Spieltag 12: Sie spielen noch, bis die Wolken lila sind …

TTC Riedelberg : TTV Neustadt  8:8

Das neue Jahr und die Rückrunde begannen am gestrigen Samstag mit einem Marathonevent für unser Erste. Von der Hinfahrt, über das eigentliche Spiel, bis hin zum Nachspiel waren die TTVler mehr als 12 Stunden unterwegs, aber es hat sich gelohnt: Ein Unentschieden in Riedelberg ist ein Punktgewinn. Wer schon mal in der Riedelberger Halle gespielt hat, weiß was er dort zu erwarten hat: Starke Unterstützung aus dem Dorf und Spieler, die unter heimischen Bedingungen nochmal eine Klasse besser spielen. Wie gedopt wird dort voll auf Angriff gespielt – ohne Rücksicht auf Verluste. Schon einige hochklassige Gegner wurden so gestürzt. Dem entsprechend niedrig war die Erwartungshaltung der Neustadter im Vorfeld des Spiels.

Dank des neuen Mannschaftsbusses, gesponsort von Christian, kutschierten die TTVler samt Edelfan Uli in die Westpfalz durch die Tiefen des Pfälzer Waldes. Nach ordentlichem Warmup ging es munter mit den Doppeln los. Dort gelang unseren Recken sogleich ein erstes Ausrufezeichen mit dem Gewinn von zwei Doppeln. Nachdem Sebbi und Oli das Duo Becker/Schmitt nach erstem verlorenen Satz mit 3:1 in Schach halten konnten, schafften Christian und Andy (wie in bester Ehe) zum wiederholten Male das Kunststück, das Spitzendoppel der Gegner zu fällen, mit 3:2 in Sätzen. Diesmal erwischte es die Brüder Sema, die mit der hohen Ballsicherheit und Variabilität der TTVler ihre Probleme hatten. In der dritten Doppelbegegnung mussten Jürgen und Gerd in der Partie gegen Müller/Reiner einige Topspinsalven einstecken und gingen mit 0:3 baden.

Auch in den Einzelbegegnungen ging sofort die Post ab, die ersten drei Spiele wurden erst in der Verlängerung entschieden. Aus Sicht von Sebbi leider mit negativem Ausgang. Gegen Franz-Xaver Sema brauchte Neustadts Nummer Eins zwei Sätze um ein Mittel gegen das unbequeme Noppenspiel des Riedelbergers zu finden. Dann aber ging er mutig in die Vollen und zog zwei Sätze lang inbrünstig Topspin um Topspin auf die Tischplatte bis es schepperte. Im Entscheidungssatz fehlte ein wenig Öl im Lockerheits-Getriebe und Sema holte den Punkt für die Gastgeber. Am Nebentisch ackerte Christian wie besessen jedem Ball hinterher. Den harten Angriffstops von Benjamin Sema warf er brutalsten Unterschnitt entgegen, um nachfolgend kaum blockbare Spins anzuziehen. Teilweise spielte er wie in Trance bis zur 2:1-Satzführung. Dann riss jedoch die Kette und Sema kam mehr und mehr in Fahrt, so dass auch dieses Match mit 2:3 verloren ging.

Im mittleren Paarkreuz lieferten sich Andy und Christian Becker einen Clash of Spins. Erst sah es so aus, als würde sich Becker mittels machtvollem Vorhandspiel durchstzen, doch Andy konnte zum 2:2 in Sätzen ausgleichen. Die Partie musste leider im Entscheidungssatz abgebrochen werden (kampflos für Andy), nachdem sich Becker unglücklich an der Hand verletzte. Gute Besserung an dieser Stelle an Christian! Während dessen stieg auch Jürgen in die Box, um gegen Manuel Müller den nächsten Punkt zu holen. Getuned mit neuem Spielobergummi warf der Neustadter die Drallmaschine an. Entscheidend für den Erfolg war hier unter anderem, dass unser Mental Monster den ersten Satz nach Rückstand noch erkämpfen konnte und mit cleverer Platzierung plus sicherem Blockspiel entscheidende Punkte sammelte. 3:0 in Sätzen für Neustadt.

Im hinteren Paarkreuz gab es eine Punkteteilung. Während Gerd gegen Rudolf Reiners Kamikazeangriffe an diesem Abend machtlos war (Aufschlag – Peng) und mit 0:3 unterging, erspielte Oli dank hoher spielerischer Sicherheit gegen Daniel Schmitt ein hochkonzentriertes 3:0.

Zwischenstand 5:4 für den TTV Neustadt. Der Vollmond zierte mittlerweile den Abendhimmel, aus der benachbarten Gaststätte duftete es schon nach Gulasch. Aber nichts da! Noch gab es Arbeit.

Sebbi und Benjamin Sema eröffneten die zweite Runde und lieferten sich sogleich ein atemberaubendes Match. Die Zuschauer hinter der Glaswand kamen aus dem Klatschen nicht mehr raus, ein Wahnsinnsballwechsel jagte den nächsten. Beide Spieler agierten variabel zwischen weich und brachial gespielten Bällen, zudem blockten sie wie die Weltmeister. Auf des Messers Schneide musste dieses Spiel dann mit Sebbi einen Sieger finden – natürlich im Entscheidungssatz. Wow! Christian versuchte es am Nebentisch Sebbi gleich zu machen und Franz-Xaver Sema in die Knie zu zwingen. Der Riedelberger griff jedoch zielsicher an und brachte das Spiel mit 3:1 für die Hausherren über die Ziellinie.

Nachdem Jürgens Partie kampflos an Neustadt ging, kämpfte Andy mit Müller um die Führung. Früh zeigte sich, dass der Riedelberger in Topform war und leistete sich kaum Fehler. Der Neustadter fand dagegen zu spät zu mutigerem Spiel und musste mit 0:3-Sätzen passen. Jetzt konnte das hintere Paarkreuz die Weichen stellen. Oli wollte Reiners Angriffslust in den Griff bekommen und versuchte es mit Gegenangriff. Der Riedelberger war an diesem Abend aber on fire und nicht zu schlagen. Auch hier ein 3:0-Sieg für die Gastgeber.

Der ganzen Drucksituation in einer solchen Phase der Begegnung zu trotzen, erfordert eine große Portion mentaler Stärke. Dieser Herausforderung stellte sich nun Gerd. In einer nervenaufreibenden Partie gegen Schmitt setzte er immer wieder seine gefürchtete Vorhandpeitsche ein – und das mit Erfolg. Der Ball des Abends, es ist kaum zu beschreiben, gelang Gerd in einer spielentscheidenden Phase. Schmitt, beherzt zum Angriff übergehend, schmetterte den Ball mit Wucht in die weite Vorhandseite des Neustädter Routiniers. Womit er, und mit ihm die ganze Halle, nicht rechnete, war der Gegenschlag Gerds. In einer intuitiven und perturbierenden Variante aus Schupfangriff und Frontal-Schuss donnerte er den bereits unter der Tischkante gefallenen Ball noch auf die Gegenseite des Tisches. What a shot! Und ein 3:0 für den TTV. Damit war das Unentschieden sicher.

Als Finale blieb mal wieder das Abschlussdoppel – diesmal mit dem besseren Ende für die Sema Brothers. Mit einem relativ klaren 3:0 holten sie den achten Punkt für Riedelberg und besiegelten damit ein verdientes Unentschieden.

Zur Belohnung aller Akteure winkte ein vorzügliches Gulasch und stärkendes Brauwasser. Tischtennisherz, was willst du mehr?! Mittlerweile war es Mitternacht, doch die Wolken noch lange nicht lila. Das war mal ein ordentlicher Auftakt in die Rückrunde. Ein Gruß an die klasse Truppe aus Riedelberg und beste Genesungswünsche an Christian.

