17. Spieltag (2024): Der gnadenlose fünfte Satz

TTV Neustadt : TTC Oggersheim  4:9

„Da wäre mehr drin gewesen“, waren sich die TTVler nach der Niederlage gegen den Tabellenzweiten einig. Die Gäste, ersatzgeschwächt aber dennoch in guter Form, zeigten sich insbesondere in den Entscheidungsphasen der Spiele durchsetzungskräftiger als unsere Mannen der ersten Équipe. Ganze vier Spiele gingen auf neustadter Seite erst im fünften Satz an Oggersheim, Alles 50/50-Spiele. Dazu zählte das Doppel von Walde und Oli gegen Först/Licen. Ebenso die Einzel von Sebbi gegen Pascal Mayer, von Christian gegen Maxi Huber, sowie das Match von Andy gegen Ludwig Niebes. Vor diesen drei ultraknappen Einzeln stand es in Summe 4:5 in Spielen, anstatt 7:5 hieße es dann 4:8. Aber so ist Tischtennis: hart aber geil, erbarmungslos aber seelenerwärmend, nervenzerreißend aber lebendig 😊.

Die Highlights des Tages: Christian überwand seinen inneren Schweinehund und punktete an der Seite von Andy gegen Niebes/Asi im Doppel. Pascal Mayer, der eine wechselhafte Saison absolviert, spielte an diesem Abend einen hervorragenden Ball und holte zwei Einzelsiege für sein Team. Auch Sebbi, trotz Niederlage gegen eben genannten, trotzte erst Maxi Huber mit hoher Sicherheit (3:1-Sieg), und kämpfte sich gegen Pascal in ein sicher verloren geglaubtes Spiel noch zurück. Der wieder genesene, aber noch angeschlagene Jürgen besiegte den jungen Ludwig Niebes mit stählerner Routine (3:1-Sieg).  Auch Walde zauberte auf hohem Niveau und erspielte gegen Patrick Asi ein beeindruckendes 3:0. Auf der Gegenseite schaffte dies Nico Licen, der gegen Oli einfach alles traf (3:0). Erwähnenswert noch die Leistung von Moritz Först, der sich sowohl von Andys Drallspins, als auch von Jürgens Monsterservices nicht aus der Ruhe bringen ließ und beide Spiele mit 3:1 gewann.

Der Sieg war verdient für Oggersheim, unserer Ersten fehlte womöglich die erwähnte letzte Power, um das Ruder an sich zu reißen. Mit dieser Niederlage ist auch der Abstieg des TTV endgültig besiegelt. Kein Grund zur Panik, wir freuen uns auch auf die zweite Pfalzliga, in der ebenfalls tolles Tischtennis gespielt wird. Nächste Woche steigt noch das Abstiegsspiel gegen Wörth, in dem wir nochmal alles reinhauen was geht.

16. Spieltag (2024): Eine ordentliche Abreibung

TTC Brücken : TTV Neustadt  9:2

Wären Sebbi und Oli nicht gewesen, es wäre eine glatte Nullnummer für den TTV geworden. Etwas heftig, denn die Neustadter hatten sich trotz der zu erwartenden Stärke des Gegners einiges vorgenommen. Aber von Anfang an. Unsere Erste gastierte am vergangenen Samstag im schönen Brücken in den Hallen des TTC. In den letzten Spielen gab es für die Neustadter hier nichts zu ernten – so auch dieses mal. Kurzfristig ersatzgeschwächt und einer hochmotivierten brückener Mannschaft gegenüber, bissen sich die TTVler in die Doppel.

Christian und Andy, sonst ein Bollwerk in doppelter Menschengestalt, legten zwar biestmäßig los, wurden von Schimek/Altschuk aber recht schnell zahmgestreichelt. Das taktische Spiel gegen die Materialkombi der Gastmannschaft gelang den beiden nur phasenweise und so ging dieses Spiel zwar knapp, aber mit 0:3 Sätzen verloren. Auch Sebbi und Oli bewegten sich gegen Lohtschütz/Dreier auf Augenhöhe, zeigten ansehnliche Ballwechsel voller Konter, Spins und Blocks, mussten aber mit 1:3 passen. Der kurzfristig aus Saarbrücken eingeflogene Sebastian lieferte an der Seite von Walde gegen Stucky/Huber eine solide Partie. Wären die schnittigen Angaben von Daniel nicht gewesen, wäre es für das Duo noch besser gelaufen. Eine 1:3-Niederlage stand zu Buche.

Es folgte eine – aus neustadter Sicht – ergebnistechnisch unschöne Serie der Brückener Recken. Ganze fünf Einzel in Folge gingen glatt mit 3:0-Sätzen an die Gastgeber. Das gab es in der Historie des TTV schon lange nicht mehr. Nach kurzer Überlegung, ob eine Recherche diesbezüglich Sinn mache, wurde aus psychologischen Gründen abrupt gestoppt 😀 Dabei spielten die TTVler noch nicht mal schlechtes Tischtennis. Christian glänzte insbesondere im ersten Satz immer wieder mit Monsterballwechseln gegen Volker Altschuk. Nachdem der Satz dennoch verloren ging, entschied sich der brückener „Billy Gibbons“ gegen die kräftezehrenden Ballwechsel und drosch einfach auf alle was sich bewegte – mit Erfolg. Jeder Schuss ein Treffer – unglaublich. Christian konnte nur noch Bälle sammeln. Auch Sebbi biss sich gegen Thomas Schimek die Zähne aus. Unzählige Topspins zog der TTV-Frontmann in Serie, jedoch wurde jeder postwendend mit dem unempfindlichen Antispinbelag des brückener Routiniers zurückgesendet. Ohne Fehler kein Punkt, so ging auch dieses Spiel an den TTC.

Ins mittlere Paarkreuz gerückt, forderte Walde Kai Lothschütz zum Stelldichein. Bemüht, die Brachialvorhand des TTClers zu umgehen, ging der Neustadter mutig in die Offensive. Mit schönen Angriffsspins absolvierte er ein ordentliches Spiel, konnte in den spielentscheidenden Phasen aber nicht punkten – auch hier hieß es 0:3 für Brücken. Am Nebentisch versuchte Andy alles gegen Daniel Stucky, war aber noch nie so hilflos wie an diesem Abend. Dieser spielte ihn mit minimaler Fehlerquote geschickt an und ließ seinen Kontrahenten damit nicht ins Spiel kommen. 0:3 – Spiel vorbei, starke Leistung von Daniel. Besser gelang es Sebastian, der Markus Dreier immer wieder mit skalpierenden Winkelblocks in die Ecke schickte. Überrascht von der Spielstärke seines Gegenübers, intensivierte Dreier seine Laufleistung und holten das Spiel noch mit 3:0 nach Hause.

