversprechenden Topspin. Nach dem Satzausgleich lief der Laden und die beiden Neustadter holten mit einem 3:1-Satzerfolg den Sieg für den TTV. Endstand 9:7. What a match!

Wie unmittelbar nach dem Spiel ist jetzt auch die Luft beim Schreiben raus. So ein Spiel kostet Energie, ist nervenaufreibend und schüttet einiges an Adrenalin aus – wir würden es immer wieder tun 😉

Spieltag 18: Kurzes Aufatmen im Abstiegskampf

TTV Neustadt : Kreimbach-Kaulbach  9:4

Hungry 🙂

Unsere Erste holt wichtige Punkte im Abstiegskampf der 1. Pfalzliga. Beide Mannschaften mussten am gestrigen Abend ersatzgeschwächt antreten, trotzdem ging es gut zur Sache. Gepuscht vom eigenen Anhang und dem hungrigen Überraschungsbesuch aus Edenkoben ließen sich die TTV-Männer nicht lumpen und fuhren direkt zu Beginn der Partie zwei Siege im Doppel ein. Sebbi/Andy behielten gegen Keil/Malucha mit 3:0 die Oberhand und auch Oli/Walde zwangen Göddel/Schreiber mit gleichem Ergebnis in die Knie. Das Duo Felkl/Wüst musste seine Partie gegen Linn/Keil krankheitsbedingt abgeben.

In den Einzeln lief es für die Neustadter fast optimal. Sebbi fightete den aus der Ballonabwehr sicher fischenden Fabian Linn mit 3:0 nieder. Dabei ließ er sich durch etlich starke Bälle des Kreimbachers nicht beirren und spielte sein Angriffsspiel konzentriert zu Ende. Andy gewöhnte sich während des Matches gegen Marcus Keil an dessen Noppenblocks und schaffte ebenfalls einen 3:0-Satzerfolg. Am Nebentisch zeigte sich Oli in hervorragender Form und lieferte sich mit Robin Göddel ein ansehnliches Duell. Der Neustadter siegte knapp mit 3:2 Sätzen und setzte damit die Siegesserie fort. Auch Walde gab Vollgas, lieferte dem Antispinbelag von Gerd Malucha keine Angriffsfläche und holte ein weiteres 3:0 für die Gastgeber. Gerd hatte Johann Schreiber gut im Griff – bis zur Mitte des zweiten Satzen. Dann kippte das Spiel, der KK´ler traf aus allen Lagen und sicherte sich das Spiel mit 3:1-Sätzen.

Zwischenstand 6:4, inklusive der kampflos verlorenen Spiele von Jürgen. In der Halle verbreitete sich ein angenehmer Döner-Duft – die Zuschauer hatte Hunger. Doch die Spieler mussten erst noch liefern und so ging es munter weiter. Im Duell der Einser sah Sebbi gegen Lukas Keil nach drei Sätzen bereits wie der sichere Sieger aus, doch dieser legte noch mehr Power in seine brachiale Vorhandtopspins und zwang den TTVler damit in den Entscheidungssatz. Hier agierte Sebbi wieder druckvoller und holte den Punkt für sein Team. Zwischenzeitlich hatte Andy mit Robin Göddel einen sehr schnittigen Gegner, der immer wieder mit saftiger Vorhand durchlud. In einem wechselhaften Duell schaffte er es letztlich, der aktivere zu sein und siegte mit 3:2. Dann war Oli an der Reihe, es galt das Spiel mit dem letzten Einzelwinner siegreich zu beenden. Dem TTVler machten die Keilschen Noppen nichts aus, zu sicher agierte er an der Platte und siegte mit 3:0, sehr zur Freude des gesamten Anhangs.

9:4, was willst du mehr?! Damit ist nach der Revanche gegen Mörsbach Hürde Nr. 2 im Abstiegskampf genommen und der Anschluss im Kampf um den Nichtabstiegsplatz geschafft. Eine heiße Kiste in dieser Spielrunde, denn in der 1. Pfalzliga steigen voraussichtlich 4 Mannschaften direkt ab, der Fünfletzte muss in die Relegation. Die Liga ist dermaßen ausgeglichen, dass neben Neustadt und Kreimbach-Kaulbach auch Burrweiler, Riedelberg und selbst Duttweiler noch Chancen auf den Nicht-Abstieg haben – oder absteigen. Nur Mörsbach hat als Tabellenschlusslicht keine rechnerische Chance mehr auf den Releagtionsplatz. 4 Spieltage sind noch zu bestreiten, es bleibt also spannend bis zum Schluss.