Spieltag 11: Der Terminator ist zurück

TTV Neustadt : TTC Winnweiler  9:5

Und wieder einer aus der Kategorie „Unverhofft kommt immer öfter“. Am vergangenen Wochenende belohnte sich die Erste des TTV mit einem umjubelten 9:5-Sieg gegen den Tabellenvierten aus Winnweiler. Damit bestätigt sich ein Trend der vergangenen Vorrunde der 1. Pfalzliga: Hier kann jeder jeden schlagen.

Nach dem wachsweichen 8:8 gegen Duttweiler wollten sich die Neustadter ordentlich aus dem Jahr 2022 verabschieden. Dass es für den TTV schlussendlich mit einem Sieg endete, war der an diesem Abend überraschenden Überlegenheit in den Einzelbegegnungen zu verdanken. Nach dem etwas missglückten 1:2-Rückstand in den Doppeln (Jürgen und Gerd siegten gegen Salm/Radetz), folgten imposante 8 Einzelsiege gegenüber nur 3 Einzelniederlagen. Man oft he Match war wie immer … das Team – an diesem Abend stach jedoch einer besonders hervor: Sebbi „Terminator“ Rapp. „He´s back!“ schallte es nach der Partie von der Rängen. Nach einigen harten Wochen für den neustadter Capitano, bedingt durch unregelmäßigen Schönheitsschlaf und einer unglücklichen Fußverletzung, agierte er spritziger denn je an der Platte. Gepusht durch die Unterstützung seiner zwei Damen hinter der Bande, siegte er erst 3:2 gegen Thomas Kolbin in fünf Sätzen voller Spitzenbälle auf beiden Seiten um danach auch noch Winnweilers Topmann Ilja Kratschmer mit 3:0 auf die Bank zu verfrachten. Egal was sein Kontrahent versuchte, Sebbi hatte immer eine einschlagende Antwort parat. So kennen wir ihn aus der Vorsaison. „It´s showtime“ (A. Schwarzenegger).

Es war nicht zu übersehen, dass das Wiedererwachen unserer Nummer 1 den Rest des Teams ordentlich mitzog. Ein weiteres Highlight an diesem Abend waren die Spiele von Jürgen. Mit unglaublicher Sicherheit ließ er in der Partie gegen Matthias Linder lediglich 5 Einzelpunkte zu, machte selbst satzübergreifend 15 Einzelpunkte in Folge und holte den Sieg mit 3:0 Sätzen nach Hause. Das war nicht normal, das war eiskalt, unmenschlich, geil! Gegen Martin Salm, der eine starke Runde spielt, sah es nicht so eindeutig aus. Mit 17:15 Punkte im Entscheidungssatz ging die hart umkämpfte Partie an Mr. Freeze. Wie bereits erwähnt … nicht normal!

In ebenso bäriger Form präsentierte sich Gerd. Er blockte Jean-Pierre Paquettes (JPP) Drallmonsterspins mit scharfen Blocks gegen und lud mit der Vorhandchillipeitsche nach… Hasta la vista, baby …! Ein tolles Spiel, in dem Gerd mit 3:2 den längeren Atem hatte. Auch Oli spielte ein großartiges Match gegen Salm. Immer wieder stach die Rückhand degenartig in die offene Flanke, während die Vorhand durch große Ballsicherheit bestach. Dieses Spiel ging mit 3:1 an den TTV. Sein zweites Spiel gegen Linder, konnte Oli nicht mehr in Topform durchführen. Zudem agierte der Winnweilerer immer sicherer,  unberechenbarer, und nahm das Spiel mit 3:1 mit in die Westpfalz.

Einen sicheren Rückhalt bot Andy, der beide Einzel für den TTV verbuchen konnte. Gegen die munter loslegende Angela Radetz dauerte es einen Satz, bis er ein passendes Mittel gegen deren tischnahes und druckvolles Spiel finden konnte. 3:1 in Sätzen. Auch er musste dann gegen den mit Links agierenden JPP alles geben. Mit einem Duell aus gefährlichen Aufschlägen torpedierten sich die beiden bis in den Entscheidungssatz. Auch hier behielt die neustadter Seite einen klaren Kopf und die notwendigen Cojones. 3:1 in Sätzen. Nicht zu vergessen Christian. Der spruchgewandte Neustadter („I´ll be back!“) überließ an diesem Abend dem Gegner (Kratschmer und Kolbin) jeweils mit 1:3-Sätzen die Punkte, trotz Pferdeschwanz. Beide Winnweilerer machten gegen ihn ein sehr starkes Spiel, Hut ab. Trotzdem blieb es dabei. Die Neustadter spielten in der Summe konzentriert zu Ende und konnten Knecht Ruprechts Sack insgesamt mit 9:5 zu machen.

So viel zum Spielgeschehen. Eindrucksvoll, was gelingen kann, wenn die Maschine läuft. Nach diesem Spiel ließen es sich beide Teams, sowie die Dritte und Vierte Equipe des TTV, bei unserem Lieblingsgriechen Poseidon gut gehen. Ein sehr schöner Abend voller Ouzo und Flamingo (Teufelszeug!) mit unheimlich netten Gästen aus Winnweiler, die trotz Punktverlust tiefenentspannt in die Halbzeitpause gehen. So tun wir es auch. Und freuen uns auf eine Rückrunde – voller neuer Überraschungen, packender Duelle, netter Menschen und erquickender Afterparties.

„Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt. Wir selbst sind unseres Schicksals Schmied“ (Terminator – Tag der Abrechnung)

Spieltag 10: Punkteteilung um Mitternacht

VfL Duttweiler : TTV Neustadt  8:8

Was für ein Match! Erst um kurz vor Mitternacht wurde in diesem Derby der letzte Ball gespielt, die letzte Schweißperle vergossen und die letzten Anfeuerungsrufe von der Seitenlinie aus heißeren Kehlen herausgebrüllt. Punktgewinn oder Punktverlust? Gemischte Empfindungen beschreiben das Ganze wohl am treffensten, deshalb fielen die emotionalen Reaktionen nach Spielende entsprechend verhalten aus. Doch während des Spieles gab es davon reichlich zu sehen, spüren und hören.

Hier die Höhepunkte der Begegnung in der Timeline:

19:00 Uhr: Beginn der Doppel. Oli und Sebbi lassen gegen Zeil/Hoffmann Federn. Ärgerlicher Satzverlust nach Führung. Das Spiel geht mit 3:1 an Duttweiler. Parallel dazu qualmen bei Christian und Andy die Beläge und sie sichern sich mit einem knappen 3:2 gegen Vasanthakumar/Glatz den ersten Punkt für Neustadt. Die „Spitzendoppel-Killer“ haben wieder zugeschlagen.

19:20 Uhr: Jürgen und Gerd legen gegen das Doppel Amann/Wald nach. Service, Noppe und viel Mut führen zum 3:0 für den TTV. Dafür gibt´s Küsschen von Christian. Andy vertilgt seine zweite Brezel.

19:30 Uhr: Beginn der ersten Einzelrunde. Christian fordert Schyam Vasanthakumar zum Tanz. Der TTVler fischt die Bälle in unglaublicher Weise. Es hagelt Fernsehbälle. Nach zwei gewonnenen Sätzen schlägt es aber ein. 2:3-Sätze für den starken Schyam. Sebbi will währenddessen gegen Marvin Glatz die Führung zurückerobern. Es fehlt aber ein wenig an Rezept und passenden Zutaten. Die 0:3-Niederlage schmeckt überhaupt nicht – weiter geht´s. Mutmacher Jürgen läutet die Mentalitätsglocke, Gerd entdeckt die Haribo-Versorgungsgroßpackung.

