Spieltag 9: Ordentlicher Abschluss nach gutem Kampf

TTV Mutterstadt : TTV Neustadt  7:9

Am letzten Spieltag der Vorrunde in der 2. Pfalzliga gab es nochmal einen satten Krimi zum Jahresfinale. Und das in einer Spieldauer von 4 Stunden am Sonntag-Nachmittag. Die Erste Équipe der TTVler reiste nach Mutterstadt, deren Team bisher noch im unteren Tabellenteil verweilt. Die Neustadter mussten auf ihr vorderes Paarkreuz verzichten, nicht nur deshalb versprach es eine ausgeglichene Partie zu werden. Die Gastgeber versteckten sich spielerisch keinesfalls, im Gegenteil – und hochmotiviert noch dazu.

In den Doppeln lief es aus TTV-Sicht nicht optimal. Jürgen und Walde verloren in einem klasse Spiel gegen Maisel C./Straub knapp im Entscheidungssatz und auch das Duo Oli/Gerd musste eine Niederlage einstecken, 1:3 in Sätzen gegen Maisel, R./Höll. Zur Aufmunterung holte immerhin die Lavendelehe von Christian und Andy einen klaren 3:0-Erfolg gegen Fatemi/Schube.

Im Einzel startete Andy gegen Abwehrgranate Olena Fatemi. Die Mutterstädterin zeigte sich in bestechender Form und schickte den TTV-Roadrunner mit gestochen scharfen Abwehrbällen und überraschenden Vorhandschüssen immer wieder zum Ballholen. Da half auch die neue Frisur nichts, 0:3 Sätze für die Gastgeber. Christian sah zeitgleich gegen Christian Maisel schon besser aus. Sein junger Kontrahent lieferte dem neustadter Allroundathlet zwar einen starken Kampf, doch dank Routine und hartnäckiger Ballonabwehr sicherte Christian mit 3:2 Sätzen den Anschluss für die Gäste.

In der Folge sollte sich die Punkteteilung in den Paarkreuzen fortsetzen. Es blieb bis zum Ende eine enge und äußerst spannende Kiste. Im mittleren Paarkreuz setzte Walde alles daran, seine in der laufenden Runde makellose Bilanz beizubehalten. Die Partie gegen Michael Straub war eines der Highlights des Tages. Walde traf zuerst die Topspins wie er wollte. Eine schnelle 2:0 Satzführung war erreicht, doch dann zeigte Straub seine Klasse. Er blockte traumwandlerisch sicher und erhöhte die Angriffslust. Dadurch stand es auf einmal 2:2, alles hart umkämpfte Sätze. Im Entscheidungssatz steigerte sich die Intensität noch einmal, zumal sich immer wieder tragische Netzroller einschlichen, auch in der Verlängerung des Satzes. Walde im Glück und mit dem nötigen Mut rockte er die Kiste und gewann den letzten Satz mit 12:10. Was frühstückt dieser Mann – wir brauchen das auch!

Am Nebentisch gab es für die Zuschauer eine ebenso ausgeglichene Partie zu bestaunen. Jürgen im Duell mit Rainer Maisel. Dieser ist aufgrund seiner sicheren Spielweise immer ein gefährlicher Gegner, das bekam auch der TTV-Mann zu spüren. Der Mutterstädter zog sicher an und Jürgen hielt dagegen. Immer wieder gelang es letzterem, die Bälle ansehnlich gegenzuziehen. Doch Maisel blieb beharrlich standhaft und siegte mit 3:1 Sätzen. Zwischenstand 4:3 für Mutterstadt.