Spieltag 17: Mei´ Nerve

TTV Neustadt : SV Mörsbach  9:6

Du kannst dir noch so oft einreden, dass es nur ein Spiel ist … , dass die Jagd nach dem weißen Ball eine schöne Nebensache darstellt … , und dass sich die Welt so oder so weiterdreht … , doch wenn dein Team gegen den Abstieg spielt und der Tabellenletzte zu Gast ist, dann spürst du es (zumindest im Anflug): Anspannung, Nervosität, Vorfreude, Tatendrang.

Gegen die Mörsbacher, die spielerisch sehr wohl auf hohem Niveau spielen können, setzte es in der Hinrunde eine Niederlage … auch dies ist im Hinterstübchen des Langzeitgedächtnisses gespeichert. Es bleibt dir also nichts weiter übrig, als sich wagemutig in die Partie zu stürzen. Letzte Taktikbesprechungen im Team plus gegenseitige Anfeuerung, zudem ein Traubenzucker als Doping – los geht´s mit den Doppelbegegnungen.

Mit Sebbi als Doppelpartner ist es ungefähr so, als würdest du mit Automatik-Schaltung Auto fahren. Ab und zu mal auf´s Gas gehen, hin und wieder lenken – den Rest macht der Capitano mit unwiderstehlichen Angriffsbällen. Doch die Mörsbacher Konkurrenten Klicker/Vogg streuen ordentlich Sand ins Getriebe und versehen die gespielten Bälle mit gefährlichen Schnittwechseln. Der erste Satz geht zwar flöten, dann aber fangen sich Sebbi/Andy und erkämpfen den 3:1 Satzerfolg. Am Nebentisch erklingt bereits die synphonische Harmonie aus Nicos Noppen und Jürgens knallenden Spinpeitschen. Dem neu formierten neustadter Duo gelingt gegen Krauss/Stephans Links-Rechts-Kombo, trotz akustischer Überlegenheit, nur selten ein Durchkommen. Eine 0:3-Nierlage ist die Folge. Ebenfalls Premiere feiern Oli und Walde als Powerdoppel. Mit Ruffing/Krenn sehen sich beide einer starken Paarung gegenüber, die voll auf Angriff spielen. Es dauert einige Zeit bis die TTVler „in the Mood“ finden und sich gegen die 2:1-Satzführung behaupten können. Der Topspin-Express rollt an, unterstützt durch die Neustadter Damen auf der Bank, und der 3:2-Satzsieg ist perfekt.

Die 2:1-Führung nach den Doppeln gibt ein wenig Sicherheit. Die Nervosität weicht dem Fokus und weiter geht es mit den Einzelbegegnungen – nach einer beträchtlichen Zufuhr von Zucker und Teamtalk. Es kommt nicht oft vor, aber manchmal fehlt es auch der bestgeöltesten Maschine an Akku. So ergeht es Sebbi an diesem Abend. Gegen Jörg Krauss kämpft der TTV-Frontmann nicht nur gegen einen unbequem anspielenden Gegner, sondern auch ein wenig gegen sich selbst, und zieht mit 1:3-Sätzen den Kürzeren. Jürgen, der dies mit Bangen beobachtet, nimmt dies jedoch zum Anlass, ein Zeichen zu setzen. Ohne lange zu fackeln konfrontiert er Abwehrspezialist Uli Klicker mit erstaunlich kompromissloser Spielweise und gewinnt mit 3:1-Sätzen. Der Mann tut genau das richtige zur richtigen Zeit.