20:10 Uhr: Start von Jürgens Duell gegen Philipp Amann. Balltreffpunkt und Platzierung lassen den TTVler sehr gut aussehen – sowohl im Service als auch im offenen Spiel. Beachtlich, wie sich dieser Mann fokussieren kann. Der 3:1-Spielgewinn folgt als verdienter Lohn. Zeitgleich fordert Oli den erfahrenen Jochen Zeil. „Immerjung“ muss an diesem Abend jedoch leider passen. Sichere Blockbälle und viel Winkelspiel führen zu einem 3:0-Satzerfolg für den Duttweilerer. Uli findet sogleich aufmunternde Worte – bei einem solchem Support kann nichts schiefgehen.

20:50 Uhr: Gerd liefert sich gegen Stephan Wald ein nervenaufreibendes Duell. Vorhandschuss – Noppenblock – Rückhandkonter – Noppenblock … und das in endlosen Ballstafetten mit viel Tempowechsel. Mit 1:3 Knapp verloren aber beachtlich ins Spiel gekämpft. Der letzte Satz geht mit 19:17 an den Duttweilerer. Danach waren alle durchgeschwitzt, besonders die Zuschauer. Am Nebentisch und nach Verzehr eines Twix-Riegels forciert Andy den nächsten dringend benötigten Einzelsieg. Gegen Jonathan Hoffmann zieht er sein Spiel voll durch und siegt mit 3:1. Der TTV bleibt im Spiel. Zwischenstand insgesamt 5:4 für die Gastgeber.

21:35 Uhr: Beginn der zweiten Einzelrunde. Im Spitzenduell geht es zwischen Sebbi und Vasanthakumar ordentlich zur Sache. Highspeed-Tischtennis von beiden Seiten. Die Brachialvorhand des Duttweilerers ist kaum zu stoppen, zudem spielt er sehr sicher. Sebbi gewinnt phasenweise Oberwasser und zieht die Spins mutig und reaktionsschnell gegen. Zum letzten Glück fehlt aber noch ein Tick mehr Konstanz. 3:1-Sieg für den Hausherren. Das Spiel von Christian gegen Glatz liefert den krassen Kontrast zum Tempospiel am Nebentisch. Ruhige Bälle, abwartende Haltung – dann aber Anaconda-Spins mit giftigem Drall. Eine Freude für die Zuschauer, wenn beide Spieler jeden Ball zurückbringen, kräftezehrend für die Akteure. Ausschlaggebend am Ende sind die Nerven aus Stahl auf Neustadter Seite. Aus der Ballonabwehr heraus holt Christian wichtige Punkte und tütet mit 3:1-Sätzen ein.

22:10 Uhr: Jürgen beweist sich im Aufeinandertreffen der geballten Erfahrung gegen Zeil. Auch hier siegt wieder Mentalität plus Spin. Ein 1:2-Satzrückstand bringt den Neustadter nicht aus der Ruhe – er stachelt ihn an. Großer Sport am Tisch und ein 3:2 für den TTV. Oli beweist gegen Amann Nehmerqualitäten und kämpft sich auch dank satter Rückhandspins zurück ins Spiel. Zum Erfolg reicht es aber nicht ganz und das Spiel geht mit 3:1 verloren. Sebbi beruhigt die Nerven mit Haribo, Christian schwingt die Motivationspeitsche. Da geht noch was.

22:45 Uhr: Andy sucht nach Essen, ein Brotrest vom letzten Training muss reichen. Das Spiel gegen Wald gleicht zeitweise einem Billiardduell. Jeder Ball kommt zurück. Der TTVler kann am Ende jedoch die Zügel anziehen und siegt mit 3:2. Auch am Nebentisch wird hart gefightet. Gerd und Hoffmann liefern sich einen ansehnlichen Schlagabtausch, den der TTVler mit 3:0 für sich entscheiden kann. Sehr stark vom neustadter Urgestein. Damit steht es nach einer bravourösen Aufholjagd 8:7 für die Gäste, ein Punkt ist also sicher.

23:20 Uhr: Entscheidung im Schlussdoppel. Sebbi und Oli gegen Vasanthakumar/Glatz. Die Duttweilerer legen gut los und gehen mit 2:0 in Führung. Insbesondere Glatz greift stocksicher an. Kleine Wende im dritten Satz. Die Neustadter stellen sich taktisch ein und agieren aktiver am Tisch. Im vierten Satz spielen beide Duos mit offenem Visier, mit besserem Ausgang für die Gastgeber.

23:45 Uhr: Mit dem letzten Ball siegt Duttweiler im Abschlussdoppel und sichert sich damit einen Punkt. Ein verdientes 8:8-Unentschieden in der Gesamtwertung.

00:00 Uhr: Duschen (Keine weiteren Details)

00:30 Uhr: Nachtmahl der ganzen Truppe in Edenkoben. Ein lieber Dank an Jenny für das leckere Essen 😊

Spieltag 9: Knapp daneben ist auch vorbei

TTV Neustadt  : TV Colgenstein  7:9

Das war knapp, am Ende fehlte nur ein Punkt zum Unentschieden und zur nächsten Überraschung in der 1. Pfalzliga. Aufstiegsfavorit Colgenstein rückte an, insbesondere auf den ersten vier Positionen waren die Gäste bisher in der Liga fast ungeschlagen. Dementsprechend war das Ziel, in den Doppeln zu punkten, im hinteren Paarkreuz alles abzuräumen und vorne bzw. in der Mitte ein paar Punkte zu klauen.

Ziel 1 konnte erreicht werden, fast sogar mit bestmöglichem Ergebnis. Christian und Andy rissen ein Super-Doppel ab. Mittlerweile mutieren die beiden Kampfschweine zu Wiederholungstätern. Phasenweise wie im Rausch schlugen sie Spitzendoppel Häusler/Gailing mit 3:1. Auch ein 2:8-Rückstand im vierten Satz ließ sie nicht aus der Ruhe bringen und den Satz noch mit 9 Punkten in Folge mit 11:8 zu sichern. Zeitgleich lieferten Sebbi und Oli dem Duo Eichholdtz/Stumpf ebenfalls eine aufreibende Partie. Nach 0:2-Satzführung kämpften sie sich gegen das routinierte Gästedoppel famos zum Satzausgleich, waren im fünften sogar in Führung um dann noch knapp mit 2:3 zu verlieren. In der dritten Doppelbegegnung zeigten Jürgen und Walde eine abgeklärte Leistung und ließen Johann/Schmitt keine Chance. Gute Services und solide Topspins führten zur 3:0-Satzerfolg für die TTVler.

Ziel 2 wurde ebenfalls erreicht: Walde und Andy holten im hinteren Paarkreuz alle 4 Einzel nach Hause. Sowohl gegen Tobias Johann, als auch Michael Schmitt gewannen sie alle Einzel mit 3:0. Leistungstechnisch kamen die Gäste nicht an das Niveau ihrer Vorderläute ran und die Neustadter spielten mit Ruhe, Kopf und großer Sicherheit.

Ziel 3 wurde leider nur teilweise erreicht: Lediglich Jürgen, als ein Spieler der ersten vier Positionen auf Neustadter Seite gelang es, einen Punkt in den Einzeln zu ergattern. Und das mit Bravour. Auf bestem Wege der Genesung zeigte er sich wieder sehr beweglich am Tisch und parierte die harten Topspins von Thorsten Stumpf ein ums andere Male mit reaktionsschnellen Gegenschlägen. 3:1 hieß es am Ende für den Neustadter. Gegen Dirk Eichholdtz sicheres Topspinspiel musste er allerdings mit 1:3-Sätzen die Segel streichen.