Dann war das hintere Paarkreuz gefordert für den nötigen Auftrieb zu sorgen. Gerd bekam es mit Benjamin Höll zu tun. Keine leichte Aufgabe, denn dieser spielt unangenehmen Schnitt und zieht eine druckvolle Rückhand über dem Tisch. Auch Gerds Noppen schienen ihm keine Sorgen zu bereiten. Gerd erkämpfte sich mit wackerem Vorhandschuss zwar noch den ersten Satz, kam dann aber nicht mehr oft zum Zug, so dass das Spiel mit 1:3 an Mutterstadt ging. Nach dem Gesetz der Punkteteilung war nun Oli zum Siegen verdammt. Dem Druck standhaltend ließ er seinem Gegenüber, Bernd Schube, kaum Möglichkeiten seine Noppen einzusetzen. Aufgrund sicheren Händchens und zielgenauen Spins ging das Match mit 3:0 Sätzen an den TTV Neustadt. Zwischenstand insgesamt nun 5:4 für Mutterstadt. Es versprach ein langer Nachmittag/Abend zu werden. Christians Befürchtungen bewahrheiteten sich: Der Genuss des Musikantenstadls schien in Gefahr.

Auf zur zweiten Halbzeit. In der Folge in gekürzter Fassung und mit dem Blick auf das Gesamte: Die bisher anhaltende Punkteteilung in den Paarkreuzen wurde jäh durchbrochen – durch wen? Na logisch: Walde „The Beast“ Fromm. Er schickte sich an auch sein zweites Einzel zu holen, somit kippte der Vorteil auf Seiten der Gäste. Gegen Rainer Maisel lieferte er wieder ab – wohl gemerkt von beiden Spielern ein tolles Match – 3:0 für den TTV. Auch Jürgen holte zeitgleich einen Sieg. Gegen Michael Straub setzte er auf stabiles Block- und Spinspiel und errang einen 3:1 Satzerfolg. Im Vorfeld konnte Andy mal wieder mit ordentlichem und aggressivem Spiel punkten (3:0 gegen Christian Maisel). Wesentlich knapper und zudem tragisch war Christians „Clash of Defenders“ gegen Olena Fatemi. Die Partie war insbesondere für Liebhaber von Netzrollern und nervenzerreißenden Ralleys ein Augenschmaus. Der Neustadter führte bereits 2:0 in Sätzen, bis die Mutterstädterin sicherer wurde und zielsicherer angriff. Im fünften und entscheidenden Satz war alles ausgeglichen – bis auf die Netzrollerbilanz. 3:2 für Fatemi, glücklich, aber nicht unverdient.

Nun stand es 7:6 für Neustadt und das hintere Paarkreuz konnte entscheiden. Oli verlor knapp gegen Benjamin Höll, der ein aufopferndes Match ablieferte und sich immer wieder zu Rettungstaten in die Banden schmiss. 3:2 für Höll. Dann hatte Gerd die Chance, den TTV wieder in Führung zu bringen, und er nutze sie. Mit viel Kampf und Nerven rang er Bernd Schube mit 3:1 Sätzen nieder. 7:8 laß sich die Anzeigetafel. Also musste das Abschlussdoppel entscheiden. Christian und Andy ließen es sich gegen das mutterstädter Einserduo Maisel C./Straub nicht nehmen im letzten Doppel des Jahres nochmal alles reinzuschmeißen: Schnittwechsel, Ballonabwehr, Schuss und Block, ein bunter Mix aus allem und in logischer Konsequenz ein 3:0-Gewinn für den TTV.

Der Gesamtsieg war mit 9:7 geschafft. Gut 4 Stunden Spielzeit, der Verbrauch unzähliger Löffelbiscuits und literweiße Schweiß stand zu Buche. Im Rückblick auf die Vorrunde letztendlich ein versöhnlicher Abschluss, nachdem unsere Erste in der Vorwoche eine sehr unglückliche 7:9-Niederlage in Oppau hinnehmen musste. Doch der Gott des Tischtennis ist sowohl weise als auch unberechenbar – vermutlich Penholder. Wir lieben diesen Sport, überwintern auf Tabellenplatz drei, freuen uns auf eine schöne Zeit mit den Lieben und auf eine Wiederkehr im neuen Jahr in die pfälzischen Hallen🏓💙🌟.