Dann kam Oli und brach den Fluch. Gegen den sich in guter Form befindenden Ersatzmann Felix Huber ließ er seine berüchtigten Triemer-Flips aus dem Sack. Huber bekam diese nicht unter Kontrolle und fand kein Rezept. Dadurch holte der TTVler den ersten Punkt für die Gäste. Hätte es zu diesem Zeitpunkt in der Gesamtwertung nicht bereits 1:8 gestanden, wäre das Gegenfeuer damit eröffnet gewesen. Trotz der aussichtslosen Lage ließ sich unser Sebbi nicht lumpen und holte gegen einen Volker Altschuk, der aktuell eine Riesen-Saison spielt, noch mal alles aus den trainierten Jägerwaden raus. Nach verlorenem ersten Satz, nivellierte der TTV-Kapitän sein Spiel taktisch und kam immer besser in die Partie. Variable Spins und erfolgreiches Stellungsspiel waren der Schlüssel zum Erfolg. Ein 3:1-Satzsieg für den TTV war der Lohn. Jetzt wollte Christian dringend nachziehen. Doch wie spielt man gegen einen Mann, der alles blockt und selbst mit zwei Antispinbelägen Topspin zieht? In der Theorie gibt es da sicher einen Plan, doch die Praxis stellt sich oft anders dar. Das ist wie wenn du ein Pils bestellst und stattdessen ein Radler erhältst. Beim nächsten Aufeinandertreffen wird alles anders 😉 Das Spiel ging mit 3:0 an Thomas Schimek. Respekt für diese Leistung.

Damit war die Partie mit 9:2 beendet. Zum Glück lief der Ofen für die Tiefkühlpizza heiß, und das Bier war gut gekühlt. Auch dank der Herzlichkeit des Brückener Teams ließen sich die offenen Wunden schnell wieder schließen. Glückwunsch an das Heimteam, das durch die Bank eine klasse Leistung bot. Auf hoffentlich wieder bald – in Brücken!

15. Spieltag (2024): Schweiß, Blut, Ouzo

TTV Neustadt : TTC Riedelberg  9:2

Am vergangenen Wochenende gastierte der TTC Riedelberg im Böbig. Die Westpfälzer kamen verletzungsbedingt ersatzgeschwächt in die Neustadter Hallen, was deren Kampfgeist aber kaum minderte. Unsere TTVler, ebenso geil auf ein schönes Spiel, präsentierten sich in guter Form und frisch rasiert.

In den Doppeln wurde sich zunächst warmgekämpft. Sebbi und Jürgen lieferten sich gegen Müller/Reiner ein packendes Eröffnungsduell voller Offensivdrang. Die Riedelberger hielten nicht viel vom passiven Schupfen und ballerten sich zum 3:2-Satzsieg. Zeitglich ließen es Christian und Andy gegen die Sema-Brüder krachen. Mit variablem Spiel und gewohnt weitem Aktionsradius erspielten sie einen erfreulichen 3:1-Satzsieg für den TTV. Walde und Oli brachten Neustadt im Anschluss mit einem klaren 3:0-Erfolg gegen Matheis/Moch in Front.

Dann ging es im vorderen Paarkreuz ans Eingemachte. TTV-Leader Sebbi holte gegen Franz-Xaver Sema solide den ersten Satz, dann erhöhte der TTCler allerdings die Sicherheit seines noppenlastigen Spiels und setzte seinen Belag unbequem ein. Dies blieb auch bis zum Spielende so, mit der Folge des Sieges für den Riedelberger. Insgesamt stand es nun 2:2 in Spielen – Zeit, dass Christian die Richtung für sein Team vorgab. Dieser nagte Benjamin Sema förmlich nieder. Kaum leichte Fehler, viel Schnittwechsel und hartnäckige Ballonabwehr führten zum 3:0-Satzerfolg für den TTV.

Mittlerweile schon zur Tradition geworden, sind die Spiel zwischen Andy und Manuel Müller. Wer am Ende siegreich ist, entscheidet meistens die Trefferquote des Riedelbergers, und die war an diesem Abend nicht von schlechten Eltern. Äußerst knapp ging es zu, gegen Satzende konnte sich jeweils jedoch der Neustadter durchsetzen. Eine kurze Schrecksekunde ergab sich in Spielmitte, als Manuel mit der Schlaghand die Plattenkante touchierte und sich den Finger aufriss. Aber der Mann kennt keine Schmerzen, trotzte der Blutung und so biss er sich nach kurzer Behandlung durch das Spiel. Früher hätten man ihn „Gladiator“ genannt 😉 Das Spiel ging mit 3:0 an den TTV. Am Nebentisch erforderte das Match von Jürgen gegen Reiner Rudolf ein Höchstmaß an Konzentration, denn die Aufschläge des Riedelbergers hatten es in sich. Es gelang dem Neustadter hervorragend, die gefährlichen Schnittvarianten zu entschärfen und mit eigenen Spins zu punkten. Ein sicheres 3:0 war der Lohn.

Im hinteren Paarkreuz ließen Walde und Oli nichts anbrennen. Walde spielte mit Übersicht gegen Penholder Erik Moch (schön, diese Schlägerhaltung mal wieder beobachten zu können) und setzte chinesische Aufschläge dagegen. Ebenfalls 3:0 in Sätzen für Neustadt. Auch Oli spielte mit hoher Sicherheit, ließ sich auch durch einen kurzzeitigen Rückstand gegen Michael Matheis nicht beirren, und topspinnte sich zum 3:0-Erfolg. Zwischenstand 7:2, das hörte sich gut an.

Unsere beiden Frontsäue mussten nun den Sack zumachen. Zuerst ging Sebbi ins Duell mit Benjamin Sema. Den beiden zuzuschauen war eine wahre Augenweide. Blocks nahe am Tisch wechselten dort mit harten Angriffsbällen aus der Halbdistanz und etliche Bananenflips und Sidespin-Tops zeigten das reiche Repertoire der beiden Techniker. Sebbi konnte sich in den entscheidenden Phasen diesmal behaupten und holte den Punkt mit 3:1 nach Neustadt. Am Nebentisch ließ Christian gegen Franz-Xaver Sema wenig zu, lieferte dem Block-Spezialisten kein Schnitt-Futter für seinen Belag und beendete das Match mit 3:0 in Sätzen. Damit gewann unsere Erste insgesamt mit 9:2.

Beim griechischen Nachspiel stießen beide Mannschaften auf die sich dem Ende neigende Saison zu. Auch wenn beide höchstwahrscheinlich in der Folgesaison eine Liga tiefer antreten werden, erfreute man sich an den Spielen, dem hohen Niveau der Liga und dem gesunden Team- und Sportsgeist. So macht Tischtennis einfach nur Spaß.

