Spieltag 16: Spannung pur beim Topspiel
TTV Neustadt : TTC Altrip 6:9



Beim Aufeinandertreffen der unmittelbaren Tabellennachbarn kämpften beide Teams um die vorderen Plätze, dementsprechend heiß ging es her – jedoch erfreulicherweise ausschließlich sportlich und da war einiges geboten. Lediglich ein Einzel sollte in drei Sätzen absolviert werden, 8 von 12 Spielen entschieden sich erst im fünften Satz … dies nur als kleine Faktenvorschau.
Belebt wurde die Halle durch den Nachwuchs unserer Spieler plus Gattinnen, denen an dieser Stelle mal ein großes Dankeschön für die Unterstützung ausgesprochen werden darf. Diese peitschten die TTVler unverzüglich in die Doppelbegegnungen. Die Paarung Sönke und Andy begannen gegen Röske/Novak resolut und erspielten einen konzentrierten 3:1-Satzerfolg. Zeitgleich versuchten Sebbi und Oli die Altriper Hoffmann/Haft in Bedrängnis zu bringen, dies glückte allerdings selten denn diese standen zu stabil am Tisch (0:3 Sätze). Im Duell der Dreierdoppel behielt Altrip die Oberhand, Jürgen und Walde kamen nur stellenweise ins Spiel während Ebeling/Haas druckvoll zum 3:1 für die Gäste vollendeten.
Die folgenden Einzel boten direkt Nervenkitzel und hochklassige Ballwechsel. Mannschaftskapitän und Frontmann Sebbi lieferte sich mit dem formtechnisch aufstrebenden Tim Röske eine spielerische Schlacht samt aller möglichen Höhen und Tiefen. Beide agierten aus der Halbdistanz und wechselten im Schlagniveau von wuchtig auf gefühlvoll. Der TTVler hatte zu Beginn die schlagkräftigeren Argumente und holte die ersten beiden Sätze. Doch Röske leistete sich in der Folge kaum leichte Fehler und zwang Sebbi immer wieder zu kräftezehrenden Rallyes. Im Entscheidungssatz agierte dann der Altriper einen Tick zwingender und gewann das Spiel mit 3:2 Sätzen. Nicht minder eng ging es in der Partie von Speedy Sönke gegen Altrip-Spitzenspieler Luca Hoffmann zur Sache. Hier begann der TTCler mit Vorteilen in Punkto Sicherheit und umsichtigen Spiel. Der TTVler suchte noch nach der nötigen Schlagsicherheit. Beim Rückstand von 1:2 Sätzen kippte dann das Spiel. Sönke kam in Fahrt, servierte erstklassig, optimierte seinen Rückschlag und zog die folgenden Topspins früh am Tisch. Er schaffte damit noch die Wende zum 3:2 Satzerfolg für den TTV.
Was für eine Auseinandersetzung und keine Zeit zum Durchatmen. Wer nicht selbst spielte, unterstütze durch Coaching, Anfeuerungsrufe oder Nahrungszufuhr. Im mittleren Paarkreuz kam es ebenfalls zu 50:50-Spielen. Andy forderte Patrick Haft, der ihn in der Vorrunde noch geschlagen hatte. Da beide Spieler mehr Schnitt als Härte im Spiel einsetzten, kam es zu taktischen Ballwechseln, die viel über Platzierung entschieden wurden. Der Neustadter konnte sich diesmal gerade in den Endphasen der Sätze durchsetzen und gewann mit 3:1 Sätzen. Am Nebentisch duellierten sich Jürgen und Christoph Ebeling. Zu Beginn dominierte der Altriper aufgrund seiner gewohnt harten Spins aus allen Lagen. Dann begann der Neustadter diese zu entschärfen und zwang sich selbst in die Offensive. Dank dieser Ausrichtung schaffte Jürgen eine Satzgewinn, musste am Ende Ebeling doch zum 3:1-Gewinn gratulieren. Zwischenstand insgesamt 3:4 – Mensch war das eng. Und bereits 2 Stunden gespielt. Es versprach ein langer Abend zu werden.
