Lehre des 11. Spieltages: „Zuschauen ist schlimmer als spielen!“

TTC Burrweiler : TTV Neustadt 7:9

So voll hat man die burrweiler Halle schon lange nicht mehr erlebt. Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Partie zwischen dem Tabellführer TTC Burrweiler und dem direkten Verfolger TTV Neustadt und sorgten für mächtig Stimmung. Allein schon die Tatsache, dass das Vorrundenspiel 8:8 endetet, ließ einen spielerischen Krimi erwarten. Die Voraussetzungen für ein Spitzenspiel waren also geboten und ein solches wurde es dann auch. Nervenzerreißende Verlängerungsphasen in etlichen Matches, atemberaubende Ralleys aus der Halbdistanz zum Tisch, mitleidserregende Netz- und Kantenbälle und verrückte Aufholjagden.

El Clásico begann standesgemäß mit den Doppelbegegnungen und lieferte gleich die erste Überraschung. In einem hart umkämpften Match rangen Jonas und Walde das in der bisherigen Runde ungeschlagene Spitzendoppel Lerch/Richter denkbar knapp mit 3:2 nieder. Auch Sebb und Andy konnte ihre Partie gegen Wagenblatt, Marco/Ackermann gewinnen, während Hakan und Marius gegen Wagenblatt, Martin/Trauth den Kürzeren zogen. Diese 2:1-Gesamtführung gab unserer Ersten den notwendigen Auftrieb für die folgenden Einzelspiele.

Jonas sah sich einem diesmal überragend aufspielenden Manuel Lerch gegenüber, der seine Topspins mit brachialen Vorhandschüssen beantwortete und auch sonst unheimlich druckvoll agierte. Die beiden begeisterten die Zuschauer mit wuchtvollen Vorhand-Topspin-Duellen und knackigen Rückhandblocks. Manu konnte die Partie mit 3:1 für sich entscheiden. Am Nebentisch lieferten sich Sebbi und Torge Richter ein Auf- und Abduell erster Güte. Erst diktierte der TTVler, dann der Burrer das Spiel. Im Entscheidungssatz mutierte Sebbi dann aber wieder zur gewohnten Angriffsmaschine und tütete den 3:2-Erfolg ein.

Das mittlere Paarkreuz lieferte dann Stoff für wahre Langzeitroman, allerdings ohne an Spannung zu sparen. Andy und Martin Wagenblatt duellierten sich mit allen zur Verfügung stehenden spielerischen Mitteln. Fast jeder Satz ging in die Verlängerung und der Gang zum Handtuch war nach nicht enden wollenden Ballwechseln für beide Akteure eine mehr als notwendige Maßnahme. Eine heiße Nervenschlacht, die Martin verdient mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Marius konterte diese Niederlage mit einem starken Auftritt gegen den Wagenblatt-Bruder Marco. Er drängte den Burrweilerer mit saftigen Drallbällen in die Defensive und fuhr einen 3:1-Sieg ein. Zwischenstand 4:3 für Neustadt.

Im hinteren Paarkreuz gab es ebenfalls eine Punkteteilung. Gegen den extra aus Mannheim eingeflogenen Bastian Trauth zeigte Hakan eine souveräne Vorstellung. Nach einem Satz Eingewöhnung gegen den gefährlichen Linkshänder-Schnitt fanden Hakans Topspins das gewünschte Ziel und führten ihn zum 3:1-Spielgewinn. Walde kam gegen den motivierten Christoph Ackermann nicht ins Spiel und unterlag mit 0:3. Sichtlich enttäuscht ob der klaren Niederlage pushte Walde seine Mitspieler aber sofort wieder nach vorne, denn es stand zur Halbzeit 5:4 für den TTV.

Dieses Spiel war nichts für leichte Nerven. So bestätigte auch der seinen Sohn unterstützende Oldi Lerch beim zwischenzeitlichen Fachgespräch auf der Toilette: „Zuschauen ist schlimmer als selbst spielen!“ Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 2 Stunde gespielt.

Im Anschluss legte das TTV-Team eine Schippe drauf. Sebbi und Manu fighteten beim Gigantenduell bis in den 5. Satz. Auch hier konnte die neustadter Nr. 1, wie schon im ersten Match, die Körperspannung und das Spieltempo steigern und mit 3:2 gewinnen. Dem stand Jonas in nichts nach und sicherte sich ebenso einen 3:2-Sieg gegen Torge mit einem überzeugend angriffslustigen letzten Satz.

Andy und Marius mussten sich anschließend gegen die „Wagenblätter“ geschlagen geben. Dem Neustadter „Oldie“ fehlte an diesem Abend die nötige Power um dem ungewohnt wendigen Marco Parolie zu bieten. Marius verspielte am Nebentisch eine 10:3-Punkteführung gegen Martin, eigentlich unglaublich, aber auch das ist Tischtennis. Hakan dagegen schaffte es wieder extrem fokussiert an der Platte zu agieren und besiegte Christoph in einem sehr ansehnlichen Match mit 3:1 Sätzen. Nachdem Walde, der sich spielerisch steigerte, knapp mit 3:2 gegen Bastian abklatschen musste, war klar, dass das Schlussdoppel entscheiden musste.

Um 22:30 Uhr begann der Showdown mit der Begegnung Sebbi/Andy vs. Manu/Torge. In der Vorrunde fand dies unter ähnlichen Bedingungen statt, mit dem besseren Ende für das burrer Doppel. Diesmal aber spielte das TTV-Duo voll auf Angriff und schaffte einen 3:0-Erfolg. Damit stand ein 9:7 auf der Anzeigetafel und der hart erkämpfte Gesamtsieg war perfekt. Aus neustadter Sicht liest sich das ganze wie ein Krimi mit Happy End. Aufgrund der Leistung der Gastgeber wäre ein Unentschieden, bzw. Sieg von Burrweiler aber ebenso möglich gewesen. Jedes Spiel wurde auf hohem Niveau, getragen von toller Stimmung und zu jeder Zeit in freundschaftlich fairer Atmosphäre ausgespielt. Beste Werbung für den geilsten Sport der Welt.

Unsere Erste überholt damit vorerst den TTC Burrweiler in der Tabelle. Ein super Start in die noch lange Saison.

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