13. Spieltag (2024): Wie man ordentlich verliert

TTV Neustadt : SG Waldfischbach  2:9

Es gibt Schlimmeres als gegen den Tabellenführer zu verlieren. Angenehm ist es selbstredend nicht, aber wenn die Leistung stimmt, kann man trotzdem zufrieden sein. So erging es unserer Ersten am vergangenen Wochenende gegen die Westpfälzer, die sogar eine extra Trainingsschicht eingelegt hatten um in der Hölle vom Bögig zu bestehen 😉. In den Doppeln zeigte sich gleich, dass die Hausherren nicht vorhatten, frühzeitig den Pferdeschwanz einzuziehen. Sebbi und Jürgen ließen sich gegen Eberhahn/Letzelter auf eine Topspinorgie ein, lochten hin und wieder ein, mussten dann aber mit 1:3 Sätzen passen. Walde und Andy peitschten sich wollüstig zu Höchstleistungen. Das Kontrahentenduo Schäfer/Demmere schien ob der Gegenwehr überrascht zu sein und lag gleich mit 1:2 Sätzen hinten. Doch mit der nötigen Coolness und etlichen ansehnlichen Ballwechseln holten sie das Spiel noch nach Waldfischbach. Oli und Gerd hatten einen Satz gegen Zimmermann/Greiner drin, doch die Kombi aus Schnittwechsel und harten Vorhandbällen verschaffte dem Gästedoppel ordentlich Punkte – 3:0 für Waldfischbach.

Nun ging es in die Einzelbegegnungen. Zuerst forderte Sebbi den frischgebackenen Seniorenpfalzmeister Dominik Demmere zum spielerischen Kampf. Letzterer bestach vor allem durch seine gefürchteten Stopblocks mit der Noppe, weich wie Butter, kurz und flach, ein Albtraum für den der nachziehen möchte. Sebbi kam nicht durch und musste mit 0:3 passen. Am Nebentisch beschäftigte Andy Block- und Konterspezialist Marcel Schäfer mit seinen vor Drall berstenden Spins. Der Waldfischbacher Frontmann kam zuerst nicht richtig in sein Spiel, lag bereits 1:2 hinten, agierte dann aber druckvoller und schoss seine Vorhand ab und zu durch. Andy verließ dagegen die Konstanz und gab das Match mit 2:3 Sätzen ab. Starker Turnaround von Marcel.

Im mittleren Paarkreuz gab es ebenfalls bestes Tischtennis zu bestaunen. Jürgen hatte sich vorgenommen gegen Bernd Zimmermann zu gewinnen, dies tat er dann auch mit erstaunlicher Sicherheit. Clever angespielt und formvolledelt verwandelt. Respekt, das schaffen nur wenige gegen das Waldfischbacher Abwehrgenie. Manchmal muss man einfach nur machen 😊, 3:0 für den Neustadter. Dann kam Walde zum Zug. Marcel Eberhahns Brachialvorhand ließ ihn allerding vorerst Bälle sammeln. Wahnsinn, dieser Druck aus der waldfischbacher Hüfte – ein physikalisches Phänomen. Nach zwei verlorenen Sätzen konnte der TTVler dem Spiel dank mutigem Angriffsspiel seinen Stempel aufdrücken und einen Satzgewinn verbuchen. Doch Marcel setze zusätzlich seine Noppen ein und holten den Punkt mit 3:1 für das Gästeteam. Zwischenstand 1:6 aus Neustadter Sicht, ergebnistechnisch leider erwartet deutlich.

Im hinteren Paarkreuz forderte Oli Routinegegner Markus Letzelter zum Tanz der lockeren Handgelenke. Die Waldfischbacher Hand saß etwas lockerer, doch auch Oli zeigte immer wieder tischnahes Pressing und Gegenspins aus der Halbdistanz. Ein enges Ding, am Ende aber 3:1 für Markus. Jonas Greiner ließ sich in der Zwischenzeit von Gerd Noppen wenig beeindrucken, so dass dieser immer wieder mit der Vorhand durchpeitschen musste. Dies gelang ihm hin und wieder beeindruckend abgeklärt, doch auch Jonas steigerte sich und gewann letztendlich mit 3:0 Sätzen.

Noch einmal durfte das vordere Paarkreuz schwitzen. Sebbi und Marcel Schäfer verloren Liter um Liter und lieferten sich eine verboten spannende Schlacht. Zeitgleich standen Andy und Dominik Demmere dem in nichts nach. Beide Partien waren gespickt mit endlosen Wechseln aus Speed, Spin und Speichel. Ein schönes Finish für den Abend, mit einem Punkt für Neustadt durch Sebbis klasse Leistung (3:2 Sätze) und einem Punkt für Waldfischbach durch Dominiks Kampfgeist (2:3 in Sätzen). Endergebnis 9:2 für Waldfischbach, gefühlt ein wenig zu klar aber sicherlich verdient und eines potenziellen Aufsteigers würdig.

Wahrer Sportsgeist zeigt sich auch in der dritten Halbzeit, die beiden Mannschaften gemeinsam verbrachten und ordentlich Spaß hatten. Die noch im Spiel verschwitzten Liter wurden bis zum Morgengrauen nachgebechert, viel gelacht und gefachsimpelt. Eine klasse Nacht Männer – da hüpft das Tischtennisherz!

12. Spieltag (2024): Neun zu Knopf

TTC Pirmasens : TTV Neustadt 9:2

Wenn etwas den Titel „gebrauchter Abend“ verdient, dann das vergangene Spiel unserer Ersten in Pirmasens. Fast durch die Bank gab es für die TTVler nichts zu holen. Kämpferisch stimmte die Einstellung zwar, doch spielerisch fanden sie nicht zu gewohnter Stärke. Ganz anders die Gastgeber, die in der gewohnten heimischen Halle kompromisslos draufgingen und ein sehr gutes Spiel ablieferten. Eine Ausnahme gab es auf neustadter Seite: Christian Knopf. Unbeeindruckt vom erfolglosen Geplätsche seiner Kollegen mutierte er – wie bereits in der gesamten Runde – zum Punktegeier.

Erst fällte er an der Seite von Liaison Andy das Doppel Kilian/Kranitz mit 3:0 Sätzen, dann biss er sich gegen Andreas Hilpert regelrecht fest. Nach anfänglich unsicherem Spiel stellte er sich technisch auf den Gegner ein und siegte in sehr wechselhaften Sätzen mit 3:2. Sebbi sah an diesem Abend gegen Lukas Kilian kein Land. Der Pirmasenser zeigte sich äußerst formstark, zog munter tischnah alles weg und holte das Spiel mit 3:0 nach Hause, was der TTV-Frontmann neidlos anerkannte.

Ebenso erging es Andy gegen Tim Weber, klare Duracell-Leistung des Gastgebers. Vorhand, Rückhand, zackzack, und schon war das Match vorbei – kaum hatte es begonnen. Auch hier setzte es ein deutliches 3:0. Jürgen war da schon ein Satzgewinn gegen Sebastian Stumpner vergönnt. In diesem traf der TTVler unmenschlich, doch sein gegenüber setzte noch einen drauf und fischte mit den Noppen göttlich ab was ging, stark! 3:1 in Sätzen für den Pirmasenser.