Sebbi, Christian und Oli waren an diesem Abend leider keine Siege vergönnt, auch wenn sie zum Teil haarscharf dran waren. Neustadts Nr.1 Sebbi hatte gegen Sebastian Gailing beim 0:3 wenig Chancen, zu sicher spielte der Colgensteiner. Aber gegen Mattes Häusler kämpfte er sich in den Entscheidungssatz. Beide Spieler zeigten Wahnsinnsballwechsel. Hohes Tempo, lange Rallies, harte Schüsse – alles war dabei. Am Ende unterstrich Häusler seine Klasse und holte das Spiel mit 3:2 nach Colgenstein.

Derweil bot Christian seinem Kontrahenten Häusler anfänglich ordentlich Paroli, hatte dessen harten Bällen am Ende jedoch nichts entgegenzusetzen (0:3 in Sätzen). Aber gegen Gailing brannte er wieder lichterloh. Abwehr aus gefühlt 5 Metern hinter der Platte mit folgenden Angriffsbällen machten dem Gegenüber ordentlich zu schaffen. Nach der 2:0-Satzführung für den TTVler zeigte sich Gailing aber konditionell stärker und drehte das Spiel noch zum 3:2 für sein Team.  Oli hatte gegen Eichholdtz ebenfalls hart zu kämpfen und in sein Spiel zu finden. Der Colgensteiner steigerte sich zunehmend und sicherte sich den 3:1-Satzsieg. Gegen Stumpf spielte Oli zu Beginn stark auf und setzte diesen gut unter Druck. Die erkämpfte 2:0-Satzführung fing aber an zu schmelzen nachdem Stumpf nicht locker ließ. So ging das Spiel noch mit 3:2 an die Gäste.

Am Ende blieb nur noch das Schlussdoppel. Sebbi und Oli gaben sich kämpferisch, das Colgenstein-Duo kam aber besser aus der Box, spielte druckvoll und machte kaum Fehler. Ein sicheres 3:0 für die Gäste war die Folge. Damit war die 7:9-Niederlage besiegelt. Gegen den Aufstiegsaspiranten hat unsere Erste ein gutes Spiel mit ansehnlichem Tischtennis geboten. Knappe Niederlagen schmerzen natürlich immer ein wenig – auch gegen vermeintlich stärkere Gegner. Aber das Spiel geht weiter. Nächste Woche geht es nach Duttweiler, und dann heißt es wieder kämpfen und Spaß haben.

Spieltag 8: Abfuhr in Burr´

TTC Burrweiler : TTV Neustadt  9:3

Ein weiteres herausforderndes Auswärtsspiel stand für die Männer unserer Ersten am vergangenen Samstag an. Die Gastgeber aus Burrweiler kamen in voller Stärke und mit dem Druck, sich aus dem Tabellenkeller rauszukämpfen. Etwas angeschlagen wollten die TTVler aber ordentlich dagegenhalten.

Schon in den Doppeln ging es äußert heiß zur Sache. Jeder Ball war hart umkämpft, taktische Finessen wurden forciert („du reißt an und ich batsch druff“) und Schwächen des Gegners wurden sentinelmäßig ausfindig gemacht („Spiel ihm uff de Ranze“. Die Burrer Männer machten ihr Sache sehr gut und konnten alle knappen Spiele für sich gewinnen. Sowohl Sebbi und Oli (2:3 gegen Lischer/Speth) als auch Jürgen und Gerd (2:3 gegen Gärtner/Ackermann) verloren im Entscheidungssatz. Auch Christian und Andy konnten das gut eingespielte Duett Lerch/Richter nicht bezwingen (1:3 in Sätzen). So stand es nach den Doppeln direkt 0:3 in Sätzen, alles andere als ein Traumstart für den TTV.

Die Einzel sollten es nun richten. Christian duellierte sich mit Manu Lerch. Ein kraftvolles Spiel von beiden, Christian mit treffsicherer Rückhand und Manu mit hoher Ballsicherheit. Auch dieses Spiel ging nach etlichen Führungswechseln mit 3:2 an die Hausherren. Am Nebentisch versuchte Sebbi, trotz der Einschränkungen, alles aus sich rauszuholen. Alex Lischer spielte an diesem Abend aber zu druckvoll und siegte verdient mit 3:0. Die Luft wurde punktemäßig immer dünner.

Um noch einmal Hoffnung aufkeimen zu lassen, stiegen nun Oli und Jürgen in die Boxen. Und beide zeigten prompt eine hervorragende Leistung. Oli ließ Jürgen Speth mit sicherem Pressing-Spiel nicht in Fahrt kommen und zog dessen gefürchtete Linksdrallspins einfach dagegen. 3:0 für den Neustadter. Auch Jürgen schaffte es, sein Gegenüber nicht in das gewohnte Spiel kommen zu lassen. Taktisch klug und mit Übersicht, ließ er Torge Richters gefährliches Materialspiel nicht zur Entfaltung kommen und siegte ebenfalls glatt mit 3:0-Sätzen.

Ebenfalls in toller Form zeigt sich wieder „Geheimwaffe“ Gerd gegen Robin Gärtner. In beeindruckender Manier blockte er die Spins von Burrweilerer Seite immer wieder zurück auf den Tisch. Die folgende einschlagende Vorhand des TTVlers erledigte dann den Rest. Gerd holte den Punkt mit 3:1 Sätzen nach Neustadt. Währenddessen versuchte Andy es Gerd gleich zu tun, hatte gegen Christoph Ackermann aber Probleme in sein Spiel zu finden. Dieser zeigte sich in guter Form und behielt auch bei knappem Spielstand die Nerven. 3:1 in Sätzen für den Gastgeber. Damit stand es im Zwischenstand 3:6 aus Sicht unserer Mannen.

Trotz Rückstand wollte sich keiner aufgeben und so ging es in die zweite Runde. Auch hier ging es wieder denkbar knapp zu. Sebbi verlor gegen Manu Lerch zwar mit 1:3, war aber immer am Drücker und verlor zwei Sätze in der Verlängerung. Im Match von Christian gegen Alex Lischer verlief es noch mal knapper. Der Neustadter haderte noch nach dem Spiel mit einem vergebenen Matchball. Ein Sieg wäre drin gewesen, aber so sollte es an diesem Abend nicht laufen (2:3 in Sätzen). Nachdem Jürgen ebenfalls mit 1:3-Sätzen den Kürzeren zog – Jürgen Speth schaltete einer Gang höher – war die Gesamtniederlage mit 3:9 besiegelt. Ein bäriger Endspurt von Burrweiler, musste auch unsere Erste anerkennen.