Dank Jürgens Motivationsspritze läuft es in der Folge für den TTV recht rund. Andy hält Thomas Krenns Angriffslawine stand und gewinnt dank Taktik mit 3:1. Auch Oli zeigt zur Freude seiner Kameraden wieder aufsteigende Form und überlässt Stefan Ruffing mit druckvollem Spiel keine Satz, 3:0 für den Neustadter. Walde zeigt bei seinem 3:0-Erfolg gegen Thomas Vogg, dass er die Noppenphobie vollständig bewältig hat und Nico lässt mit einem eindrucksvollen 3:1 gegen Peter Stephan aufhorchen. Mit dieser hohen Führung (7:2) war nach den Doppeln nicht zu rechnen, umso mehr freut sich das Heimteam.

Doch eine Führung kann trügerisch sein, insbesondere wenn der Gegner nicht locker lässt. Und so folgt im Gegenzug eine starke Phase der Mörsbacher. Erst lässt Sebbi weitere Federn gegen Uli Klicker (0:3), dann verliert Jürgen gegen einen kämpferischen Jörg Krauss (1:3). Auch Andy kann die Serie nicht brechen und muss Stefan Ruffing zum Sieg gratulieren (1:3). In der Folge geht noch die Partie von Oli an den stark spielenden Thomas Krenn (3:0). Und schon steht es insgesamt nur noch 7:6. Ein Wechselbad der Gefühle und ebenso überraschend wie die davor gelungene hohe Führung. Wie gehst du als langjähriger Spieler mit solchen Situationen um? Man sollte meinen, dass ausreichend Routine die nötige Coolness erzeugt – doch sehr viele Faktoren spielen in der Gefühls- und Gedankenwelt des Tischtennisathleten eine Rolle. Wie auch immer das Geheimrezept dafür lautet, Walde und Nico sollten sich dieses patentieren lassen. Denn allen Widerständen zum Trotz absolvieren beide ihr Einzel dermaßen nervenstark und abgeklärt, dass das TTV-Team total aus dem Häuschen gerät. Selbst eine 1:2-Satzrückstand hält Walde gegen Peter Stephan nicht auf und der Neustadter fährt das Spiel mit 3:2 nach Hause. Das abschließende Highlight liefert Nico in seiner Partie gegen Thomas Vogg ab. Sehr angriffslustig und kontrolliert siegte der TTVler mit 3:1. Damit ging die Partie in der Summe mit 9:6 an den TTV Neustadt.

TT-Gefühlswelt, wie schaut´s in dir aus? Hoch erfreut – und abgekämpft. Beim Griechen und gemeinsam mit den geselligen Mörsbachern lässt sich das Spiel am besten verarbeiten. Das Spiel hat Nerven gekostet, aber auch gestärkt. Niederlagen verarbeiten, die eigenen Stärken einsetzen und die Mitspieler pushen. Das geht nur in einem funktionierenden Team und das haben wir. Jetzt heißt es weitermachen, denn die heiße Phase hat erst begonnen und die Konkurrenz schläft nicht. Mit den an diesem Abend heiß erkämpften Punkten ist unsere Erste im Abstiegskampf im Rennen und kann durch weitere Erfolge Plätze gut machen. Schau ´mer mal – ist ja nur Tischtennis 😉.

Tischtennisschnuppertraining TTV Neustadt

Du liebst Sport und Bewegung? Mit Bällen spielen ist
genau dein Ding? Geschwindigkeit begeistert dich?
Dann schau bei unserem Schnuppertraining vorbei!
Ob Anfänger, Wiedereinsteiger oder neu Zugezogene:

Am 11. März kann man sich ein Bild der Sportart Tischtennis
und von unserem Verein machen.


Wann? 11.März 2023 von 10 bis 14 Uhr
Wo? Sporthalle Böbig (Martin-Luther-Straße, Einfahrt
gegenüber der Bäckerei)


Schläger werden von uns gestellt und ihr braucht nur
Sportkleidung und Sportschuhe mitbringen.