Das sah ergebnistechnisch nicht gut aus, wenn dann musste jetzt die Wende eingeleitet werden. Die Ergebnisse wurden in der Folge knapper, doch auch hier reichte es nicht zum Sieg. Oli kam gegen Steffen Mayer erst spät in Fahrt. Dieser traf einige Bombenbälle, die seine Klasse durchblitzen ließen und führten ihn zum 3:1 gegen den Neustadter. Waldes Spiel gegen Sebastian Kranitz war wohl das engste Match des Abends. Gezwungen zu „Schulhofaufschlägen“ und sofortigem Angriff leistete der TTVler eine tolle Kampfleistung ab, konnte sich aber nicht belohnen und musste mit 2:3 abklatschen.

Anschließend folgten noch einmal die Begegnungen des ersten Paarkreuzes. Sebbi zeigte dabei ein sehr wechselhaftes Duell gegen Hilpert. Hätte man nicht das ganze Match gesehen, könnte man meinen, zwei verschiedene Spiele zu verfolgen. Erst dominierte der Neustadter, trommelte alles auf den Tisch – dann folgte Hilperts Hochsicherheitsspiel, der Mann kann fehlerlos Topspins ziehen. Am Ende reichte es für Pirmasens in 3:2 Sätzen. Selbst Christian, der Mann aus Stahl, konnte die Pirmasenser Welle nicht mehr brechen. Zwar kämpfte er gegen Kilian erbarmungslos weiter, ärgerte diesen mit gefährlichem Schnittwechsel und platzierte ordentlich, doch die Pirmasenser Vorhand erwies sich als zu durchschlagskräftig und führte zum 3:2-Erfolg für den Heimspieler. Damit war „die Beer geschält“ – 2:9 aus neustadter Sicht, ein ordentliches Brett. Durchaus verdient für die Gastgeber, die durch die Bank ein eindrucksvolles Angriffsspiel zelebrierten.

Spontan besuchten unsere Mannen noch das Topspiel Waldfischbach vs. Oggersheim um sich anzuschauen wie es richtig geht. Ein ordentliches Schnitzel im Anschluss inklusive. Nächsten Samstag geht es zu Hause gegen Waldfischbach, aktuell Tabellenführer der 1. Pfalzliga. Wir freuen uns auf einen heißen Fight und spannende Spiele.

11. Spieltag (2024): Das Warten hat ein Ende – Die Erste siegt im Kellerduell

TTV Neustadt : TTC Germersheim  9:3

„Schon fast vergessen wie sich ein Sieg anfühlt, das tut richtig gut“ war nur einer der Kommentare, die am gestrigen Abend in das Seelenleben unserer TTVler blicken ließen. Der erste Saisonsieg hatte wahrlich lange auf sich warten lassen, zeichnete sich aber aufgrund der steigenden Leistungskurve schon vielversprechend im Spiel gegen Mutterstadt ab. Mit an Bord war wieder Capitano Sebbi, das ließ hoffen. Auf der anderen Seite stand zum ersten Mal seit längerer Zeit Marc Zimmermann im Team der Germersheimer, eine Verstärkung für die Gäste.

Bereits in den Doppeln versprühten die Hausherren Spiellaune und Motivation. Christian und Andy ließen die Sohlen qualmen und taktierten sich gegen Duo Zimmermann/Jäger zum Sieg. Das variable Spiel der Neustadter führte zu einem soliden 3:0-Erfolg. Wesentlich knapper gestaltete sich die Begegnung von Sebbi und Jürgen gegen Gästedoppel Wünstel/Behrens. Die Germersheimer, die schon seit frühen Kindestagen Seite an Seite plätschen, machten es den mutig aufspielenden TTVlern schwer. Mit brutalen Angriffsbällen glichen sie einen 2:0-Satzvorsprung aus und führten im Entscheidungssatz bereits hoch. Doch Sebbi agierte sicher und Jürgen ließ den Spin sprechen – 3:2 in Sätzen für Neustadt. Das Duell der Dreierdoppel verlief dagegen zugunsten der Germersheimer. Walde und Oli kamen gegen Arbogast/Nasarow nicht ins Spiel. Die Links/Rechts-Kombi der Gäste harmonierte sehr gut und fabrizierte kaum Fehler. 3:0 für Germersheim.

Mit der 2:1-Führung aus den Doppeln im Rücken folgte, sehr zur Freude der TTVler, mal wieder eine der gefürchteten Neustadter Serien. Fünf Einzelsiege in Reihe gelangen, und das auf fulminante Weise. Zuerst blockte Sebbi, den noch etwas unsicher agierenden Marc Zimmermann aus und setzte mit der berühmten Rapp-Peitsche nach. Es galt, Zimmermanns Vorhandkracher zu meiden und selbst aktiv anzuspielen. Dies hielt er drei Sätze durch und gewann folgerichtig mit 3:0. Währenddessen war unser Christian heiß auf das Duell mit Christian Wünstel. Die Topspins des Germersheimers schlugen demonstrativ hart ein – sehr schwer zu blocken für sein Gegenüber. Doch der TTVler blieb hartnäckig am Ball. Nach einem ersten aufreibend erkämpften Satzgewinn Christians, ließ Wünstel Taten folgen und erhöhte die Schlagzahl mit zwei Satzgewinnen. Ab Satz vier zahlte sich der beharrliche Mix aus Sicherheit und Angriffslust des TTVler aus und beim Germersheimer riss der Faden. Das Duell der Christians ging mit 3:2 Sätzen an Neustadt. Die TTV-Bank jubelte.

Jürgen und Andy, beflügelt vom Sieg der Kollegen, setzen nach. Zuerst sezierte Andy das Spiel von Abwehrass Dieter Jäger. In der Vorrunde siegte noch der Routinier der Gäste, diesmal blieb der TTVler konstant variabel druckvoll (= Tischtennis-Paradoxon). Nach zahlreichen atemraubenden Ballwechseln ging die Begegnung mit 3:1 an Neustadt. Jürgen zeigte zeitgleich mal wieder Nervenstärke und gab einem fast schon verloren geglaubten Spiel noch die entscheidende Wende. Gegen Edeltechniker Ralf Behrens lag er bereits mit 2:1 Sätzen in Rückstand, wurde im dritten Satz regelrecht abgeschossen. Doch dann schaltete der TTVler die Vorhand seines Gegners zunehmend aus und setzte vorwiegend auf Killeraufschläge. Der gerechte Lohn waren zwei deutliche Sätze und eine 3:2-Erfolg zugunsten des Heimteams. Damit stand es zwischenzeitlich 6:1. Schwer zu glauben, aber extrem berauschend.

Jetzt hieß es „cool bleiben“. Denn wer Tischtennis kennt, weiß wie schnell eine Partie kippen kann, insbesondere wenn sie schon in trockenen Tüchern scheint. Doch Walde und Oli stellten sich der Herausforderung. Zuerst kämpfte Walde gegen Daniel Nasarows schnittige Bälle. Er retournierte immer sicherer und übernahm in den folgenden Sätzen das Spiel. Besonders Waldes Vorhand lief an diesem Abend vorschriftsmäßig und so siegte er mit 3:1 Sätzen. Dann duellierte sich Oli mit Florian Arbogast. Der Linkshänder spielte unangenehme Winkelbälle und setzte Oli damit unter Druck. Dieser bekam nicht die benötigte Sicherheit, erst gegen Ende konnte der Neustadter ab und zu mit seiner starken Rückhand punkten. Doch der Germersheimer konnte sich durchsetzen und holte das Spiel mit 3:1 für die Gästen. Zwischenstand 7:2 – das klang in Summe vielversprechend.