Nach dem Spiel gab es Fleeschknepp mit Meerredischsoß` – ein großer Dank diesbezüglich an Vereinspapa Hans. Sehr gemütlich und kameradschaftlich genossen beide Teams das verdiente Mahl und kramten in der Erinnerungskiste gemeinsamer Erlebnisse am Tisch. Auch essenstechnisch behielt Burrweiler an diesem Abend die Oberhand: 22:12 Fleeschknepp-Verzehr war die Bilanz (herausragend Alex mit 11 Stück). Es ist schon eine tolle Sache, in einer solch starken Liga mit netten Menschen an und neben dem Tisch Zeit verbringen zu können. Ob Sieg oder Niederlage: Wir lieben diesen Sport 😊

Spieltag 7: Unverhofft kommt immer öfter

TTC Kreimbach-Kaulbach : TTV “Wundertüte“ Neustadt  4:9

Sie haben es schon wieder getan: Entgegen jeglichen Erwartungen, ohne Glaube an die Quote der Buchmacher und wider jeglichem Verletzungspech holt unsere Erste einen überraschenden Auswärtssieg. Unbeeindruckt von der vergangenen Niederlage in Mörsbach reisten die TTVler wieder in die Westpfalz – mit ordentlich Respekt im Kofferraum, denn die Kreimbach-Kaulbacher (in der Folge des Berichtes kurz „KKler“) sind stark in die Liga gestartet und verfügen über junge Spieler mit ordentlich Offensivdrang.

Die zu Beginn startenden Doppel bestätigten die wiederaufkeimende Doppelstärke der Neustadter. Sebbi und Oli liefen über die volle Distanz gegen Linn/Keil, M. und siegten mit konzentriertem Endspurt nach einer taktischen Auszeit mit 3:2. Das wie Phoenix aus der Asche entstiegene Kampfsau-Duo Christian/Andy P. rang mit einem nervenaufreibenden Fünfsatzkrimi gegen Keil/Keil wieder mal ein Top-Doppel nieder. Gerd und Andi R. hielten gegen Göddel/Schreiber gut mit, mussten das Spiel aber mit 1:3-Sätzen abgeben.

Heiß auf mehr bereiteten sich die TTV-Fighter rund um Kapitän Sebbi auf die Einzel vor. Als erster stieg Christian gegen Niklas Keil in den Ring. Der KK-Frontmann spielte sich nach einem hart umkämpften ersten Satz in einen wahren Rausch, zog harte Spins und machte kaum leichte Fehler. Mit einem 3:0-Sieg holte er den ersten Einzel-Punkt für die Gäste. Gespannt wurde auch der Auftritt unserer Number One Sebbi erwartet, hatte er doch in den letzten Spielen noch nicht die alte Stärke wiedererlangt. Doch zur rechten Zeit fand er gegen Lukas Keil sein begnadetes Händchen wieder und ließ beim 3:0-Sieg nichts anbrennen. Gefühlvollen Rück- und Vorhandtops folgten unnachahmlich brutalen Schüsse. The Demolisher ist back…

Im mittleren Paarkreuz duellierte sich Andy P. mit Fabian Linn. „Wie war es gegen dein spielerisches Pendant zu spielen?“ fragte Gerd mit einem Augenzwinkern, denn wie der Neustadter, so liebt es auch der bewegliche KKler, die Bälle aus dem OFF zu fischen. Die Partie ging mit 3:1 an den TTV, auch dank gutem Auf-/Rückschlagspiel. Am Nebentisch gab es ein ähnliches Duell auf Augenhöhe. Oli und Robin Göddel schenkten sich bei wechselndem Schmetter- und Ballonabwehrspiel nichts. Die KK-Vorhand-Maschine setzte jedoch immer wieder harte Treffer und siegte mit 3:1.

Es folgten die Matches des hinteren Paarkreuzes. Andi R. hatte es erneut mit Noppen zu tun, diesmal mit denen von Marcus Keil. Trotz hartem Kampf (die Leistungskurve geht nach oben) und wirksamem Konter-Schussspiel ging das Match an den Hausherren. Dieser Niederlage wollte Gerd einen Sieg entgegensetzen und legte sich gegen Johann Schreiber mächtig ins Zeug. Der KKler, bestückt mit geometrisch auffälligem Schlägerholz, stellte sich sehr gut auf Gerds Spiel ein und landetet immer wieder harte Treffer. Doch das Neustadter Kampfbiest bestätigte seine aktuell blendende Form (liegt es am Cola-Bier?) und rang sein Gegenüber mit 3:2 nieder.

Der Zwischenstand nach dem ersten Durchgang zeigte ein knappes 5:4 für Neustadt an. Wie schon gegen Mutterstadt gelang es dann der Neustadter Wundertüte ein kleines spielerische Feuerwerk abzubrennen. Im Topspiel der beiden Mannschaftsersten Sebbi und Niklas Keil war wirklich alles geboten. Wahnsinnige Topspinduelle und reaktionsschnelle Blockballstafetten rissen die Zuschauenden von den Sitzen. Niklas zeigte immer wieder schnelle Kombinationen blitzsauberer Topspinbälle, während Sebbi mit viel Spin agierte. In der stärksten Phase von Sebbi dann der Schreck: Er stürzte und verletzte sich am Fuß. Doch der Capitano zeigte aus welchem Holz er geschnitzt ist (und jetzt aufpassen ihr Warmduscher) und beendete die Partie – und das auch noch siegreich. Nicht zu fassen. Turbulent ging es weiter, denn Tornado Christian (oder ist er doch ein Mensch?) fegte durch die Box. Gegen Lukas Keil war ihm keine Weg zu weit, kein Ball zu kurz um ihn majestätisch mit Spinstärke 8  anzuziehen. Nach erstem verlorenem Satz gönnte er sich der TTVler keine Pause und wirbelte zum umjubelten 3:1-Satzsieg. Stark!

Im Anschluss hatten Oli und Andy nun die nicht für möglich gehaltene Chance den Sack zum Gesamterfolg zuzumachen. Und beiden gelang es, die eigenen Stärken auszuspielen. Pokerface Oli – ein Mann, der keinen Satz verloren gibt – schaffte es wieder mal nach großem Rückstand ins Spiel zu finden. Dank taktischer Umstellung besiegte er Fabian Linn mit 3:1 nach großartiger Leistung. Nebenan bemühte sich Andy, Robin Göddels Topspeed-Spins zu meiden und selbst in den Angriff zu gelangen. Mit Einschalten des Extra-Turbos (Sebbis Traubenzucker) ließ er sich nicht mehr bremsen und siegte mit 3:0

Ein weiterer verrückter Sieg stand nun mit 9:4 zu Buche, auch wieder Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Das anschließend gesellige Beisammensein mit den sympathischen KKlern (danke für die Wurst!), die trotz Niederlage bei ihrer guten Laune und entspannten Art blieben, war ein schöner Ausklang für das Spiel. Respekt Jungs, davon können sich einige was abschauen. Wir freuen uns auf die weiteren Spiele. Was passiert weiß keiner. Überraschungen nicht ausgeschlossen. Die Wetten können ab nun angenommen werden.

Spieltag 6: Durchblick bewahren

SV Mörsbach : TTV Neustadt  9:7

Nach dem überraschenden Sieg in Mutterstadt hieß das Ziel für unsere Erste diesmal Mörsbach. Nicht nur die Fahrt an den Rand der pfälzischen Grenze verlangte den TTVlern alles ab, sondern auch das Spiel gegen stark motivierte Mörsbacher. Nach dem unglücklichen Ausfall von Jürgen war klar, dass das Spiel gegen den Tabellenletzten eine mehr als ordentliche Herausforderung werden würde.  Gut eingedeckt mit schicken T-Shirts aus dem naheliegenden Outletcenter und eingestimmt durch ein selbstverfasstes Motivationsgedicht unseres Mannschaftspoeten Christian ging es ans Werk.

„Wir verpassen im Anschluss keine Feier,

knappe Siege verleihen uns die dicksten …… Schwammstärken,

dieses mal lädt Sebbi ein ins Tal,

mit dem Sieg im Rücken wird die Fahrt nicht zur Qual.“ (frei nach C.K.)

