Lehre des 9. Spieltages: „Gib Männern einen Ball und sie sind glücklich“

TTV Edenkoben: TTV Neustadt 3:9

 

Trippelnde Füße auf hartem Asphalt, sich reibende Hände in der kalten Abendluft, leichte Analyse der Fußballbundesliga-Ergebnisse und steigende Vorfreude auf das sich anbahnende Spiel gegen den TTV Edenkoben. Die Atmosphäre vor verschlossener Halle gleicht einer solchen, die Kinder kurz vor Öffnen ihres ersten Adventskalender-Türchens durchleben. Zusätzlich gesteigert wurde diese Stimmung durch die ohne Ankündigung kurzfristig begonnenen Bauarbeiten in der neustadter Böbighalle, aufgrund derer das Spiel nach Edenkoben verlegt werden musste. Wenn Männer spielen wollen, sollst du sie nicht aufhalten.

Endlich wurde also gespielt, und auch die Heimmannschaft schien trotz einiger Ausfälle der Stammbelegung ordentlich Spaß zu haben. So auch die Doppelpaarung Günthner/Weyhing, die gegen Jürgen und Jonas zu Topform aufliefen. Mit 3:1 holten Sie den ersten Punkt des Spiels. Doch Sebbi und Andy konterten dies mit einem klaren 3:0-Erfolg gegen Potz/Faath. Anschließend legten Hakan und Marius eine nach erstem verlorenen Satz beeindruckend fehlerlose Vorstellung gegen Krueziu/Müller ab und brachten die Neustadter Raketen mit 2:1 in Front.

Es folgten die Einzelpartien, von denen einige heiß umkämpft waren. Unglaublich kurios verlief das Duell Sebbi vs. Ralf Günthner. Die neustadter Nr. 1 stand nach einem ordentlichen Fehlstart schon mit 0:2 in Sätzen mit dem Rücken zur Wand. In unnachahmlicher und für ihn typischen Marnier erhöhte Sebbi die Schlagzahl und gewann die beiden Folgesätze unerwartet klar. Im Entscheidungssatz erlebten die Teamkollegen beider Spieler eine Berg- und Talfahrt wie sie fast nur im Tischtennis erlebt werden kann. Der Neustadter führt nach starkem Beginn schon mit 7:3, dann nahm Günthner eine Auszeit. Einige unglückliche und etwas zu passive Bälle später stand es auf einmal 9:9. Die Spannung stand sogar der sonst so entspannt zuschauenden Daniela ins Gesicht geschrieben. Solch enge Kisten lassen das sowieso schon hochfrequentiert schlagende Tischtennisherz hörschlagen, doch dann dies: In einer unnachahmlichen Symbiose aus Brachialität und Eleganz setzte der Edenkobener bei den zwei aufeinander folgenden letzten Ballwechseln den Ball auf die Tischkante und siegte mit 11:9.

Am Nebentisch ließ der für Walde eingesprungene Jürgen seinen Gegner Daniel Weyhing nicht ins Spiel kommen. In einem Störfeuer aus schnittlosen und schnittigen Abwehrbällen schaffte der erfahrene Neustadter die nötige Verwirrung um dann mit harten Vorhandschüssen zu attackieren. Endstand 3:1.

Das mittlere Paarkreuz des TTV spielte an diesem Abend über die volle Distanz. Sowohl Jonas als auch Andy lieferten sich gegen den sicher agierenden Matthias Potz nicht enden wollende Topspinrallies. Erst im Entscheidungssatz attackierten beide härter und holten die Punkte auf das neustadter Konto. Jonas konnte sich dazu noch gegen den stark aufspielenden Ergit Krueziu mit 3:1 behaupten.

Das hintere TTV-Bollwerk, in Person von Hakan und Marius, war an diesem Abend nicht zu schlagen und gab keinen Satz ab. Hakan ließ den jungen Elijas Faath zu Beginn noch mitspielen, bezwang diesen dann jedoch mit drallreichen Rückhandtops. Matthias Müllers Noppen schienen Marius nicht im geringsten zu stören. Sicher wie eh und je knallte er seine Vorhandpeitsche unerreichbar in die Tischecken zum 3:0.

Im zweiten Durchgang schaffte es Günthner gegen Jürgen ein ähnlich knappes Spiel wie in der ersten Runde abzuliefern. Um die Nerven des Lesers nicht überzustrapazieren wird hier auf die Darstellung des Spielverlaufs verzichtet. Der Edenkobener schaffte auch hier einen denkbar knappen Erfolg. Der Entscheidungssatz endete 19:17, das sagt schon alles. Ein klasse Spiel von beiden Akteuren.

Sebbi dagegen entschied sich für die schnelle Variante und besiegte Weyhing mit 3:0, wobei er hier in allen drei Sätzen über die Verlängerung gehen musste.

Nach dem 9:3-Gesamterfolg durften die Neustadter Buben ihr „Türchen“ endlich öffnen und wurden von den ebenfalls siegreichen Herren der zweiten Mannschaft im ansässigen Jägerbräu empfangen. Gib Männern etwas zu Essen und sie sind glücklich.

Abschließend nun ein großes Dankeschön an die Edenkobener, die einer Verlegung des Spielortes zusagten.

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