Eine heikle Phase bahnte sich in der zweiten Spielhälfte an, beginnend mit dem Spitzenspiel Sebbi gegen Wünstel. Nun mussten die Weichen gestellt werden. Leider war für unseren Einser da nichts zu holen. Zu druckvoll und sicher spielte der Germersheimer, Sebbi dagegen hatte noch mit den Folgen seiner Erkältung zu kämpfen, es fehlte schlicht an Kondition. 3:0 für den starken Wünstel. Am Nebentisch forderte Christian Gegner Zimmermann zum Tänzchen. Letzterer rohrte gleich ordentlich los. Doch der TTVler untermauerte seine Ambitionen als Allroundlegende in die Vereinsgeschichte einzugehen und bediente alle Register der Kampfsau-Tischtennisschule. 3:1 für Christian. Nun hatte Andy die Chance mit einem Sieg den entscheidenden Siegpunkt zu holen. Gegen den druckvollen Behrens kein leichtes Spiel. Da half nur alles voll auf Angriff zu setzen. Womöglich lag es an der renovierungsbedingen Arbeit mit dem Bohrhammer, dass die TTV-Vorhand am gestrigen Abend so einschlug, wie auch immer – das Einzel ging mit 3:2 Sätzen nach Neustadt und damit war das gesamte Spiel mit 9:3 gewonnen, geil!

So fühlt sich das also an. Ziel Nummer eins ist erreicht: der erste Sieg ist eingefahren. Ziel Nummer zwei: so weitermachen und das Beste rausholen. Ziel Nummer drei: Ein Poseidon-Teller und Ouzo für alle 😊

10. Spieltag (2024): Knapp vorbei ist auch daneben

TTV Neustadt : TTV Mutterstadt  6:9

Wir schreiben das Jahr 2024 – und los geht´s für unsere erste Équipe in die Rückrunde der 1. Pfalzliga. Nach den leiblichen Genüssen der vergangenen Festtage direkt in den Wettkampfmodus umzuschalten, gestaltete sich nicht einfach, doch den unbändigen Bock auf Tischtennissport und den Drang nie mehr zu Schupfen, merkte man unseren Männern sofort an. Zur Hallen-Situation: Aufgrund des sehr frühen Rückrundenbeginns musste der TTV in eine auswärtige Halle ausweichen – danke an dieser Stelle an Edenkoben, die ihre zur Verfügung stellten. Erster Gegner des Jahres: der TTV Mutterstadt. Ein Treffen mit alten Bekannten, wie beim Tanzkränzchen, nur ohne Anfassen.

Aufgrund der Erkrankung von Sebbi, wurden im neustadter Lager die gewohnten Doppelpaarungen neu sortiert. Das Fremdgeherdoppel Christian und Andy harmonierte prächtig, nutze jeden Quadratmeter der Box aus und brachte Siegmund/Maisel mit 3:0 Sätzen zu Fall. Das Teilzeittraumdoppel Jürgen/Walde zog gegen Klapper/Schulz mit 0:3 Sätzen den Kürzeren, noch lief die Topspinmaschinerie nicht ganz rund. Auch bei Jungseniorendoppel Oli/Gerd war noch Sand im Getriebe und musste ebenfalls mit 0:3 Sätzen passen.

Im vorderen Paarkreuz der Einzelbegegnungen setzte es dann zwei Ausrufezeichen, mit denen im Vorfeld nicht zwingend zu rechen war. Allroundlegende Christian lieferte sich im Duell der Saftety-Players gegen Jonas Reichling ein klasse Spiel. Zahlreiche Ballwechsel wollten einfach nicht enden – geschickte Tempowechsel, verrückte Spinvarianten, halsbrecherische Ballonabwehr, schüchterne Stopbälle … es war alles geboten. Zur Freude der neustadter Bank holte Christian, der sich immer weiter steigerte, das Spiel mit 3:1-Sätzen für den TTV. Auch Andy lieferte gegen Sandro Siegmund konstante Qualität. In einem von Auf- und Rückschlag geprägten Match erkämpfte er einen 3:0-Erfolg und damit ein Zwischenergebnis von 3:2 Spielen für die Hausherren.

Im Aufeinandertreffen des mittleren Paarkreuzes absolvierte Jürgen ein packendes Duell gegen Frank Schulz. Beide Spieler wechselten sich in Sachen Satzgewinn und Dominanz immer wieder ab – ob dies an der Seite des Tisches lag? Nach immer wieder von beiden Seiten phantastisch herausgespielten Ralleys holte der Mutterstädter letztlich einen Satz mehr und siegte mit 3:2 Sätzen. Am Nebentisch versuchte Walde, sich in Form zu spielen. Je länger das Spiel dauerte, desto besser schaffte er es, seine sauberen Topspins einzusetzen und gut zum Ball zu stehen – leider jedoch zu spät: 3:1 für Kontrahent Karl-Heinz Klapper.

Zeit für das hintere Paarkreuz-Duo, den TTV wieder in Spur zu bringen. Dem fitten Oli gelang dies zu Beginn seiner Partie gegen Christian Maisel hervorragend. Mit drallvollen Diagonalspins erspielte er sich eine 2:1-Satzführung. Doch Maisel wurde sicherer und holte letztlich das Spiel noch mit knappen 3:2 Sätzen nach Mutterstadt. Auch Gerd hatte einen sehr guten Start gegen Harry Schmitz. Die Vorhand klatschte immer wieder druckvoll auf Mutterstädter Plattengrund, bis der Gast das Ruder rumriss und ebenfalls seine scharfen Noppenschüsse auspackte. Ein heißer Fight, den Schmitz mit 3:1 Sätzen für sich entschied. Nach dieser Serie stand es insgesamt 6:3 in Spielen aus Sicht der Gäste. Ein erster Dämpfer für unsere Neustadt-Fighter.

Solchen Rückständen beugt sich unser Frontmann Christian nicht. So begab er sich zum Aufeinandertreffen mit Siegmund kämpferisch an die Platte. Mit dessen Spiel kam er allerdings nicht ganz so gut zurecht, auch wenn die Knopfsche Vorhand immer wieder mal in Schwarze traf. Der Mutterstädter spielte ohne große Fehler und gewann mit 3:1 Sätzen. Andy bekam es zeitgleich mit Reichling zu tun. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen neustadter Tagen und so ging es nach kurzem Abtasten gut zur Sache. Dank druckvollem Spiel und schnittigen Services ließ Andy sein Gegenüber nicht ins Spiel kommen und siegte mit 3:0 Sätzen.