Und so ging es dann konzentriert auf das Wesentliche in die Doppelbegegnungen. Die Neustadter, fest entschlossen ihre Doppelstärke auszubauen, kamen gleich gut in Fahrt. Sebbi und Oli schafften ein 3:0-Satzsieg gegen Krauss/Krenn und auch das Grundlinien-Duo Christian/Andy P. erkämpfte einen Punkt gegen das starke Spitzendoppel Klicker/Leitheisser (3:2 Sätze). Mit einer 3:0-Niederlage von Walde und Andi R. gegen Ruffing/Conrad erspielten sich die Hausherren den Anschluss. Damit stand es 2:1 nach Spielen und es ging munter weiter mit den Einzelbegegnungen.

Uli Klicker ließ gleich zu Beginn spielerisch durchsickern, dass er an diesem Abend nur schwer zu schlagen sein würde. Mit seinem Antispin-Belag erzeugte er gefährlichen Schnittwechsel, um dann bei jeder Gelegenheit mit der Vorhand gegenzuschießen. Christian lieferte ihm ein großes Duell, fischte einige Schüsse aus der Ballonabwehr zurück, musste aber mit 2:3 knappen Sätzen passen. Währenddessen besiegte Sebbi sein Gegenüber Jörg Krauss mit immer sicher werdendem Topspinspiel.

Das mittlere Paarkreuz wollte nun nachziehen. Andy P. bekam es mit Uwe „Frontzeck“ Leitheisser zu tun. Der TTVler konnte dessen Noppen ordentlich entschärfen und ließ scharfe Topspins folgen (3:0 Sätze). Am Nebentisch strapazierte Oli die Nerven der Zuschauer, indem er sagenhafte 4 Matchbälle in Folge abwehrte um das Spiel danach mit 3:2 Sätzen und immer besser werdendem Spiel für sich zu entscheiden … Wahnsinn!

Das hintere Paarkreuz hatte ebenfalls stark zu kämpfen. Andi R. bekam Thomas Krenns Topspin-Stafetten nicht immer unter Kontrolle und musste mit 0:3-Sätzen passen. Walde hatte viel Mühe mit Josef Conrads Noppenspiel und das Glück an diesem Abend nicht auf seiner Seite. Mit 3:1-Sätzen siegte der Mörsbacher. Zwischenstand 5:4 für Neustadt.

Nun kam die zweite Runde. Im Gegensatz zum Mutterstadtspiel schafften es unsere TTVler diesmal nicht davonzuziehen. Grund dafür war die zunehmende Spielstärke der Hausherren. Die Mörsbacher zeigten nicht nur Kampfstärke, sondern auch hohe spielerische Qualität. Allen voran Uli Klicker, der erstaunlich sicher abwehrte und fantastische Angriffsbälle auf die Platte zauberte. Lediglich Christian, mit äußerster Willensstärke gesegnet, und der clever servierende Walde, konnten jeweils noch einen Punkt für die Gäste holen. Und so kam es wie es kommen musste: Das Schlussdoppel entschied. Sebbi und Oli versuchten die letzten Kräfte zu mobilisieren, mussten sich aber Klicker/Leitheisser mit 1:3 beugen.

Endspielstand 9:7 für Mörsbach. Bitter für die sich aufopfernden Neustadter, aber durchaus verdient. Die Mörsbacher spielten an diesem Abend in der Summe einfach einen Tick besser. Durch diese Niederlage verpassten es die TTVler, sich in der Tabelle ein wenig vom Keller abzusetzen. Trotzdem ist die Ausgangslage nicht allzu schlecht. Mit Tabellenplatz 8 stehen noch 4 weitere Mannschaften hinter Neustadt. Die Dichte der mannschaftlichen Stärke ist dieses Jahr in der 1. Pfalzliga sehr hoch, sprich: fast jeder kann jeden schlagen. Das verspricht Spannung bis zum Schluss. Wie jeden Abend ist das Nachspiel für die Neustadter eine mehr als erfreuliche Sache und hebt die Stimmung. Wenn der Capitano zur Einweihung des neuen Partykellers lädt, bleibt kein Magen ungefüllt und keine Kehle trocken. Der Ausblick auf das Kommende bleibt somit ungetrübt positiv.

„woa tschu wokee.“ (Ausruf frei nach W. F.)

Spieltag 5: Verrückter Auswärtssieg

TTV Mutterstadt : TTV Neustadt   6:9

Etwas ungläubig lagen sich die Spieler unserer Ersten Mannschaft am gestrigen Abend in den Armen. Auswärtssieg! Gegen den stark aufgestellten TTV Mutterstadt war das nicht unbedingt zu erwarten, zumal Neustadt nicht komplett antreten konnte. Auch die Art des Spielverlaufes war ungewöhnlich. Nach dem ersten Durchgang, in dem die TTVler zwei Doppel und zwei Einzel gewinnen konnten, stand es zwischenzeitlich 5:4 für die Gastgeber – soweit noch nicht untypisch. Etliche Fünfsatzmatches und hart umkämpfte Partien waren bis dahin bestritten. Gefühlstechnisch hatten unsere Männer bis dahin das Gefühl, gut mithalten zu können, dass am Ende jedoch der letzte Kick fehlte. Doch es sollte ganz anders kommen. Im Anschluss gaben die Neustadter nur noch ein Einzel ab, um dann erstaunliche 5 Einzelsiege in Folge einzufahren, und das jeweils mit 3:0 Sätzen. Die Partie endete fulminant mit 9:6 für unsere Erste – verrückt!

Hier unsere Spieler im Check: Sebbi „The Daddy“ Rapp hatte mit Sascha Gemar und Lienhard Scholz zwei Spieler der Extraklasse als Gegner. In den Einzeln zeigte er gegen beide fantastische Ballwechsel und agierte auf Augenhöhe. Ein Satzgewinn war ihm trotzdem nicht vergönnt, die Mutterstädter waren an dem Abend einen Tick zwingender und gewannen jeweils mit 3:0.  Sebbi punktete allerdings im Doppel an der Seite von Oli gegen Ludwig/Fatemi Moghaddam.

Jürgen „Mentalmonster“ Felkl hatte es ebenfalls mit den beiden Spitzenspielern der Gastgeber zu tun. In einer spielstarken Partie gegen Gemar schaffte es der Neu-Neustadter lediglich nicht, sich mit dem ein oder anderen Satzgewinn zu belohnen. Mit ein wenig mehr Fortune hätte es hier schon die erste Überraschung geben können. Dies holte Jürgen dann aber in der Begegnung gegen Scholz nach. Durch giftige Services und clever platzierte Rückschlägen ließ er sein Gegenüber nicht zum Zug kommen. Mit einem klaren 3:0 kehrte Jürgen in die jubelnde Mannschaftsbox zurück. Im Doppel musste er sich an der Seite von Walde nur knapp dem Duo Gemar/Scholz mit 2:3 Sätzen geschlagen geben.

Oli „The Brain“ Triemer spielte an diesem Abend hochkonzentriert und siegeshungrig. Harald Schmitz konnte ihm mit seinem unbequemen Blockspiel noch Paroli bieten (3:0 in Sätzen), gegen Rolf Ludwig fand Oli jedoch das richtige Spielrezept. Die Triemersche Rückhand war an diesem Abend gut gestählt und peitschte die drallreichen Spins des Gegners gnadenlos zurück. Die Folge war ein verdienter Dreisatzsieg.

Andy „Keksspender“ Pichler knüpfte an die gute Form der letzten Spiele an und rang sowohl Schmitz (3:0), als auch Ludwig (3:2) nieder. Die gut geölte Topspinmaschinerie lief an diesem Abend äußert zuverlässig. Auch im Doppel konnte er an der Seite von Gerd einen 3:2-Erfolg gegen Schmitz/Schulz verbuchen.