Ihr habt keine Zeit am 11. März aber wollt trotzdem mal
schnuppern? Dienstags und donnerstags findet unser
Training für den Nachwuchs von 18-19:30 Uhr statt.
Mehr Informationen gibt es natürlich auf der Homepage
www.ttv-neustadt.de oder bei Instagram unter ttvneustadt

Spieltag 16: Heimklatsche gegen Mutterstadt

TTV Neustadt : TTV Mutterstadt  3:9

Der Optimist würde sagen: „Ihr habt gut mitgehalten, sogar drei Einzelsiege geholt, und wart noch lecker essen.“ Der Pessimist würde sagen: „Die habt ihr doch in der Hinrunde besiegt – das hätte doch nochmal klappen müssen.“ Der Realist sagt: „Mutterstadt war einfach besser – verdient gewonnen.“

Schon von der Aufstellung her boten die Gäste mit ihrem bärigen vorderen Paarkreuz einiges auf. Neustadt musste kurzfristig auf Oli verzichten und den verletzten Christian aufstellen. Damit war klar, dass ein Punktgewinn nur bei optimaler Ausbeute möglich sein würde. Die TTVler stellten sich der Herausforderung, denn wenn der Flow dich mitreißt, dann ist vieles möglich. In der Begegnung der Spitzendoppel sah es sogleich gut aus, denn Sebbi und Andy erwischten Gemar/Scholz auf dem falschen Fuß. Die ersten beiden Sätze gingen fulminant an die Neustadter, doch dann stellten die Gäste das Spiel um und zeigten ihre Klasse mit einem 3:2-Aufholerfolg. Nachdem das zweite Doppel gezwungenermaßen kampflos an Mutterstadt ging, wollten Jürgen und Walde für den ersten Punkt sorgen. Das Duo Schmitz/Maisel hatte jedoch etwas dagegen und ließ die Noppen qualmen. Die TTVler konnten sich einen Satz behaupten, den Rest holten sich aber die Kontrahenten mit 3:1 Sätzen.

Der Verlust der drei Doppel schien ein ordentlicher Dämpfer, aber nicht für Sebbi. Dieser eröffnete die Einzelbegegnungen gegen Linkshänder Lienhard Scholz – und das mal wieder mit voller Wucht. Eine starke 2:0 Satzführung dank geschicktem Schnittwechsel waren die Folge. Doch wie im Doppel bahnte sich eine Aufholjagd seitens Mutterstadt an, denn Scholz fand Mittel den Neustadter Frontmann zu Fehlern zu zwingen. Der 2:2-Satzausgleich folgte sogleich und die Nerven flatterten. Im Entscheidungssatz lag Sebbi bereits mit 1:4 Punkten hinten, dann die rettende Auszeit. Noch einmal mit vollem Risiko agierend traf Sebbi zielsicher und hart fast jeden Ball. Der 3:2- Erfolg war geschafft und damit der erste Punkt für den TTV.

Motiviert durch das erste Erfolgserlebnis, bahnte sich Jürgen den Weg zu Platte. Die Partie gegen Karl-Heinz Klapper wurde ebenfalls ein Fünfsatzkrimi. Jeder Punkt war hart umkämpft, jeder Zentimeter, den der Ball beim Aufschlag zu lang aufsetzte, wurde zum sofortigen Anziehen genutzt. Ein extrem spannendes Duell, das Jürgen hauchdünn für sich entscheiden konnte. Auf dieser kleinen Erfolgswelle wollte Andy mitschwimmen und begann sein Duell gegen Harry Schmitz. Der  Neustadter hatte den Vergleich im Hinspiel noch gewonnen, doch an diesem Abend gab es an Schmitz keinen Weg vorbei. “The Wall“ oder “Gummiwand“, jeder Titel wäre passend. Denn sprichwörtlich brachte der Mutterstädter jeden Ball postwendend zurück. Einen Satz gönnte er dem TTVler, das Spiel jedoch ging mit 3:1 an ihn.

Neben Sebbi zeigte ein weiterer TTVler Höchstleistungen: Walde “Topspin aus allen Lagen“ Fromm. Seine Urängste gegen Noppen schienen nach langjähriger Therapie wie ausgelöscht, das wunderte auch Rainer Maisel. Der Mutterstädter Joker sah gegen Waldes Topspinhagel vorerst kein Mittel, wurde dann jedoch immer sicherer in der Abwehr. Nach etlichen Fernsehbällen und heißem Kampf ging die Partie mit 3:2 an den Neustadter. Das war großes Kino! Am Nebentisch war Gerd gewillt, Frank Schulz, wie im Hinspiel, in die Schranken zu weisen. Doch dieser stand wie ein Fels in der Brandung und zog Gerd Bälle dagegen als wären es schnittlose Einwürfe. Da war nichts zu machen und somit ging das Spiel mit 3:0 an Mutterstadt. Zwischenstand inklusive der kampflos verlorenen Spiele 3:7 aus Neustadter Sicht.

