Lehre des 8. Spieltages: „Auf den Belag kommt es an“

TTC Herxheim : TTV Neustadt 3:9

Wie der Pizzabäcker, so vollzieht es auch der Tischtennisspieler: Er wählt seinen Belag mit Bedacht. Parallelen zur gastronomischen Seite findet der Sportler durchaus in der Auswahl der Dicke/Stärke, der Beschaffenheit, der Härte/Konsistenz des Belages, zudem vorrangig entscheidet jedoch der persönliche Geschmack bzw. die eigene Neigung.

Beginnen wir mit Sebbi, ein ausgesprochener Liebhaber dünner Beläge. Dass er trotz seiner lediglich 1,5 mm-Schwammstärke die Bälle in einer solchen Härte über das Netz ledern kann, verdankt er seiner begnadeten Handgelenkbeschleunigung. Belagdicke ist also nicht alles; die Fans der Pizza Margherita können sich also bestätigt fühlen.

Mit eben diesem Belag versenkte Sebbi an der Seite von Andy zuerst das Doppel Christmann/Behr und ließ auch im Anschluss gegen Speth in einem krossen 3:0 nichts anbrennen.

Jonas, der aufgrund seines kontrollierten Angriffsspieles eher weiche und dicke Beläge bevorzugt, bestellt auch gerne mal üppig belegte Teigware á la frutti di mare. Seinem Kontrahenten Leneweit, überrascht von der Vielzahl wiederkehrender Topspins, schmeckte diese Auswahl weniger und war nach seiner 1:3-Niederlage kurz davor den eigene Belag vom Holz zu ziehen.

Auch das Doppel von Jonas und Walde konnte sich sehen lassen. Nach 2:0-Rückstand gegen Leneweit/Speth drehten die beiden die Partie und siegten im Entscheidungssatz.

Im dritten Doppel agierten Hakan und Marius Seite an Seite. Beide, gesundheitlich angeschlagen konnten ihr gewohntes Angriffsspiel nicht aufziehen und gratulierten den geschickt agierenden Vögeli/Malthaner zum Sieg. Zwischenstand 5:1 für den TTV.

Im mittleren Paarkreuz hatte Andy ein gutes Feeling und konnte dank seiner griffigen Beläge schnittig agieren. Die Folge war eine 3:0-Erfolg gegen Vögeli. Am Nebentisch servierte Hakan, der langsam in Fahrt kam, gegen den „Alleskönner“ Christmann. Der Herxheimer, ausgestattet mit einem Noppenbelag (ein entsprechender Pizzabelag fällt mir hier nicht ein, maximal vielleicht Pizzabrot) spielt einen gefährlichen Mix aus Abwehr und Angriff und fischt so manchen unerreichbaren Ball noch aufs Grün. Doch Hakan „es darf auch mal Pizza Thunfisch sein“ Tetik stellte sich hervorragend auf dessen Spiel ein, traf etliche Bälle mit maximaler Härte und siegte mit 3:2.

Nun stieg das hintere Paarkreuz mit Walde und Marius in die Spielbox. Harte Beläge erfordern einen erhöhten Trainingsaufwand, dies beherzigte der trainingsfleißige Walde im Vorfeld der Partie und fuhr einen sicheren Einzelpunkt gegen Behr ein. Mit sensiblem Interesse beobachteten die Neustadter das Spiel von Marius, der seiner Einschränkung zum Trotz das eigene Spiel umstellte und den sicheren Malthaner niederrang.

Zwischenstand 8:1 für Neustadt.

Ein letztes Aufbäumen lieferten Leneweit und Speth, die Sebbi und Jonas besiegen konnten. Doch Andy schafft ein 3:0 gegen Christmann beendete damit die Gesamtpartie.

Für den zweiten Teil des Abends organisierten die gastfreundlichen und sehr sympathischen Herxheimer selbstverständlich Familienpizza mit ordentlich Belag und Getränke, sogar ein kleines Whiskey-Tasting war geboten.

Anmerkung:

Der lesende Tischtennis- bzw. Pizzakenner möge mir meine inhaltliche Reduktion auf den Belag verzeihen. Selbstverständlich hat auch die Auswahl des Untergrundes (das Holz/ der Teig) einen erheblichen Einfluss auf das Endprodukt.

1 Antwort
  1. Klaus Buschlinger
    Klaus Buschlinger says:

    Es bestätigt sich das, was ich in meinem letzten Kommentar anmerkte: Tischtennis lässt einen großen Interpretationsspielraum….

    Aber fragt man einen Italiener nach der wichtigsten Zutat für ein gutes Essen, wird er immer sagen: Das ist die Leidenschaft des Kochs. Diese Zutat ist mir in Deinem Bericht etwas zu kurz gekommen. Das Holz könnte man wohl aus Salzteig herstellen. Zwar nicht zum Verzehr geeignet, aber daran könnte sich so mancher Gegner die Zähne ausbeißen.

    In diesem Sinne hoffe ich, daß das nächste Spiel, welches ich irgendwann mal wieder von oben verfolgen werde, nicht zur pfälzer Zwiebelkuchen-Orgie ausartet und die Bälle nicht förmlich „vom Winde verweht“ werden.

    Euch einen getrüffelten Büffelmozzarella Gruß

    Klaus

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