Die Partien im hinteren Paarkreuz lieferten spielerisch ebenso hochwertige Ballwechsel. Beachtlich zu beobachten, wie sich Walde gegen seine aktuelle Formkrise stemmte. Trotz 0:2-Satzrückstand biss der frischgebackene Nochmal-Daddy die Zähne zusammen und kämpfte. Kontrahent Thorsten Novak staunte nicht schlecht als er doch noch in den fünften Satz musste. Ab da ging es mit offenem Visier ans Eingemachte. Der altriper Linkshänder siegte trotz allen Widerstandes denkbar knapp mit 3:2 Sätzen. Auch bei Oli ging es im Duell mit Patrick Haas nur über den Kampf. Der Neustadter erspielte den ersten Satz sehr klar, doch dann zog, blockte und schoss Haas wie ausgewechselt. Jeder Ball der beiden wurde zum Highlight – hohe Sicherheit, viel Gefühl und ordentlich Linksdrall. Nach 1:2-Rückstand schaffte Oli dank eigener Spielumstellung noch ein verdientes 3:2, puh!
Nun stand es ingesamt nach der ersten Hälfte 4:5 aus neustadter Sicht – alles offen.
Es folgte leider ein Dämpfer im vorderen Paarkreuz. Sebbi riss nach phantastischen ersten Sätzen gegen Hoffmann etwas der Faden. Aus einer 2:1-Führung wurde eine 3:2-Niederlage. Bitter für unseren Capitano, zweimal im Entscheidungssatz verloren. Auch Sönke konnte sich gegen Röske nicht durchsetzen und verlor trotz schöner Ballwechsel mit 3:1 Sätzen. Respekt an den Altriper, der sich seit letztem Jahr spielerisch stark entwickelt hat.
Diesen Doppelschlag galt es zu entkräften und so pushten sich Jürgen und Andy zu ihren anstehenden Einzeln. Letzterer konnte seine zurzeit steigende Formkurve gegen Ebeling unter Beweis stellen und bezwang diesen mit 3:0 Sätzen. Da zog Jürgen direkt nach und punktete nach verrückten Spielverlauf (2:0 – 2:2 – 3:2 Sätze) für Neustadt. Wie er den letzten Satz gespielt hatte, konnte der TTVler nicht mehr rekapitulieren – total egal, Hauptsache gewonnen ;). Spielstand insgesamt 6:7.
Das hintere Paarkreuz war gefordert, und selbstverständlich wurde es wieder verdammt knapp. Walde stellte sich Haas entgegen und Oli forderte Novak. Interessanterweise verliefen beide Spiele mit den gleichen Satzverläufen. Die Neustadter holten jeweils den ersten Satz – Freude beim Anhang! Der zweite Satz ging beiderseits klar an die Gäste – Bangen auf der TTV-Bank, insbesondere weil der dritte Satz ebenfalls verloren ging. Doch Oli und Walde hauten nochmal alles raus und spielten sich kampfstark in den entscheidenden fünften Satz. Dort hielt es dann niemanden mehr auf dem Sitz. In diesen Phasen geht es hauptsächlich um Nervenstärke, Mut und das dazugehörige Quentchen Glück. Walde machte seine Sache gut, doch dann Fehlaufschlag. OIi spielte gut, doch dann Netzroller… so gingen beide Partien hauchdünn verloren. Schade, denn parallel hatten Sönke und Andy das Abschlussdoppel bereits für sich entschieden.
So hieß es dann in Summe 6:9 für Altrip nach 4 Stunden Spielzeit. Ein verdienter Sieg, deshalb Glückwunsch an die Gäste und viel Erfolg im Aufstiegsrennen! Die Niederlage ließ sich beim gemeinsamen Essen und dem verordneten Ouzo gut verkraften. Auch deshalb muss man unser Team einfach lieben – trotz Niederlage passt die Stimmung 🙂