Das mobilisierte den Rest der Crew zur letzten Gegenwehr. Jürgen zeigte auch im zweiten Spiel, dass er nicht nur durch seine gefürchteten Aufschläge punkten kann. Immer wieder zog er am Tisch mit schnellen Gegentops gegen Klappers Bälle. Doch auch der holte alles aus sich raus, blockte und attackierte aggressiv, konnte seine Führung im vierten Satz aber nicht durchbringen. Nach famoser Aufholjagd gewann der Neustadter mit äußerst knappen 3:1-Sätzen. Das entfachte Feuer sprang auch auf Walde über. Gegen Schulz fand er sowohl Mut als auch Spielvermögen wieder und bewegte sich, dem noch nicht verdauten Feiergasbraten zum Trotz, wie ein junges Reh am Tisch. Mit gefühlvollen Rückschlägen und tollen Angriffsbällen egalisierte er einen 2:1-Satzrückstand und siegte noch mit 3:2 – stark! Die Anzeigetafel zeigte nun insgesamt 6:7, ein Punktgewinn war wieder in greifbare Nähe gerückt.

Oli und Gerd spielten zum Abschluss sogleich motiviert und munter auf. Oli dominierte Schmitz in den ersten beiden Sätzen mit tischnahmen Spiel regelrecht und auch Gerd bearbeitete den jungen Maisel mit gestählter Noppe zum ersten Satzgewinn. Doch wie es im Sport halt mal so läuft, steigert sich der Gegner und das eigene Spiel kam ins Wanken. Beiden TTVlern gelangen die zuvor gezeigten Bälle nicht mehr so sicher und so gingen beide Punkte, trotz aufopferungsvollem Kampf, an die Gäste. Damit gewann Mutterstadt die Partie mit 9:6.

Wie lässt sich aufkeimende Enttäuschung besser beseitigen als bei unserem Lieblingsgriechen Poseidon, der uns mal wieder zu später Stunde die Türen offen und den Koch bei Laune hielt. Und so bleibt unser Blick weiter nach vorne gerichtet  – Rückrunde, wir kommen! Mit viel Lust und Laune ✨

Spieltag 8 (2023): Zu Gast beim Liga-Primus

TTC Oggersheim : TTV Neustadt  2:9

Mit ordentlich Spiellaune trotz Ersatzschwächung reiste unsere Erste am vergangenen Samstag ins beschauliche Oggersheim. Spiele im ludwigshafener Raum wecken Erinnerungen. Schon immer hat der TTV hier heiße Duelle bestritten, mal erfolgreich, mal gegenteilig. An diesem Abend waren die Verhältnisse sonnenklar, trotz Regenwetter.

Die Doppel verliefen mit 2:1 zu Gunsten der Gastgeber, immerhin konnten Sebbi und Andy mit ihrem Sieg gegen Rief/ Skolik die Negativ-Serie der TTV-Doppel mit einem 3:1-Satzgewinn beenden. Jürgen und Walde hatten gegen das stabile Duo Mayer/Huber wenig zu melden, ebenso Andi Rapp und Daniel Wodo, die gegen Bortt/Först aber gut mithielten.

In den Einzeln bewies Oggersheim seine Stärke, allen voran Kevin Rief, der Andy spielerisch kaum Luft zum Atmen gab. Wenn der Rückschlag glückte, kam postwenden ein Apparat als Antwort zurück. Gezogene Topspins wurden gegengepeitscht. Da fand selbst der erfahrene TTVler kein Gegenmittel und ging mit 0:3 baden. Sebbi machte da schon eine bessere Figur, indem er sein Gegenüber Mayer zu Beginn ordentlich unter Druck setzte. Doch der Oggersheimer bewies hier, dass er sich steigern kann, egalisierte einen 1:2-Satzrückstand und spielte das Match im Entscheidungssatz konsequent zu Ende. Immer wieder kam dessen feine Rückhand über dem kompletten Tisch zum Einsatz. 3:2-Sätze für Oggersheim.

Im mittleren Paarkreuz kämpfte Walde gegen Huber, ein Spieler der Marke „sicher-locker-flockig“. Mit beidseitig gezogenen Safety-Spins und Hebern, ließ er Walde nicht richtig ins Spiel finden. Dieser konnte das ein oder andere mal durchrohren, erlangte aber nicht die gewünschte Konstanz (0:3 in Sätzen). An Spannung nicht zu überbieten war das Duell von Jürgen gegen Bortt. Der TTVler machte seine Sache mehr als gut, servierte bärig und reagierte mit der richtigen Übersicht auf Bortts Rückschläge. Dieser vollendete bevorzugt mit einer harten Vorhand. Es ging hin und her, spielerisch sowie ergebnistechnisch, bis in den Entscheidungssatz. Bortt wehrte bereits im vierten Satz zwei Matchbälle ab und auch im fünften gelang im gleiches. Der Satz endete für Jürgen unglücklich mit 14:16 Punkten – ärgerlich, aber auch nervenstark agiert vom Oggersheimer.

Im hinteren Paarkreuz erwiesen sich Andi und Daniel als wackere Fighter. Daniel verlangte Först bei seiner Premiere in der Ersten insbesondere zu Spielbeginn einiges ab. Fiese Diagonalbälle und schön gesetzte Blocks führten immer wieder zum Punktgewinn. Mit zunehmendem Spielverlauf steigerte Först aber sein Tempo und brachte seine Spins immer öfter durch (3:0 in Sätzen für den Oggersheimer). Am Nebentisch sorgte Andi für den einzigen Punktgewinn im Einzel an diesem Abend. Routinier und Ersatzmann Skolik machte es ihm allerdings nicht einfach, denn er ließ nicht viel Bälle durchlaufen. Der TTVler erzeugte einen erfolgreichen Mix aus Schupf-, Block und Spinbällen und holte das Spiel mit 3:1-Sätzen nach Neustadt, sehr zur Freude des Teams. Zwischenstand 7:2 für die Gastgeber.

Jetzt hieß es für Kapitän Sebbi: Auf in den Kampf gegen den punktbesten Spieler der Liga. Rief und er kennen sich seit Jugendtagen aus Duellen in zahlreichen Ranglisten und Turnieren. Während Sebbi seitdem an Variabilität und Sicherheit dazugewonnen hat, legte Kevin nochmal an Härte zu, insbesondere bei Gegentopspins. Genau dies führte in der abendlichen Begegnung immer wieder zu  Erfolgen auf oggersheimer Seite. Sebbi punktete mit cleverer Platzierung. Der TTVler hielt sehr gut dagegen, doch Rief hatte am Ende die durchschlagenderen Argumente (3:1 in Sätzen). Auch Andy schaffte es gegen Mayer auf Augenhöhe zu agieren. Mit dem notwendigen Glück und anfänglich druckvollem Spiel konnte er sogar eine 2:1-Satzführung erspielen. Doch Pascal drückte ihm sein Spiel zunehmender auf. Das spannende Duell der beiden endete mit 3:2 für den agilen Mayer. In der Summe siegten die Oggersheimer mit 9:2 Spielen.

