Spieltag 22: Tanz auf dem Vulkan

TTC Winnweiler : TTV Neustadt  8:8

Der letzte Spieltag der laufenden Runde bot ein Konzentrat an Spannung und nervenaufreibenden Duellen – Zeit für Entscheidungen! Der TTV musste dringend punkten, um den Relegationsplatz zum möglichen Verbleib in der 1. Pfalzliga zu halten, denn der TTC Burrweiler hatte im direkten Vergleich bereits vorgelegt. Die Männer unserer Ersten hatten zwar durch etliche Entscheidungsspiele im Vorfeld der Partie bereits emotionale Hornhaut züchten und ordentlich Selbstvertrauen tanken können, ganz ohne Anspannung war jedoch keiner. Denn mit dem TTC Winnweiler wartete ein starker Gegner, der als Gastgeber an diesem Sonntagmorgen in Bestbesetzung antrat und heiß war, die Niederlage der Hinrunde wettzumachen.

Der TTV konnte dagegen seit langer Verletzungspause wieder auf Christian setzen, der bei heißen Fights dieser Art nicht fehlen wollte. In den Doppeln gab es zu Beginn eine Punkteteilung. Sebbi und Andy besiegten Salm/Müller, während Christian und Jürgen gegen Kratschmer/Paquette unterlagen. Beide Partien endeten klar mit 3:0. Im Duell der Dreierdoppel war ein sagenhaftes Match zwischen dem Duo Oli/Walde und Kolbin/Linder zu bestaunen. Mutiges Angriffsspiel auf neustadter Seite kontra unglaubliches Abwehrspiel seitens Winnweiler. Nachdem die TTVler einen Matchball nicht nutzen konnten, siegten die Gastgeber in diesem Doppel mit 13:11 im Entscheidungssatz. Dies war Nervenschlacht Nr. 1.

In der Folge starteten die Einzelpartien. Christian hatte gegen Ilja Kratschmers Tempospiel nicht viel zu melden und ging mit 0:3 unter. Sebbi überließ Martin Salm noch den ersten Satz, steigerte sich dann aber und holte den Punkt mit 3:1 nach Neustadt. Im mittleren Paarkreuz lief es weniger erfolgreich. Erst musste Andy einem bärenstarken Thomas Kolbin zum Sieg gratulieren (0:3 Sätze), dann unterlag auch Jürgen gegen den alles fischenden Matthias Linder (0:3 Sätze). Nachdem auch noch Oli dem heißen „JP“ Paquette mit 1:3 unterlag, stand es in der Summe 3:6 aus neustadter Sicht – keine gute Zwischenmeldung und für das Nervenkostüm eine wahre Zerreißprobe.

Doch die zahlreich mitgereisten TTV-Anhänger peitschten die Spieler weiter an – das half. Sebbi bestätigte seinen Ruf als Kratschmer-Schreck und erkämpfte einen kanpen 3:2-Satzsieg. Nervenschlacht Nr. 2. Am Nebentisch suchte Christian noch nach alter Form. Er lag bereits 0:2 in Sätzen zurück, Salm schickte ihn immer wieder mit harten Spins in die Ecke, doch der Mann berappelte sich und zeigte Moral. Sein gefürchtetes Abwehrspiel wiederentdeckend rang er den Winnweilerer noch mit 3:2 nieder. Nervenschlacht Nr. 3. Auch Jürgen lag bereits mit o:2-Sätzen gegen Kolbin hinten und schaffte es diesen in den Entscheidungssatz zu zwingen. Doch auch hier bewies der winnweiler Allrounder Kampfgeist und holte den Punkt nach Hause. Das war damit Nervenschlacht Nr. 4.

Oli und Andy, auf ergebnistechnische Besserung aus, wollten unbedingt nachlegen und schritten motiviert an die Platte. Andy machten Linders Noppen wenig aus, er gewann mit 3:0. Oli hatte erst seine Mühe mit Müllers Spiel, nach zwei verlorenen Sätzen drehte er jedoch mächtig auf und rockte das Spiel noch mit 3:2. Dies war Nervenschlacht Nr. 5 und ein Wechselbad der Gefühle. Nun stand es in der Summe 7:7.

Für die folgende Partie von Walde gegen „JP“ Paquette wäre das Prädikat „Nervenschlacht Nr. 6“ weit untertrieben. Der TTVler spielte richtig gutes Tischtennis gegen einen ebenbürtigen TTCler. Er schaffte es, mit 2:0 in Führung zu gehen. Als es dann im Folgesatz 9:3 Punkte aus neustadter Sicht hieß, schien der Käse gegessen – doch weit gefehlt. Paquette erspielte sich Punkt um Punkt, und gewann den Satz noch. Es kam, wie es kommen musste. Der Winnweilerer witterte seine Chance und legte alles ins Zeug. Walde kämpfte hingebungsvoll und verlor dennoch mit 3:2. Stille und leichter Schrecken auf der neustadter Bank. So manche Bissspur blieb auf den Spielbelägen zurück.

Wieder einmal musste das Schlussdoppel entscheiden. Nervenschlacht Nr. 7. Im Falle einer Niederlage wäre Neustadt abgestiegen. Die Paarung Kratschmer/Paquette waren als Links-Rechts-Kombi eines der erfolgreichsten Doppel der Liga, aber auch Sebbi/Andy konnten eine gleichwertige Bilanz vorweisen. Spielerisch also alles offen, doch wie stand es um die Nerven der TTVler? Sebbi spielte bärig, Andy jedoch zu Beginn zu zaghaft. Mit aller Erfahrung holten sie trotzdem immer wieder kleine Punkte und hielten sich somit über Wasser. Doch die Winnweilerer spielten energisch konsequent und legten mit 2:1-Sätzen vor. Jetzt half nur noch eine taktische Umstellung. Die Gäste spielten von nun an cleverer an, und leisteten sich weniger Fehler. Es ging in den Entscheidungssatz. Beim Stand von 9:9 Punkten schien die Zeit still zu stehen. 2 Punkte noch zum erhofften Glück – oder zur bitteren Niederlage. Es gelang! Die TTVler holten den Sieg im Abschlussdoppel. Der Rest war Freude und pure Erleichterung. Mit dem damit nach knapp fünf Stunden erreichten 8:8-Unentschieden verteidigten die Neustadter Platz 8 der Liga und erspielten sich damit die Möglichkeit in der Relegation am 6. Mai 2023 um den Verbleib in der Liga zu kämpfen … der Wahnsinn geht weiter!

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