Spieltag 1: Ein Auftakt nach Maß

TTV Neustadt : TSG Haßloch   9:2

Endlich war es wieder soweit – die Böbighalle öffnete ihre Pforten für die ersten Spiele in den pfälzischen Ligen. Schläger putzen, Trikots rauskramen, Spielschemata in Erinnerung rufen, Schweißbänder anlegen … all das läuft unter dem Begriff Routine. Niemals zur Gewohnheit wird jedoch das Feeling beim ersten Spiel nach der Sommerpause. Zu freudiger Erwartung und jugendlicher Motivation mischt sich leichte Aufregung und ein Quäntchen Unsicherheit.

Dies merkte man sowohl unseren TTVlern aus der Ersten, als auch ihren Kontrahenten aus Haßloch an. Nach erstem Abtasten legte sich die anfängliche Zaghaftigkeit schnell. Wie geil ist es denn bitte, nach längerer Pause wieder auf das kleine Weise zu kloppen. Der TTV erwischte den besseren Start – und was für einen. Alle drei Doppel konnten die Hausherren mit 3:0 Sätzen für sich entscheiden. In den folgenden Einzeln blickten alle gespannt auf die Premiere von Sönke, der nach vielen Jahren Auszeit wieder dem Tischtennissport frönt. Mit Thorben Hoffmann hatte er gleich einen starken Gegner. Die Sätze verliefen sehr wechselhaft, mal dominierte Sönke sein Gegenüber mit perfekt platzierten Vorhandspins, mal gewann Thorben mit druckvollem Spiel die Oberhand. Sönke ließ immer wieder seine Klasse aufblitzen, auch wenn es noch ein wenig an Sicherheit fehlte. Im fünften Satz kam es dann zum Nervenspiel, als der TTVler beim Stand von 7:9 Punkten mit zwei klasse Angriffsbällen auf 9:9 verkürzte. In der Folge servierte der Haßlocher dann aber stark und holte den Sieg für die Gäste. Am Nebentisch ging es beim Duell Sebbi gegen Kevin Nicklas ebenfalls gut zur Sache. Der TSGler setzte immer wieder seine gefühlvollen Blocks ein und zwang Sebbi damit zu zahlreichen kräftezehrenden Topspinstafetten. Die noch leicht müden Knochen des TTVlers stellten den frischgebackenen Vater vor eine harte Herausforderung, aber er biss die Zähne zusammen und zeigte, dass er nicht nur im Windelwechseln zuschlagen kann. Mit ansteigender Form und spinlastiger Rückhand erkämpfte er sich das Spiel mit 3:0 Sätzen.

Nun kam das mittlere Paarkreuz zum Zug. Andy bekam es mit „Mr. Oberarm“ Jan Deigentasch zu tun. Dieser spielt generell einen sehr sicheren Ball mit viel Spin. Damit beschäftigte er den Neustadter sehr ordentlich. Doch auch der zeigte, dass sicheres Spiel für ihn kein Fremdwort ist und spinnte sich zum 3:0-Satzerfolg. Gleich tat es ihm Jürgen, der mit Frank Schuster einen unbequemen Gegner hatte. Spürbar wurde dies sofort im ersten Satz. Gefährliche Aufschläge und brutal abgefälschte Spinbälle standen bei Haßloch auf der Speisekarte. Doch Jürgen zeigte mal wieder seine Qualität als Spielmenü-Lesender, der sich bei Bedarf umstellen kann. Den servierten Spieß umdrehend, zog er selbst sicher an und platzierte die Bälle clever. 3:1 für Mr. Cool.

Im hinteren Paarkreuz machten sich Walde und Oli bereit, die Serie weiterzuführen. Zuerst kam Walde gegen den jungen Pascal Schäfer zum Zug – jedoch nicht gleich im ersten Satz. Die Maschine lief noch stark auf Reserve und kam noch nicht richtig in Bewegung. Doch mit der richtigen Ölung zeigte sich der Neustadter auf einmal sehr beweglich und angriffslustig. Mit seinen berüchtigten „ich falle – ziehe trotzdem aber nochmal voll durch – und das mit geschlossenen Augen“-Topspins gewann er ein ums andere mal einen Bigpoint. Dieser Einsatz wurde belohnt – 3:1 in Sätzen für Walde. Ein Ausrufezeichen setzte auch unser Oli, der sich mit Routinier Karl Baumann duellierte. Der Haßlocher spielt seine Noppe generell sehr gefühlvoll und holt viele Bälle. Doch dies nützte ihm an diesem Abend wenig. Wie im Tunnel spielte Oli maschinenartig jeden Ball mit extremer Locker- und Sicherheit postwendet auf den Tisch zurück – klasse! Nach diesem verdient klaren 3:0-Sieg, lag der TTV in der Gesamtwertung mit 7:2 in Front. Es roch förmlich schon nach Poseidon.

Im Topspiel des Abends musste Sebbi gegen Thorben Hoffmann ran. Der haßlocher Linkshänder war nur schwer zu bändigen. Sebbi gelang es zwar in einem Satz den Druck zu erhöhen, doch letztlich waren Thorbens Topspins an diesem Abend zu drallig, vielleicht wollt er aber auch nur schnell auf den Wurstmarkt. Jedenfalls ging das Spiel mit 3:1 an die TSG. Ein starkes Spiel des Haßlochers. Sönke hatte schon ordentlich Hunger und drückte in der Folge gegen Kevin Nicklas aufs Tempo. Nach seinem ersten Einzel zeigte der TTVler schon einen Zuwachs von Sicherheit und ließ Kevin spielerisch kaum Luft zum Atmen. Einem gefährlichen Aufschlag folgte sofort ein brachialer Endschlag – eindrucksvoll! Gegen Ende des zweiten Satzes haderte der Haßlocher dann mit einer Verletzung und beendete die Partie vorzeitig. Gute Besserung an dieser Stelle! Damit war der erste Saisonsieg mit 9:2 perfekt.

Die Mannschaft in der Wertung:

Spielerische Leistung  :             gut bis ausbaufähig 🦾

Nervenstärke:                            stabil 🧠

Kondition:                                  da geht noch was 🥵

Mannschaftsgeist:                     top 🙏

Partymodus:                              gesellig 🍻