Es folgte das Duell der Topmänner: Sebbi gegen Sascha Gemar. Das Spiel des Mutterstädters sieht von außen unscheinbar aus, doch es besticht durch kaum zu überwindende Sicherheit und akzentuierten spanischen Schnittwechsel. Jeder Topspin wird entweder mit Druck oder unbequemer Platzierung beantwortet. Da hatte der Neustadter seine liebe Mühe und musste mit 0:3 Sätzen passen. Am Nebentisch machte es sich Jürgen zur Aufgabe, Harry Schmitz von seinem Formhoch zu holen, musste aber erst einmal 2 Sätze abgeben. Mit dem Rücken zur Wand legte der TTVler noch einmal alles auf Angriff – all in. Dies brachte ihm den 2:2 Satzausgleich ein. Im Entscheidungssatz ließ der Mutterstäder dann aber nur noch wenig zu und beendete die Partie siegreich.

Damit gewannen die Gäste insgesamt mit 9:3. Beim mannschaftsübergreifenden kulinarischen Abschluss ergaben sich folgende Erkenntnisse: Sportlich gesehen wurde jedes Spiel auf hohem Niveau geführt. Tischtennis in der 1. Pfalzliga macht einfach Laune. Mutterstadt hat wichtige Punkte gesammelt, um sich vom Tabellenkeller abzusetzen und unsere Erste sollte in den nächsten Spielen punkten, um mithalten zu können. Musikalische Akzente setzte an diesem Abend Frank, dessen gefühlvolles spontanes Orgelspiel die griechische Taverne belebte. The show must go on …

Spieltag 15: Den Tabellenführer zu Besuch

TTV Neustadt : TTC Oppau  5:9

Nachdem unsere Erste in der Hinrunde einen sehr guten Kampf gegen die Oppauer lieferte, wollten die TTVler auch diesmal ordentlich Gegenwehr leisten. Die Mannschaft der Gäste, gespickt mit oberligaerfahrenen Routiniers, zeigt in dieser Runde Aufstiegsambitionen, und die Chancen stehen nicht schlecht. Doch in der neustadter Böbig-Arena muss man erst mal bestehen.

In den beginnenden Doppeln forderten Sebbi und Andy die Paarung Kraushaar/Zeitz zum Tanz. Nach einem schnellen Tango holten die beiden Neustadter mit 3:0 Sätzen den ersten Punkt für ihr Team. Zeitgleich legten Jürgen und Walde gegen Baier/Czech eine flotte Sohle auf´s Parkett. Dank Jürgens neuem Schuhwerk und Waldes unnachahmlichen Dive-Topspins gelang sogar eine 2:1-Satzführung gegen das oppauer Spitzendoppel. Diese blieben aber konsequent und holten mit ganzer Routine noch den 3:2-Sieg für die Gäste. Im Duell der Dreier-Doppel holten Oli und Nicola zwar den ersten Satz gegen Buchert/Michailidis, konnten dann aber trotz Kampf keinen weiteren ergattern. 1:3 in Sätzen.

Es folgten die Einzel, sogleich mit einem sehenswerten Match zwischen Sebbi und Heiko Kraushaar. Der Oppauer ist bekannt für sein sicheres Spiel aus der Halbdistanz gepaart mit bollwerkartiger Ballonabwehr. Doch Sebbi legte los wie ein Jäger aus Kurpfalz und trommelte Vorhand wie Rückhand aus allen Lagen. Im dritten Satz erlangte Kraushaar mehr Sicherheit, doch Neustadts Nr.1 zeigte, dass er sein Spiel auch variieren kann. 3:0 Sätze für Sebbi. Am Nebentisch zog Jürgen hochmotiviert in die Revanche-Partie gegen Oliver Baier. Phasenweise gelang es ihm, seines Gegners druckvolles Winkelspiel zu unterbinden und mit Rückhand-Gegenspins zum Punkt zu kommen. Doch das kleine Quentchen in der Summe fehlte und so holte Baier mit 3:1 Sätzen den Sieg. Zwischenstand insgesamt 2:3 aus neustadter Sicht. Soweit noch alles offen.