Walde „3:0“ Fromm zeigte spielerisch stark aufsteigende Tendenzen. Schon gegen das sichere Abwehrspiel von Olena Fatemi Moghaddam kämpfte der Neustadter bis zum Letzten und unterlag nur knapp mit 2:3.  Gegen Frank Schulz war es dann so weit: Walde konnte seinen erste Einzelsieg in der laufenden Runde verbuchen. Mit solidem und sicherem Topspinspiel gewann er mit 3:0 Sätzen. So kann es weitergehen.

Gerd „The Rocket“ Wüst war an diesem Abend ein mitentscheidender Faktor für den Auswärtssieg. Er besiegte sowohl Schulz (3:1), als auch Fatemi Moghaddam (3:0). Jederzeit fokussiert, kämpferisch und spielsicher rockte er seine Einzel- und Doppelpartien. Mit einer gefährlichen Kombination aus gut platzierten Noppenbällen und harten Vorhandschüssen ließ Gerd nichts anbrennen.

Obwohl jeder TTVler mit seiner Einzelleistung zum Sieg beigetragen hatte, war das 9:6 in Mutterstadt vor allem Folge der mannschaftlichen Geschlossenheit. Was sich wie eine abgedroschene Sportberichts-Phrase liest, bewahrheitete sich an diesem Abend und fühlte sich extrem unabgedroschen an. Der erzeugte Flow auf Neustadter Seite war nur möglich, weil sich alle jederzeit gegenseitig coachten und anfeuerten. Die Stimmung im Team passt einfach, zudem zeigt die spielerische Leistungskurve nach oben. Auch die nach der Partie folgende Feier bis in die Morgenstunden hatte Pfalzliganiveau. Mit diesen Voraussetzungen wird bestimmt noch die eine oder andere Überraschung folgen 😉.

Spieltag 4: Niederlage mit gutem Feeling

TTC Oppau : TTV Neustadt  9:5

Unsere Erste scheint nun tatsächlich in der Liga angekommen zu sein. Warum diese Aussage nach der Niederlage gegen Oppau? Es ist das Feeling, und das Unübersehbare …

Das spielerische Niveau an diesem Abend kann als sehr hoch bewertet werden. Was die Spieler beider Mannschaften an Ballwechseln boten, war durchaus sehenswert. Lange Ralleys, bei denen sich schweißtreibende Ballonabwehr mit weichen Stopbällen abwechselte, knallharte Topspins, die mit scharfen Gegenspins gesprengt wurden und schier endlose Blockstaffeten, welche den Gegner zum Hyperventilieren brachten. Das ist der Pfalzliga-Stoff, den wir für diese Saison brauchen.

Gar nicht auszudenken, was an diesem Abend möglich gewesen wäre, wenn die Neustädter hätten komplett antreten können. Doch auch ohne unsere Stammspieler Sebbi und Walde zeigte sich die Erste konkurrenzfähig. Gegen die in dieser Saison favorisierten Oppauer schnupperten die Neustadter schon in den Doppelbegegnungen an einer Überraschung. Oli und Andy, sowie auch Christian und Jürgen gaben ihr Spiel nur knapp im Entscheidungssatz ab. Auch Gerd und Nico, die ein gutes Spiel machten, konnten einen Satz gewinnen. Es zeichnete sich schon ab, dass die Oppauer – punktemäßig alle stärker als unsere Erste – an diesem Abend hart zu kämpfen haben sollten.

So folgte, nach Jürgens spielerisch ansehnlicher Niederlage gegen Dauerbrenner Oliver Baier, eine kleine Aufholjagd durch die folgenden Einzel. Christian bekam Heiko Kraushaars gefährliche Ballonabwehr gut in den Griff und siegte imposant glatt in drei Sätzen. Danach trainierte Andy seine Lunge gegen Blockmaschine Markus Zeitz mittels langer Ballwechsel und atemraubenden Topspinvariationen. Er schaffte ein 3:2 gegen den oppauer Routinier. Am Nebentisch kam Oli gegen Marco Buchert so richtig in Fahrt. In diesem Fünfsatzkrimi bewies der Neustadter Nerven und zog mutig Bucherts Speedspins gegen. Die Folge war ebenfalls ein knapper 3:2-Erfolg. Nun stand es insgesamt nur noch 4:3 für die Hausherren.

Nico und Gerd gaben alles und ließen im Anschluss die Noppen glühen. Andreas Czech musste zwar einige Schüsse von Nico einstecken, war in der Summe aber zu sicher und holte das Spiel mit 3:0 für Oppau. Bei Gerd sah es gegen Stefan Sattel auch erst nach einer Niederlage aus, dann packte ihn aber der Flow und mutig ging er in die Offensive. 3:2 für den fightenden Neustadter. Zwischenstand 4:5. Das war vor dem Spiel nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Die steigende Spannung war förmlich spürbar. Jeder Ball war hart umkämpft und wurde bejubelt. Emsiges Coaching und kalorienreiche Versorgung in den Spielpausen steigerte die Qualität des Spiels jedes einzelnen TTVlers. Schön zu erleben, dass auch starke Aktionen von Gegenspielern beiderseits anerkennend beklatscht wurden – so macht Tischtennis Spaß.

Doch zurück zum Spiel. Dort zeigte Oppau, wie viel Jahre Erfahrung in ihrem Spielerkader steckt. Baier bestach gegen Christian durch seine hohe Sicherheit (3:0 in Sätzen), und auch Kraushaar zwang Jürgen immer wieder zu kraftraubenden Ballwechseln (3:1 in Sätzen). Beide Spiele ginge an die Hausherren. In der Folge machte sich Oli zur Aufgabe, das Ruder wieder rumzureißen und forderte Zeitz zum Duell. Nach starkem Beginn durch Neustadts Vorhand-Flipmeister, gelang es dem Oppauer recht glücklich wieder in die Spur zu finden, so dass auch dieses Match mit 3:1-Sätzen an die Gastgeber ging. Ein letztes Aufbäumen durch Andy, der einen guten Abend erwischt hatte und Buchert mit 3:2 niederrang. Am Nebentisch hatte Czech bereits gegen Gerd mit 3:0 gewonnen, so dass Oppau insgesamt mit 9:5 Spielen als Sieger feststand. Liest sich schnell, war aber hart umkämpft und im Verlauf der einzelnen Begegnungen sehr knapp.

„Da war ein wenig mehr drin“ waren sich die TTVler beim anschließenden Abendessen und Diskobesuch einig. Aber in der Summe überwog das gute Feeling: wir sind mittendrin und heiß auf mehr.

Danke wieder an unsere Kämpfer aus der Zweiten und an die liebe Tanztrainerin Uli 😉

Spieltag 3: Alles Kopfsache

TTV Neustadt : TTC Brücken  9:3

Dass sich bei einem Tischtennisspiel enorm viel im Kopf abspielt, weiß jeder, der unserem Lieblingssport frönt und dementsprechend Wettkämpfe bestreitet. Selbstverständlich beeinflussen Fitness, Ballgefühl, Reaktionsgeschwindigkeit, Risikobereitschaft und Talent – um nur einige Faktoren dieser komplexen Sportart zu nennen – das Spielvermögen des einzelnen Sportlers. Für den spielerischen Erfolg brauch es jedoch auch die notwendige psychische Voraussetzung bzw. Einstellung. Zum besseren Verständnis wagen wir dazu einen Blick in den Kopf des Tischtennisspielers. Man stelle sich dazu den typischen Tischtennisathleten vor: durchtrainiert, gutaussehend, TTR-Mittelmaß.

