16. Spieltag (2024): Eine ordentliche Abreibung

TTC Brücken : TTV Neustadt  9:2

Wären Sebbi und Oli nicht gewesen, es wäre eine glatte Nullnummer für den TTV geworden. Etwas heftig, denn die Neustadter hatten sich trotz der zu erwartenden Stärke des Gegners einiges vorgenommen. Aber von Anfang an. Unsere Erste gastierte am vergangenen Samstag im schönen Brücken in den Hallen des TTC. In den letzten Spielen gab es für die Neustadter hier nichts zu ernten – so auch dieses mal. Kurzfristig ersatzgeschwächt und einer hochmotivierten brückener Mannschaft gegenüber, bissen sich die TTVler in die Doppel.

Christian und Andy, sonst ein Bollwerk in doppelter Menschengestalt, legten zwar biestmäßig los, wurden von Schimek/Altschuk aber recht schnell zahmgestreichelt. Das taktische Spiel gegen die Materialkombi der Gastmannschaft gelang den beiden nur phasenweise und so ging dieses Spiel zwar knapp, aber mit 0:3 Sätzen verloren. Auch Sebbi und Oli bewegten sich gegen Lohtschütz/Dreier auf Augenhöhe, zeigten ansehnliche Ballwechsel voller Konter, Spins und Blocks, mussten aber mit 1:3 passen. Der kurzfristig aus Saarbrücken eingeflogene Sebastian lieferte an der Seite von Walde gegen Stucky/Huber eine solide Partie. Wären die schnittigen Angaben von Daniel nicht gewesen, wäre es für das Duo noch besser gelaufen. Eine 1:3-Niederlage stand zu Buche.

Es folgte eine – aus neustadter Sicht – ergebnistechnisch unschöne Serie der Brückener Recken. Ganze fünf Einzel in Folge gingen glatt mit 3:0-Sätzen an die Gastgeber. Das gab es in der Historie des TTV schon lange nicht mehr. Nach kurzer Überlegung, ob eine Recherche diesbezüglich Sinn mache, wurde aus psychologischen Gründen abrupt gestoppt 😀 Dabei spielten die TTVler noch nicht mal schlechtes Tischtennis. Christian glänzte insbesondere im ersten Satz immer wieder mit Monsterballwechseln gegen Volker Altschuk. Nachdem der Satz dennoch verloren ging, entschied sich der brückener „Billy Gibbons“ gegen die kräftezehrenden Ballwechsel und drosch einfach auf alle was sich bewegte – mit Erfolg. Jeder Schuss ein Treffer – unglaublich. Christian konnte nur noch Bälle sammeln. Auch Sebbi biss sich gegen Thomas Schimek die Zähne aus. Unzählige Topspins zog der TTV-Frontmann in Serie, jedoch wurde jeder postwendend mit dem unempfindlichen Antispinbelag des brückener Routiniers zurückgesendet. Ohne Fehler kein Punkt, so ging auch dieses Spiel an den TTC.

Ins mittlere Paarkreuz gerückt, forderte Walde Kai Lothschütz zum Stelldichein. Bemüht, die Brachialvorhand des TTClers zu umgehen, ging der Neustadter mutig in die Offensive. Mit schönen Angriffsspins absolvierte er ein ordentliches Spiel, konnte in den spielentscheidenden Phasen aber nicht punkten – auch hier hieß es 0:3 für Brücken. Am Nebentisch versuchte Andy alles gegen Daniel Stucky, war aber noch nie so hilflos wie an diesem Abend. Dieser spielte ihn mit minimaler Fehlerquote geschickt an und ließ seinen Kontrahenten damit nicht ins Spiel kommen. 0:3 – Spiel vorbei, starke Leistung von Daniel. Besser gelang es Sebastian, der Markus Dreier immer wieder mit skalpierenden Winkelblocks in die Ecke schickte. Überrascht von der Spielstärke seines Gegenübers, intensivierte Dreier seine Laufleistung und holten das Spiel noch mit 3:0 nach Hause.

Dann kam Oli und brach den Fluch. Gegen den sich in guter Form befindenden Ersatzmann Felix Huber ließ er seine berüchtigten Triemer-Flips aus dem Sack. Huber bekam diese nicht unter Kontrolle und fand kein Rezept. Dadurch holte der TTVler den ersten Punkt für die Gäste. Hätte es zu diesem Zeitpunkt in der Gesamtwertung nicht bereits 1:8 gestanden, wäre das Gegenfeuer damit eröffnet gewesen. Trotz der aussichtslosen Lage ließ sich unser Sebbi nicht lumpen und holte gegen einen Volker Altschuk, der aktuell eine Riesen-Saison spielt, noch mal alles aus den trainierten Jägerwaden raus. Nach verlorenem ersten Satz, nivellierte der TTV-Kapitän sein Spiel taktisch und kam immer besser in die Partie. Variable Spins und erfolgreiches Stellungsspiel waren der Schlüssel zum Erfolg. Ein 3:1-Satzsieg für den TTV war der Lohn. Jetzt wollte Christian dringend nachziehen. Doch wie spielt man gegen einen Mann, der alles blockt und selbst mit zwei Antispinbelägen Topspin zieht? In der Theorie gibt es da sicher einen Plan, doch die Praxis stellt sich oft anders dar. Das ist wie wenn du ein Pils bestellst und stattdessen ein Radler erhältst. Beim nächsten Aufeinandertreffen wird alles anders 😉 Das Spiel ging mit 3:0 an Thomas Schimek. Respekt für diese Leistung.

Damit war die Partie mit 9:2 beendet. Zum Glück lief der Ofen für die Tiefkühlpizza heiß, und das Bier war gut gekühlt. Auch dank der Herzlichkeit des Brückener Teams ließen sich die offenen Wunden schnell wieder schließen. Glückwunsch an das Heimteam, das durch die Bank eine klasse Leistung bot. Auf hoffentlich wieder bald – in Brücken!