11. Spieltag (2024): Das Warten hat ein Ende – Die Erste siegt im Kellerduell

TTV Neustadt : TTC Germersheim  9:3

„Schon fast vergessen wie sich ein Sieg anfühlt, das tut richtig gut“ war nur einer der Kommentare, die am gestrigen Abend in das Seelenleben unserer TTVler blicken ließen. Der erste Saisonsieg hatte wahrlich lange auf sich warten lassen, zeichnete sich aber aufgrund der steigenden Leistungskurve schon vielversprechend im Spiel gegen Mutterstadt ab. Mit an Bord war wieder Capitano Sebbi, das ließ hoffen. Auf der anderen Seite stand zum ersten Mal seit längerer Zeit Marc Zimmermann im Team der Germersheimer, eine Verstärkung für die Gäste.

Bereits in den Doppeln versprühten die Hausherren Spiellaune und Motivation. Christian und Andy ließen die Sohlen qualmen und taktierten sich gegen Duo Zimmermann/Jäger zum Sieg. Das variable Spiel der Neustadter führte zu einem soliden 3:0-Erfolg. Wesentlich knapper gestaltete sich die Begegnung von Sebbi und Jürgen gegen Gästedoppel Wünstel/Behrens. Die Germersheimer, die schon seit frühen Kindestagen Seite an Seite plätschen, machten es den mutig aufspielenden TTVlern schwer. Mit brutalen Angriffsbällen glichen sie einen 2:0-Satzvorsprung aus und führten im Entscheidungssatz bereits hoch. Doch Sebbi agierte sicher und Jürgen ließ den Spin sprechen – 3:2 in Sätzen für Neustadt. Das Duell der Dreierdoppel verlief dagegen zugunsten der Germersheimer. Walde und Oli kamen gegen Arbogast/Nasarow nicht ins Spiel. Die Links/Rechts-Kombi der Gäste harmonierte sehr gut und fabrizierte kaum Fehler. 3:0 für Germersheim.

Mit der 2:1-Führung aus den Doppeln im Rücken folgte, sehr zur Freude der TTVler, mal wieder eine der gefürchteten Neustadter Serien. Fünf Einzelsiege in Reihe gelangen, und das auf fulminante Weise. Zuerst blockte Sebbi, den noch etwas unsicher agierenden Marc Zimmermann aus und setzte mit der berühmten Rapp-Peitsche nach. Es galt, Zimmermanns Vorhandkracher zu meiden und selbst aktiv anzuspielen. Dies hielt er drei Sätze durch und gewann folgerichtig mit 3:0. Währenddessen war unser Christian heiß auf das Duell mit Christian Wünstel. Die Topspins des Germersheimers schlugen demonstrativ hart ein – sehr schwer zu blocken für sein Gegenüber. Doch der TTVler blieb hartnäckig am Ball. Nach einem ersten aufreibend erkämpften Satzgewinn Christians, ließ Wünstel Taten folgen und erhöhte die Schlagzahl mit zwei Satzgewinnen. Ab Satz vier zahlte sich der beharrliche Mix aus Sicherheit und Angriffslust des TTVler aus und beim Germersheimer riss der Faden. Das Duell der Christians ging mit 3:2 Sätzen an Neustadt. Die TTV-Bank jubelte.

Jürgen und Andy, beflügelt vom Sieg der Kollegen, setzen nach. Zuerst sezierte Andy das Spiel von Abwehrass Dieter Jäger. In der Vorrunde siegte noch der Routinier der Gäste, diesmal blieb der TTVler konstant variabel druckvoll (= Tischtennis-Paradoxon). Nach zahlreichen atemraubenden Ballwechseln ging die Begegnung mit 3:1 an Neustadt. Jürgen zeigte zeitgleich mal wieder Nervenstärke und gab einem fast schon verloren geglaubten Spiel noch die entscheidende Wende. Gegen Edeltechniker Ralf Behrens lag er bereits mit 2:1 Sätzen in Rückstand, wurde im dritten Satz regelrecht abgeschossen. Doch dann schaltete der TTVler die Vorhand seines Gegners zunehmend aus und setzte vorwiegend auf Killeraufschläge. Der gerechte Lohn waren zwei deutliche Sätze und eine 3:2-Erfolg zugunsten des Heimteams. Damit stand es zwischenzeitlich 6:1. Schwer zu glauben, aber extrem berauschend.

Jetzt hieß es „cool bleiben“. Denn wer Tischtennis kennt, weiß wie schnell eine Partie kippen kann, insbesondere wenn sie schon in trockenen Tüchern scheint. Doch Walde und Oli stellten sich der Herausforderung. Zuerst kämpfte Walde gegen Daniel Nasarows schnittige Bälle. Er retournierte immer sicherer und übernahm in den folgenden Sätzen das Spiel. Besonders Waldes Vorhand lief an diesem Abend vorschriftsmäßig und so siegte er mit 3:1 Sätzen. Dann duellierte sich Oli mit Florian Arbogast. Der Linkshänder spielte unangenehme Winkelbälle und setzte Oli damit unter Druck. Dieser bekam nicht die benötigte Sicherheit, erst gegen Ende konnte der Neustadter ab und zu mit seiner starken Rückhand punkten. Doch der Germersheimer konnte sich durchsetzen und holte das Spiel mit 3:1 für die Gästen. Zwischenstand 7:2 – das klang in Summe vielversprechend.

Eine heikle Phase bahnte sich in der zweiten Spielhälfte an, beginnend mit dem Spitzenspiel Sebbi gegen Wünstel. Nun mussten die Weichen gestellt werden. Leider war für unseren Einser da nichts zu holen. Zu druckvoll und sicher spielte der Germersheimer, Sebbi dagegen hatte noch mit den Folgen seiner Erkältung zu kämpfen, es fehlte schlicht an Kondition. 3:0 für den starken Wünstel. Am Nebentisch forderte Christian Gegner Zimmermann zum Tänzchen. Letzterer rohrte gleich ordentlich los. Doch der TTVler untermauerte seine Ambitionen als Allroundlegende in die Vereinsgeschichte einzugehen und bediente alle Register der Kampfsau-Tischtennisschule. 3:1 für Christian. Nun hatte Andy die Chance mit einem Sieg den entscheidenden Siegpunkt zu holen. Gegen den druckvollen Behrens kein leichtes Spiel. Da half nur alles voll auf Angriff zu setzen. Womöglich lag es an der renovierungsbedingen Arbeit mit dem Bohrhammer, dass die TTV-Vorhand am gestrigen Abend so einschlug, wie auch immer – das Einzel ging mit 3:2 Sätzen nach Neustadt und damit war das gesamte Spiel mit 9:3 gewonnen, geil!

So fühlt sich das also an. Ziel Nummer eins ist erreicht: der erste Sieg ist eingefahren. Ziel Nummer zwei: so weitermachen und das Beste rausholen. Ziel Nummer drei: Ein Poseidon-Teller und Ouzo für alle 😊