Spieltag 14: Auswärtsfight in Brücken

TTC Brücken : TTV Neustadt  9:3

Weit, weit, weit mussten sie fahren, die Männer unserer Ersten. Tief in der Westpfalz versteckt, inmitten des Ohmbachtales schlummert das Örtchen Brücken. Während der 1,5 Stunden Fahrt mit dem Böhler Bus, vertrieben sich die TTVler die Zeit bei Gespräch und Brezel, denn die bevorstehende Aufgabe war keine leichte. Die Brückener stehen in der Rückrunde dank Spielerzuwachs sehr spielstark, die Neustadter mussten verletzungsbedingt auf Christian verzichten, der es sich jedoch nicht nehmen ließ, sein Team mit Coaching und Sprüchen („Ich will was sehen für mein Geld, Männer!“) tatkräftig zu unterstützen.

Los ging es in gewohnter Manier mit den Doppeln und das gleich mit Feuer. Jürgen und Walde forderten das Duo Altschuck/Becker-Katins in einer hochklassigen Partie. Fünf Sätze voller Topspinstafetten und meisterhaft reaktionsschnellen Blockbällen erfreuten die Zuschauer. Weniger erfreulich jedoch das Ergebnis, denn das Spiel ging trotz eigener Matchbälle mit 3:2-Sätzen äußerst knapp an die Hausherren. Ähnlich erging es Andy und Gerd, die Stucky/Mootz bis zur 2:1-Satzführung gut im Griff hatten, dann jedoch mit besser ins Spiel kommenden Gegnern ihre Probleme bekamen. Auch dieses Spiel ging mit 3:2 an Brücken. Sebbi und Oli mussten ihr Doppel-Spiel gegen druckvoller agierende Miedzinski/Lothschütz mit 3:1 abgeben. Zwischenstand insgesamt 0:3 nach den Doppeln. Da konnte man schon mal in den frisch erworbenen Belag beißen.

Trotz der schweren Hypothek der drei verlorenen Doppel, peitschte Coach Christian seine Mannen in die Einzelbegegnungen. „Die Leiden des Zuschauers, der viel lieber selbst gerne spielerisch eingreifen würde, sind mit die schlimmsten“ (Ma Wenge, Zitat 1991). So startete Jürgen sein erstes Einzel gegen Frontmann Volker Altschuck. Bereits im Doppel hatte der Brückener durchblicken lassen, dass er heute eine heiße Keule schwingen würde. Und so spielte er gegen den TTVler extrem sichere Angriffsbälle. Jürgen hatte zwar einige sehenswerte Gegenschläge parat, doch Volker zeigte keine Schwächen und holte das Spiel mit 3:0 nach Hause. Nun war der Capitano gefordert. Wenn einer ein Zeichen setzen konnte, dann er. Frei nach Bertolt Brecht: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Und so machte er sich auf, Björn Miedzinski in die Knie zu zwingen. Nach zwei sicher gewonnenen ersten Sätzen wurde die Hand des Brückeners lockerer und die Angaben gefährlicher. Sebbi setze aber alles auf Angriff, erhöhte seine Rückschlagqualität und holte sich das Spiel mit 3:2-Sätzen. Zwischenstand 1:4 – noch war nicht aller Tage Abend.

Im mittleren Paarkreuz duellierte sich Oli mit Kai Lothschütz, der in dieser Saison sehr gute Ergebnisse erzielt. Neustadter Rückhandpeitsche gegen brückener Vorhandgranate. Leider bewies die Granate etwas mehr Durchschlagskraft und sorgte für ein 3:0 für die Gastgeber. Zeitgleich wollte Andy in seinem Spiel gegen Steffen Becker-Katins für punktemäßige Entlastung sorgen. Der erfahrenen Brückener servierte sehr gut und setzte druckvoll nach, was Andy immer wieder in die Enge trieb. Doch dank sicherer Ballonabwehr und optimiertem Auf-/Rückschlagspiel gelang es ihm, das Spiel mit 3:2 nach Neustadt zu holen. Zwischenstand insgesamt 2:5.

Christian, mittlerweile den kompletten Brezelvorrat zerkauend, war noch hoffnungsvoll, aber eins war sicher: „Es wird schwer, schwer, schwer, …!“ (Zitat unseres Michels). Jetzt waren Gerd und Walde gefordert. Allerdings warteten mit Daniel Stucky und Thorsten Mootz zwei starke Gegner auf die beiden. Daniel, der im Doppel noch mit Gerds Noppen keine Freundschaft schließen konnte, zeigte im Einzel keinerlei Probleme auf die abgestochenen Bälle unseres Routiniers. Stocksicher fuhr er das Spiel mit 3:0 nach Hause. An der Nebenplatte hatte auch Walde kein Erfolg. Thorsten ließ den TTVler nicht richtig ins Spiele kommen und konfrontierte ihn mit unangenehmen Aufschlägen. Ebenfalls 3:0 Sätze für die Hausherren. Mit einem Zwischenstand von 2:7 ging es nun in die zweite Hälfte, die westricher Waldluft wurde für unsere Männer immer dünner.

Sebbi schnappte sich Schweißtuch und Schläger um sich mit Volker Altschuck zum Clash der Einser zu treffen. Den ersten Satz konnte der TTVler noch gewinnen, danach zeigte der brückener NFL-Fan allerdings in imposanter Weise, was im Tischtennis eine Interception sein kann. Die Ralleys der beiden Topspieler waren von der feinsten Sorte, mit zunehmender Spieldauer allerdings mit besserem Ausgang für den Brückener, 3:1 in Sätzen. Es folgte die wohl spannendste Partie des Abends, nicht nur wegen der Teilnehmer, sondern wegen des Spielverlaufes. Jürgen und Björn Miedzinski gaben sich die Hefe. Wechselnde Führungen, Satzballverluste und ganz viel Kampf. Das tolle Spiel gewann Jürgen hauchzart dank Nervenstärke und Service mit 3:2 Sätzen. Die zeitgleich am Nebentisch spielenden Andy und Kai Lothschütz hatten durchaus damit zu kämpfen nicht nur der Nachbarpartie zu folgen. Das muntere Hin und Her aus harten und drallreichen Spins fand seinen Sieger in Kai, der letztendlich sicherer im Spiel blieb und mit 3:1 -Sätzen siegte. Damit war die Partei mit 3:9 beendet.

Unter der Dusche haderten die TTVler noch etwas mit den vergebenen Doppelchancen, letztendlich war man sich jedoch einig, dass Brücken an diesem Abend einfach besser spielte und der verdiente Sieger der Partie war. „Mal verliert man und mal gewinnen die anderen“ (Otto Rehagel). Im Anschluss feierten beide Teams noch sehr gesellig den Geburtstag von Daniel bei Pizza und Bier.

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