Ein zu erwartendes Ergebnis, das trotzdem Spielspaß mit sich brachte. Ebenfalls unterhaltsam war das anschließende Dinner beider Teams und der freundschaftliche Austausch über alte Zeiten. Mensch, sind wir alt geworden, … und immer noch so heiß … 😉

Spieltag 7 (2023): ON/OFF gegen Brücken

TTV Neustadt : TTC Brücken  3:9

Die Gäste aus Brücken hatten schon länger nicht mehr in der neustadter Arena gewinnen können. Seit Jahren stand der TTC aber auch nicht mehr so stark aufgestellt da wie in diesem Jahr. Die Hausherren wollten natürlich trotz Außenseiterrolle wacker dagegenhalten.

Zum Spiel: Wie bereits in den letzten Begegnungen der laufenden Runde lief es leider in den neustadter Doppeln nicht so rund wie gewohnt. Alle drei Doppel gingen verloren. Die Suche nach der Ursache ist nicht eindeutig, es bieten sich aber einige Faktoren in der Analyse an. 1) Die Stärke der Gegner: Ohne Frage bilden die brückener Doppel ein ausgeglichenes Bollwerk – sehr schwer zu knacken und wahrscheinlich Hauptgrund für die Siege der Gäste. 2) Die eigene Leistung: Schlecht gespielt haben unsere Männer nicht. Die Sätze verliefen knapp, doch der letzte Kick fehlte. Christian und Oli zeigten bei ihrem Doppel gegen Lohtschütz/Becker-Katins die beste Leistung der Truppe (2:3 Sätze). 3) Der Flow: die TTVler können sich in Phasen auf High-Level pushen, das haben vergangene Matches bewiesen. Dies blieb an diesem Abend jedoch aus. An den Doppeln gilt es also weiter zu arbeiten.

In den Einzeln gab es wieder sehr wechselhafte Ergebnisse. Zuerst gewannen die Neustadter drei Einzel in Folge, danach gelang kein Einzelsieg mehr – ON/OFF. Die Spiele im Einzelnen: Frontmann Sebbi lieferte gegen Materialguru Thomas Schimek ein großes Spiel. Nach einem Satz Gewöhnung an den doppelseitig mit Antispin-Gummi belegten Schläger des Brückeners groovte sich der TTVler konzentriert ein. Mit Sicherheit und harten Spins zum Erfolg – das war das Rezept für den 3:1-Sieg auf Neustadter Seite. Auch Christian, der zurzeit in bestechender Form aufläuft, absolvierte gegen Volker Altschuck ein Bombenspiel. Der Mann spielt einfach so unglaublich sicher, dass jeder Debeka-Vertreter den Schwanz einzieht. Dazu noch eine ordentliche Ladung an Spin und Beharrlichkeit, und fertig ist der 3:1-Sieg. Christian hat sich mittlerweile nicht nur an das Tempo der Liga gewöhnt, er kann auch selbst das Spiel bestimmen. Große Klasse!

Noch ganz beeindruckt von der Leistung des vorderen Paarkreuzes, wollte Andy gegen Steffen Becker-Katins nachlegen. Kein leichtes Unterfangen, denn der brückener Routinier spielt mit viel Spin und serviert mit Kopf. Der TTVler hatte aber ein gutes Händchen, etwas mehr Sicherheit im Spiel und siegte mit 3:0-Sätzen. Auf einmal stand es wieder ausgeglichen, 3:3 in Spielen. Auch Jürgen breschte gegen Kai Lohtschütz in explosiver Marnier vor und holte sich gleich den ersten Satz. Keiner zieht den Topspin so schön wie Jürgen – in großem Bogen und mit enorm Schmackes. Doch auch Kais Vorhand ist nicht von schlechten Eltern. Extrem hart und schonungslos, zog der Brückener diese durch und versenkt ordentlich – 3:1 in Sätzen für die Gäste.

Wenn im hinteren Paarkreuz ein Spieler wie Daniel Stucky steht, sagt dies genug über die Mannschaftsstärke eines Teams aus. Oli hatte zwar schon einmal gegen den konterstarken TTCler gewonnen, doch an diesem Abend war für ihn kein spielerisches Durchkommen möglich. Jeder Ball des Neustadters wurde hart und platziert beantwortet, egal wie gut dieser gespielt wurde. 3:0 für Daniel – Hut ab! Auch Thorsten Mootz ist ein sehr sicherer Spieler. Das musste Walde an diesem Abend neidlos anerkennen. Zu Beginn konnte er diesen noch mit gutem Aufschlagspiel ärgern, dann steigerte sich Thorsten aber und fuhr die Kiste mit 3:0 nach Brücken. Zwischenstand 3:6 in Spielen.

In der Hoffnung, dass das vordere Paarkreuz wieder alles riss, peitschten die TTV-Teamkollegen Sebbi und Christian mit Anfeuerungsrufen an die Platte. Beide begannen stark. Christian hatte Schimek im Griff und Sebbi verlor den ersten Satz erst in der Verlängerung gegen Altschuk. Doch dann drehten die Gäste auf. Schimek griff mit seinem Anti munter an und beschäftigte Christian mit verblüffenden Angriffs-Stopbällen – sehr ungemütlich. Auch Altschuk steigerte sich, hakte einen verlorenen Satz ab und blockte Sebbis Bälle platziert zurück. Beide Spiele gingen mit 3:1-Sätzen an Brücken. Im letzten Einzel warf sich Andy nochmal todesmutig in die Torpedo-Spins von Lothschütz. Ein enges Match, das aber auch hier mit 3:1 verloren ging. Das war´s, 9:3 für die Gäste aus der Westpfalz.

Das Spiel rauschte gegen Ende an den TTVlern etwas glücklos vorbei, doch aufgrund der spielerischen Leistung der Brückener war der Sieg sicherlich verdient. Spaß gemacht hat es trotzdem, auch weil die Gäste eine so nette Truppe sind. Highlights gab es auf Neustadter Seite trotzdem. An den Nebentischen gewann unsere Zweite mit 9:6 gegen Bellheim nach hartem Kampf. Man of the Match war unser Michi „die Maschine“ Beck, der im Krimi gegen Klemens Sauer den Entscheidungssatz mit 16:14 eintütete. Ebenfalls siegreich am gleichen Abend war unsere Vierte, die mit 8:5 gegen Duttweiler gewinnen konnten. Daniel Wodo, Finn Borger und Nils Weitzel sorgten mit ihren Punkten für den ersten Sieg der Truppe.

Spieltag 6 (2023): Mit feurigem Endspurt zum Punktgewinn

TTC Riedelberg : TTV Neustadt  8:8

Ende gut, alles gut – könnte man sagen. Nach einem verkorksten Start mit 0:3 in den Doppeln und einem zwischenzeitlichen 1:5-Rückstand, fing sich unsere Erste wieder und erkämpfte sich dank einer wahren Energieleistung noch ein 8:8-Remis gegen Tabellennachbar Riedelberg.