Im mittleren Paarkreuz versuchte Andy sein Kunststück der Vorrunde zu wiederholen und gegen Oppau zu punkten. Und es gelang in einer nervenaufreibenden und wechselhaften Fünfsatzpartie gegen Markus Zeitz. Wie im Hinspiel in 3:2 Sätzen. Währenddessen versuchte der angeschlagene Oli gegen Marco Buchert alles, um dem aggressiv aufspielenden Oppauer Kontra zu geben. Einen Satz holte der TTVler, der Rest ging an den sicher angreifenden Buchert.

Das hintere Paarkreuz der Oppauer, eines der stärksten der Liga, hatte bisher kaum Spiele verloren. Alexander Michialidis steht mit einer 11:0-Bilanz lupenrein, und das wollte Walde ändern. In seinem bisher stärksten Spiel der Runde lieferte er dem Oppauer einen tollen Kampf, zog Rück- wie Vorhand mit bestechendem Effet und musste erst im Entscheidungssatz mit 2:3 Sätzen seinem Kontrahenten zum Sieg gratulieren. Auch Nicola gab in seinem Match alles, schaffte es sogar Andreas „Mr. Safety“ Czech einen Satz zu entführen. Dieser blockte mit zunehmender Spieldauer jedoch alle Bälle mit erschreckender Sicherheit und gewann mit 3:1-Sätzen. Zwischenstand insgesamt 3:6.

In Runde 2 kam es nun zum Duell der Big Bosse. Sebbi gegen Oliver Baier: Erfahrung gegen Mega-Erfahrung, Tempo gegen Druck, Variation gegen Platzierung, Rückschlagstärke gegen Aufschlagstärke. Im Grunde sind beide Spieler komplette Spieler, Schwächen gibt es da nur wenige. Oft entscheidet dann die Form, und diesbezüglich hatte Sebbi eine sehr gute erwischt. Spielerisch hochqualitativ brachte er Baier immer wieder in Bedrängnis. Gegen Spielende machte sich dann bemerkbar, dass der Oppauer mit gesundheitlichen Problemen kämpfte . Diese zwangen ihn dann zu Aufgabe im vierten Satz. Körperlich fit zeigte sich Jürgen und Heiko Kraushaar am Nebentisch. Der TTVler legte los wie gedopt und verpackte sein Gegenüber im ersten Satz ohne Fehler. Doch Kraushaar stellte sein Spiel um und schien wie ausgewechselt. Dies machte er so gut, dass das Spiel mit 3:1 nach Oppau ging.

Zwischenzeitlich stand es nun 4:7 für die Gäste. Mit letzter Kraft stemmte sich unsere Erste gegen dir Niederlage. Andy fand wieder Gefallen an Fünfsatzspielen, auch gegen Marco Buchert. Nach 2:0 Satzführung für den Neustadter wurde Buchert stärker und rang sich in den Entscheidungssatz. Hier behielt Andy jedoch die Nerven und siegte knapp. Auch Oli holte gegen Zeitz noch einmal tief Luft und lieferte diesem ein Duell auf Augenhöhe. Leider behielt der Oppauer Oberwasser und siegte mit 3:0. Den Schlusspunkt setzte Czech, der Walde immer wieder mit unbequemen Blocks zu Fehlern zwang. Ausgang des Spiel 3:0 in Sätzen. Damit war die 5:9-Niederlage besiegelt.

Kurzes Resümee aus der griechischen Taverne: Gut gekämpft. Wir haben es den Gegnern schwer gemacht. Gegen Oppau ist eine Niederlage schmerzfrei zu ertragen. Um die weiteren Spiele zu bestehen, müssen wir uns noch steigern. Also: ab in die Halle und los geht’s 😊