Das gestrige Abendspiel gegen Brücken stellte unsere sechs TTVler vor eine Herausforderung bei der die Psyche eine große Rolle spielte. Ein Klassiker: die gegnerische Mannschaft reist stark ersatzgeschwächt an, im Kopf formiert sich sogleich der Gedanke „das müssen wir gewinnen“. Tischtennis-psychologisch gesehen extrem erfolgsgefährdend, insbesondere wenn die eingesetzten Ersatzspieler ebenfalls den Schläger halten können. So entsteht möglicherweise bereits vor Spielbeginn eine Drucksituation, die sich je nach Spielverlauf verstärken kann, wenn es nun doch ergebnistechnisch eng werden sollte. Eventuelle Folgen sind weiche Knie, leichtes Zittern, sprich: das Ende der Lockerheit. Wie ist unsere Erste am vergangen Samstagabend mit diesen Umständen umgegangen?

Beginn des Matches gewohnheitsgemäß mit den Doppeln. Sebbi und Oli begannen gegen Mootz/Korb souverän mit einer 2:0-Führung. Doch die Brückener kamen besser ins Spiel und leisteten ordentlich Gegenwehr. Nach einem verlorenen Satz erhöhte das Neustadter Spitzendoppel die Schlagzahl und holte den ersten Punkt. Psycho-Check: stabil und bestanden! Christian und Jürgen sahen sich währenddessen dem Duo Simon/Stucky gegenüber. Diese leisten sich kaum Fehler und gewannen klar mit 3:0. Mit Psyche hatte dies aus heimischer Seite wenig zu tun, die Gäste spielten an diesem Abend einfach zu stark, was das neustadter Duo neidlos anerkannte. In der Begegnung Walde/Andy gegen die Steinmann-Brüder ging es enger zu. Nach jedem Satzgewinn folgte der Satzausgleich, bis in den Entscheidungssatz. In diesem schafften es die Hausherren die Zitterpartie druckvoll und erfolgreich mit 3:2 zu beenden. Psychocheck: gerade so bestanden! Zwischenstand 2:1 für Neustadt.

Gespannt erwartet wurde nun der Auftritt des vorderen Paarkreuzes in den Einzelbegegnungen. Sebbi, gerade erst von den Flitterwochen heimgekehrt, brauchte einige Ballwechsel um seine gefürchteten Topspins in gewohnter Manier einsetzen zu können. Gegner Thorsten Mootz, der ordentlich mithielt, musste sich dem TTV-Kapitän dann aber doch mit 0:3 geschlagen geben. Psychocheck auf neustadter Seite: Durchgebissen und bestanden. Am Nebentisch war ordentlich Stimmung geboten, denn Christian wirbelte hochmotiviert an der Platte. Opfer Wolfgang Simon schaffte es nur stellenweise mit seinen gefährlichen Seitspin-Drallbällen durchzustoßen, denn der TTVler wurde immmer sicherer und wagte immer öfter den Weg in die Offensive. Groß gefeiert wurde der Ballwechsel des Abends, bei dem der erstaunlich bewegliche Christian zweimal einem schier unerreichbaren Ball in „Becker“-Manier hinterherhechtete um den Punkt doch noch für sich zu entscheiden. Der offene Schlagabtausch ging mit 3:2 an Christian. Psychocheck: in der Ruhe liegt die Kraft – bestanden!

Das mittlere Paarkreuz – es darf vorweggenommen werden – zeigte an diesem Samstag die besten Nerven. Jürgen ließ mittels sicherer Hand und ordentlich Spin gegen Nico Steinmann nichts anbrennen. Dank gezielter Platzierung schaffte es Jürgen „The Serve of Death“ den Brückener nicht ins Spiel kommen zu lassen. Psychocheck: Mit Bravour bestanden! Auch Oli wollte nun nachziehen, hatte aber mit Daniel Stucky einen harten Brocken gegenüber. Gleich im ersten Satz legte dieser los wie die Feuerwehr und gönnte Oli lediglich drei Punkte. Alles Spins wurden spielend einfach gegengeschossen. Wer danach mit einem klaren Spielverlauf rechnete, kennt unseren Oli nicht. Mit taktischem Verständnis und Beharrlichkeit kämpfte sich der immerjunge Neustadter in die Partie. Etliche Rückstände konnte er egalisieren und schlussendlich mit 3:2 den Punkt nach Hause holen. Psychocheck: Klar bestanden.

Zwischenstand: 6:1. Eine solche Führung kann natürlich auch psychologische Effekte mit sich ziehen. Unter Umständen mindert dies eine überhöhte Spannung beim führenden Team. Erhöht den Druck beim Gegner. Es kann sich aber auch genau umgekehrt auswirken: „Meine Mitspieler haben gewonnen, also muss ich das auch.“ Wie dem auch sei, mit Walde und Andy war das hintere Paarkreuz nun gefordert und stieg in die Spielbox. Walde bekam es mit dem spielstarken Luca Steinmann zu tun. Ein 50:50-Match, bei dem Walde einen 2:1-Satzrückstand mit pfeilschnellen Topspinralleys bravourös aufholte. Im Entscheidungssatz blockte Steinmann jedoch zu sicher und holte das Spiel mit 3:2 nach Brücken. Psychocheck: Stay smooth 😉! Andy wurde von Rainer Korb herausgefordert. Jener ließ dank sicherem Blockspiel kaum einfache Punkte zu. Aber Andy konnte einzelne Big Points für sich entscheiden und gewann mit 3:0-Psychocheck: bestanden!

Die erste Runde war gelaufen, unser Team führte mit 7:2. In der Nebenpartie hatte unsere zweite Mannschaft gerade ihr Abendspiel gewonnen – der Grieche und das Weinfest riefen. Eine weitere, aus psychologischer Sicht herausfordernde Situation. Wenn der Sieg in Griffweite gerät, besteht die Gefahr, dass folgende Spiele zu locker genommen werden: „Irgendjemand wird den Punkt schon holen.“ Sebbi und Christian stellten sich dieser Herausforderung. Unsere Nummer Eins hatte gegen Simon seine große Mühe. Unangenehmen Aufschlägen folgten Spins in gespielten Winkeln. Der Brückener machte seine Sache gut und siegte mit 3:0. Psychocheck: mehr Zutrauen durch mehr Training 😉. Derweil bestätigte Christian seine gute Form und fischte einige Bälle von Mootz aus dem Eck. Dank unangenehm gespielter Ballonabwehr und drallreichen Spins gewann unser Allrounder mit 3:0. Psychocheck: erneut bestanden!

Den Siegpunkt holte nun Jürgen in erfolgreicher und ansehnlicher Weise. Er entschärfte Stuckys druckvolles Spiel und spielte in etlichen Topspinstaffeten seine Schnelligkeit am Tisch aus. Was souverän und locker aussah, war hart erkämpft und sehr verdient. Psychocheck: Hervorragend!

Damit siegte der TTV Neustadt mit 9:3 über ein Brücken, das die Spielerausfälle mit guten Ersatzleuten doch ordentlich kompensieren konnte. Dank der richtigen Einstellung und großem Kampf holten die Hausherren damit den ersten Sieg und schieben sich aus der Abstiegszone. Von der psycholgischen Einstellung her betrachtet, hat die Einstellung unserer Spieler gepasst – Luft nach oben gibt es sicher noch. Der sympathische Brückener Daniel Stucky dagegen resummierte: „In Neustadt spiele ich immer scheiße!“. Psychologisch gesehen kein Nachteil für uns … 🙂