Dabei fing alles recht unglücklich an. Aufgrund verschiedener Verkettungen von verpeiltem aber gut gemeintem Aktionismus 🙈 kam der TTV-Trupp erst kurz vor Spielbeginn im schönen Riedelberg an. Es fehlte also ordentlich an Einspielzeit. Gegen ein Kampfteam wie Riedelberg war dies folglich sportliches Gift und somit ging in den Doppeln erstmal gar nichts. Wachsweiche Beine trafen auf gestählte Waden, schlaffe Arme begegneten prallen Bizeps, eingeprügelte Beläge schossen auf erkaltetes Gummi und heimischer Fokus siegte über leicht desorientierte Gäste.

Doch einen Mann aus Stahl kann so etwas nicht aus der Bahn werfen. Christian entgegnete dem sportlichen Ungleichgewicht mit Biss und erstaunlichem Ballgefühl in seinem Einzel gegen Benjamin Sema. Zuerst steckte er zahlreiche harte Vorhandtopspins des Riedelbergers ein, dann schlug er mit feinem Unterschnitt und mutigen Gegenspins dagegen. Die letzten drei Sätze liefen alle über die Verlängerung und am Ende zugunsten des Neustadters (3:2 in Sätzen). Zeitgleich fand auch Sebbi gegen Franz Sema ganz ordentlich ins Spiel. Das gefährliche Noppenspiel des Gegners entschärfend, lieferte er sich lange und atemlose Ballwechsel. Jedoch fehlte der konsequente Abschluss und Franz griff letztlich gut an (0:3 in Sätzen).

Im mittleren Paarkreuz stellte sich Jürgen dem derzeit in Topform aufspielenden Christian Becker. Wer das riedelberger Urgestein kennt, weiß: meide die Vorhand! Doch bei dessen wieselflinker Art ist dies alles andere als einfach. Jürgen fabrizierte stellenweise herausragende Bälle, Christian blieb jedoch eisern bei seiner Taktik und gewann in ansehnlicher Weise mit 3:0 Sätzen. Nun stand es 1:5 als Zwischenstand. Harter Tobak für selbst den eingefleischtesten neustadter Optimisten.

Andy versuchte zu retten was zu retten ist und duellierte sich mit Manuel Müllers neuer Schläger-Rakete. Den harten Topspins des Gegners konnte nur mit gleichem entgegnet werden, und das gelang. Mit hoher spielerischer Sicherheit holte der TTVler in 3:1-Sätzen den Sieg. Am Nebentisch zog bereits Oli gegen Aufschlagspezialist Reiner Rudolf in die Box. Der Service des TTClers ist ein physikalisches Wunder und zugleich eine harte Nuss für jeden Rückschläger. Das Problem: wird der Ball ein paar Zentimeter zu hoch retourniert, schlägt es ein. Oli bekam dies nicht recht in den Griff und Reiner traf einfach zu gut. 3:0 für den Gastgeber.

Dann läutete Walde die Wende ein. Mit chinesischen Anfeuerungsrufen und zu Nostalgie rührenden Schulhofaufschlägen spielte sich der kampfstarke Neustadter in einen zart beginnenden und explosiv endenden Rausch. Gegen Frank Schober ließ er nach kurzem Wackler nichts anbrennen und holte den Punkt mit 3:1 Sätzen für die Gäste. Zwischenstand 3:6 – wenn nicht jetzt, wann dann?!

Und so peitschten sich die TTVler in der Leistungskurve immer weiter nach oben. Zuerst egalisierte Sebbi gegen Benjamin Sema einen 0:2-Satzrückstand, dann gewann er auch noch den Entscheidungssatz. Mit einer klaren Leistungssteigerung und taktischen Umstellung schaffte er es, Riedelbergs „Mr. Feeling“ das Spiel noch zu klauen. Am Nachbartisch lief es ebenfalls erfreulich. Christian hatte Franz‘ Noppen gut im Griff und griff selbst überaus solide an. Er erlaubte sich keine einfachen Fehler und blieb eisern beim eigenen Spiel. Ein wichtiges 3:0 war die Folge.

Dass Andy in der Folge gegen den überragenden „Speedy“ Becker mit 0:3 in die Schranken gewiesen wurde, hatte keine Auswirkungen auf den Siegessog, den die TTVler in der zweiten Spielhälfte produzierten. Jürgen servierte Manuel Müller einige scharfe Services und zog dann peitschend nach. 3:0 der verdiente Lohn nach konzentriertem Spiel. Dann fegte wieder Walde über das griffige Linoleum. In den ersten beiden Sätzen fraß er noch die Angaben von Reiner Rudolf, es sah bereits nach einer sicheren Niederlage aus. Doch dank feinem Coaching und mentaler Stärke riss Walde das Ruder rum. Auf einmal sah sich der Riedelberger mit sicheren Rückschlägen und Topspinsalven konfrontiert. Der dritte Satz war noch äußerst knapp, dann bekam der TTVler Oberwasser und siegte noch mit 3:2 Sätzen. Puh – Verschnaufpause!

Auch Oli hatte ein entscheidendes und spannendes Spiel vor sich. Sein Gegenüber Frank Schober spielte sehr sicher an diesem Abend und holte gleich den ersten Satz. Doch Oli behielt nicht nur die Nerven, sondern ließ auch Taten sprechen. Seine Topspins wurden immer aggressiver, der Rückhandschuss wurde präziser. Auch dieses Spiel ging an Neustadt (3:1 in Sätzen). Starke Leistung in dieser Phase! Damit war klar: das Unentschieden war sicher. Das abschließende Doppel gegen Sema/Sema – alles andere als eine einfache Angelegenheit. Die Mischung aus Noppe und den harten Spins seitens Riedelberg schmeckte Sebbi/Andy nicht wirklich. Sebbi schoss zwar einige Spatzen vom Dach, hatte zwischenzeitlich einen fast rauschartigen Lauf, aber Benjamin spielte fast fehlerlos und dermaßen konsequent, dass die TTVler immer öfter in Bedrängnis kamen. Ein Satz konnte gewonnen werden, doch das Spiel ging verdient an die Riedelberger. Damit war ein letztendlich gerechtes 8:8-Remis erspielt.

Das Unentschieden ist mittlerweile ein fast schon abonniertes Ergebnis zwischen den beiden Teams, genauso wie das gemeinsame leckere Abend-/Nachtessen im halleneigenen Sportheim. Dort wird noch zünftig gekocht und der Selbstgebrannte aus 5 Liter-Flaschen eingeschenkt. So ließ sich das Erlebte entspannt revuepassieren und so manche Anekdote auskramen. Die herausragenden Akteure des Abends sind: eindeutig die Teams, die durch klasse Tischtennis das Niveau der Liga unterstreichen und vergessen lassen, dass beide Teams am Ende der Tabelle stehen … noch … 😉